Wolf Wondratschek ist immer noch Underground

Seit Wolf Wondratschek in Wien lebt, hat sich der Schriftsteller den Wunsch erfüllt, ein nomadisches Leben mit leichtem Gepäck zu führen. Dadurch ersetzt er sich in die Lage, jederzeit die Wohnung wechseln zu können. Er nennt den Grund für dieses Verhalten: „Um sich das Mindestmaß der Illusion, keine bürgerliche Existenz zu haben, zu erhalten.“ Gleich mit seinem ersten Buch „Früher begann der Tag mit einer Schusswunde“ machte den Dichter im Jahr 1969 berühmt. Es folgten die gefeierten Werke „Chuck`s Zimmer“,  „Die Einsamkeit der Männer“ sowie „Carmen oder ich bin das Arschloch der Achtziger Jahre“. Sein Roman „Einer von der Straße“ aus dem Jahr 1992 wurde von der Literaturkritik genauso gnadenlos niedergemacht, wie sie vorher seine Gedichte in den Himmel gehoben hatte.

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Rebekka Reinhard zeigt die Vielfalt des Fremden

Überall wo der Mensch die Erfahrung macht, sich nicht auszukennen, begegnet er laut Rebekka Reinhard dem Fremden. Doch es gibt Unterschiede zwischen fremd und fremd. Zuerst ist fremd einmal alles, was neu ist. Dann ist fremd auch, was sich der unmittelbaren Wahrnehmung und dem Erfahrungshorizont des Menschen entzieht. Es gibt noch weitere Varianten des Fremden. Die Philosophin schreibt: „Fremd ist, was nicht normal ist: Ausnahmezustände wie Krieg, Naturkatastrophen oder Krankheit. Fremd ist schließlich auch die absolut andere menschliche Existenz und Identität, das ewig Unbegreifliche Unerklärliche: der Tod, der Kosmos, das Göttliche.“

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Das Grundeinkommen ist keine bequeme Hängematte

Der Unternehmer Götz Werner hat vor 39 Jahren seinen ersten dm-Drogeriemarkt gegründet. Heute kämpft er für eine fairere Einkommensverteilung. Er propagiert das bedingungslose Grundeinkommen für alle Bürger. Eine Folge davon wäre, dass die Löhne für schwere, unattraktive Jobs deutlich steigen würden. Das Grundeinkommen in einer Höhe von 1.500 Euro im Monat wäre der Ersatz für alle anderen Sozialleistungen und an keine Bedingungen und keinen Arbeitswillen verknüpft. Hartz VI würde abgeschafft. Finanzieren will Götz Werner das bedingungslose Grundeinkommen über höhere Konsumsteuern. Die Idee ist nicht neu und hat viele prominente Anhänger. Einer von ihnen ist der amerikanische Ökonom Milton Friedman, der durch das Grundeinkommen die Bürokratie in seiner Heimat abbauen und den Markt entfesseln wollte.

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Die Existenz Gottes lässt sich nicht beweisen

In der Frühphase der europäischen Philosophiegeschichte dominieren drei unterschiedliche Ansätze, um die Existenz Gottes zu beweisen, die selbst auf die heutigen Überlegungen der Philosophen und Religionswissenschaftler zu dieser Frage noch einen gewissen Einfluss ausüben. Gegenwärtig herrscht allerdings unter den Philosophen soweit Einigkeit, dass man das Vorhandensein eines Gottes nicht beweisen kann. Damit soll natürlich nicht postuliert werden, dass er nicht existiert, sondern nur, dass man sein Dasein nicht rational demonstrieren kann.

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José Ortega Y Gasset kritisiert den Buddhismus

Buddhist sein heißt für José Ortega Y Gasset, von vornherein zu glauben, dass in einer Welt bloßer Erscheinungen existieren heißt, in Wirklichkeit nicht wahrhaft da zu sein. Die wirkliche Existenz besteht für einen Buddhisten nicht darin, ein Mensch innerhalb des Universums zu sein, sondern darin, mit dem Weltall zu verschmelzen, in ihm sozusagen aufzugehen. Er strebt also danach nicht zu leben, oder so wenig wie möglich zu existieren. So beschränkt er beispielsweise seine Ernährung auf ein Mindestmaß. Außerdem strebt er nach einem Höchstmaß von Regungslosigkeit, um sich in die Meditation zu versenken, das einzige Mittel, das dem Menschen gestattet, in Ekstase zu gelangen, das heißt in ein Leben außerhalb der Welt zu versetzen.

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Rebekka Reinhard findet die Orientierung im Chaos

Orientierung haben bedeutet für die Philosophin Rebekka Reinhard, sich in wechselnden Situationen zurechtzufinden, ob auf Reisen oder im Leben überhaupt. Sich orientieren heißt, sich in einer unübersichtlichen Sphäre zu bewegen, in dem der Mensch ein bestimmtes Ziel anvisiert. Auf diese Weise versucht er innerhalb der Unübersichtlichkeit eine gewissen Ordnung herzustellen. Die einmal errichtete Ordnung ist allerdings nie von Dauer, da der Mensch immer wieder neue Ziele anstrebt. Mit jeder Umorientierung verändern sich die Perspektiven, die Sichtweisen werden neu geordnet. Dabei können auch Schwierigkeiten eintreten. Rebekka Reinhard erklärt: „Wenn wir die alte Orientierung verlieren und eine neue noch nicht gegeben ist, fangen wir an zu irren. Es kann sein, dass die Verbindung zwischen uns und dem von uns angepeilten Ziel einfach abreißt.“

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Philipp Bloms Plädoyer für die radikale Aufklärung

Philipp Blom entführt seine Leser in den Salon des Barons d`Holbach, wo sich wenige Jahre vor dem Ausbruch der Französischen Revolution einige der intelligentesten Denker Europas treffen. Zur illustren Runde gehören unter anderen Denis Diderot, David Hume, Laurence Sterne und Jean-Jacques Rousseau, die über eine zeitgemäße Philosophie diskutieren, die mit den Tabus der Vergangenheit bricht. Ihr Denken will die Religion hinter sich lassen, sich rein auf die Kraft des Verstandes stützen und zugleich den Leidenschaften einen angemessenen Raum zugestehen. Diese radikale Variante der Aufklärung konnte sich bis heute noch nicht in größeren Kreisen der Gesellschaft durchsetzen. Philipp Blom plädiert dafür, diesen aufklärerischen Ansatz der besten Köpfe Europas wieder aufzugreifen, denn er liefert Argumente zu einem vernunftgemäßen Umgang mit der Religion, setzt sich mit den Rollen der Geschlechter auseinander und propagiert die Idee einer wirklich menschlichen Gesellschaft.

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Die eingeschränkten Rechte zukünftiger Generationen

Die Menschheit verfügt heute über die Macht, die Erde ihren Nachfahren als einen weit weniger angenehmen Planeten zu hinterlassen, als sie ihn von ihren Vorfahren geerbt hat. Laut Joel Feinberg vermehren sich die Menschen immer stärker, veröden die fruchtbaren Böden in einem immer größeren Ausmaß, verpesten die Flüsse, Seen und Meere mit Giften und Abfällen, holzen die Tropenwälder ab und vergiften die Atmosphäre mit Giftgasen. Dabei sind alle nachdenklichen Zeitgenossen sich darüber einig, dass die Menschen dies nicht tun sollten. Joel Feinberg schreibt: „Die meisten würden sogar sagen, dass die Erhaltung unserer Umwelt nicht nur moralisch gefordert, sondern dass wir sie auch unseren Nachkommen schulden, und zwar um ihrer selbst willen.“

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Das lustvolle Risiko des selbstbestimmten Lebens

Laut Frank Böckelmann muss der moderne Mensch ständig Entscheidungen treffen, die eigentlich seinen Horizont übersteigen. Herrschte früher über bestimmte Werte und Normen gesellschaftlicher Konsens vor, ist heute nichts mehr allgemeinverbindlich und die Menschen sind ständig gezwungen, weitreichende Urteile zu fällen, ohne die Risiken und Nebenwirkungen auch nur im entferntesten zu kennen. Frank Böckelmann glaubt nicht, dass die Heerscharen von Beratern den Betroffenen wirklich helfen können, sondern im Extremfall die Lage sogar verschlimmern. Der Autor ist davon überzeugt, dass sich viele Schwierigkeiten von selbst in Luft auflösen, wenn man bereit ist, das eigene Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und voller Lust Neues auszuprobieren.

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Die Staatsverfassungen des Philosophen Platon

Im achten Buch seines Werks „Politeia“ zeigt der Philosoph Platon, auf welchem Wege sich gute in schlechte Verfassungsformen verwandeln können. Er beschreibt dort den Verfassungsverfall von der Aristokratie bis hin zur brutalen Diktatur einer Tyrannis. Als Grundlage seiner Schilderung der Entartung von Verfassungen wiederholt er ein Faktum, dass ihm sehr am Herzen zu liegen scheint. Zuerst geht es ihm darum, den ungerechtesten Menschen zu betrachten und diesen anschließend mit dem aller gerechtesten zu vergleichen. Es geht auch in diesem Kapitel eigentlich um das Wesen der Gerechtigkeit, das die ganzen zehn Bücher der „Politeia“ wie eine Klammer umschließt.

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Deepak Chopra schwört auf die Kraft der Meditation

Deepak Chopra hält gerne einen Sensor in der Hand, ein so genanntes Fitbit, der misst, ob er sein tägliches Sportpensum von einer Stunde Dauer erfüllt. Außerdem kann er auf dem Gerät ablesen, wie viele Schritte er geht, wie viele Kalorien er aufnimmt und wie lange er schläft. In der Nacht trägt er sogar ein Stirnband, das seine Träume und die Phasen seines Tiefschlafs aufzeichnet. Die menschliche Biologie strahlt auf Deepak Chopra eine ungeheuere Faszination aus. Er selbst wird von den Stars als Guru umschwärmt. Für Lady Gaga ist er der einflussreichste Mensch in ihrem Leben, mit Michel Jackson war er mehr als 20 Jahre befreundet.

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Bertrand Russell preist die Methode des Zweifelns

Bertrand Russell schätzt René Descartes, da dieser die Methode des Zweifels erfand und zeigte, dass im Subjektiven die größte Gewissheit zu finden ist, wodurch er der Philosophie einen großen Dienst erwies. René Descartes entschloss sich, nichts zu glauben, dessen Wahrheit er nicht klar und deutlich einsähe. Was sich bezweifeln ließ, wollte er bezweifeln, solange er keinen Grund fand, nicht mehr daran zu zweifeln. Bertrand Russell erklärt: „Durch Anwendung dieser Methode kam er nach und nach darauf, dass das einzige, dessen Existenz ihm ganz gewiss war, er selber wäre.“ Da er zweifelte musste er existieren, wenn er überhaupt etwas erlebte ebenso. Seine eigenen Existenz stand für René Descartes absolut fest und gipfelte in dem weltberühmten Spruch: „Ich denke, darum bin ich“.

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Rüdiger Safranskis Liebe zu Arthur Schopenhauer

Mit seiner Biographie über Arthur Schopenhauer erklärt Rüdiger Safranski gleichzeitig seine Liebe zur Philosophie. Philosophie bedeutet für ihn mit heißem Herzen über Gott und die Welt nachzudenken. Kombiniert mit dem großen Staunen darüber, dass die Existenz der Dinge und der Menschen über das Nichts gesiegt haben. Im Untertitel nennt Rüdiger Safranski die Zeit in der Arthur Schopenhauer lebte, die wilden Jahre der Philosophie. Zu ihren prägenden Denkern zählt er Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Ludwig Feuerbach und den jungen Karl Marx. Rüdiger Safranski, geboren 1945, lebte als Autor und Privatgelehrter in Berlin. Er wurde mit dem Friedrich-Märker-Preis, dem Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik, dem Friedrich-Nietzsche-Preis sowie dem Premio Internazionale Federico Nietzsche ausgezeichnet.

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Maurice Merleau-Ponty kritisiert die Technikgläubigkeit

Obwohl Naturwissenschaft und Technik unwiderstehlich voranschreiten, bewirken sie für Maurice Merleau-Ponty keine fundamentale Förderung der Humanität. Denn das menschliche Ethos hat offenbar nur wenige Berührungspunkte mit dem Begreifen der Natur und der technischen Allmacht über dieselbe. Jedenfalls hat es die Menschheit erlebt, dass Wissenschaft und Technik ohne Moral sich durchaus in den Dienst tyrannischer Herrschaftssysteme stellen lassen. In den Kriegen gehört es zu den Selbstverständlichkeiten, dass die großartigen technischen Erkenntnisse und Maschinen zur Vernichtung von Menschen eingesetzt werden. Die Naturwissenschaften sind laut Max Scheler eine Art von Herrschaftswissen, in denen keinerlei Heilswissen enthalten ist.

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Erich Fromm deckt die Illusionen der Menschen auf

Erich Fromm unterscheidet zwischen den Existenzformen des Habens und des Seins auch auf dem Gebiet des Wissens, dass sich in den Formulierungen „ich habe Wissen“ und „ich weiß“ ausdrückt. Wissen zu haben heißt, verfügbares Wissen beziehungsweise Informationen zu erwerben und in seinem Besitz zu halten. Wissen im Sinn von „ich weiß“ ist funktional und Teil des produktiven Denkprozesses. Das Verständnis der Eigenart des Wissens bei einem Menschen, der in der Weise des Seins lebt, kann man sich vertiefen, wenn man sich vergegenwärtigt, was Denker wie Buddha, Jesus, Sigmund Freud oder Karl Marx vertreten haben. Wissen beginnt in ihren Augen mit der Erkenntnis der Täuschungen durch die Wahrnehmungen des so genannten gesunden Menschenverstandes.

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Die Philosophie des absoluten Idealismus

Johann Gottlieb Fichte wurde am 19. Mai 1762 in Rammenau bei Bischofswerda in ärmlichen Verhältnissen geboren. Ein Adliger, der das geistige Potential des Jungen erkannte, ermöglichte ihm eine gute Ausbildung. Zuerst erhielt Johann Gottlieb Fichte Privatunterricht bei einem Pastor, besuchte anschließend die Fürstenschule Schulpforta und studierte schließlich an der Universität in Jena. Nach seinem Studium lebte der Philosoph in großer Armut, da sein Gönner gestorben war. Johann Gottlieb Fichte wurde gleich mit seinem ersten philosophischen Werk „Versuch einer Kritik aller Offenbarung“, dass 1792 anonym erschien, bekannt.

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Ludwig Marcuse denkt über das Glück nach

Es gibt Sehnsüchte, die von der Patina des Alterns verschont werden. Zu diesen ewig Jungen zählt laut Ludwig Marcuse das Glück. Babylonier, Juden, Inder, Griechen, Römer, Chinesen, Unglückliche und Glückliche haben seit Jahrtausenden über das Glücklichsein nachgedacht. So wie es heute Menschen gibt, die sich über das Glück ihre Gedanken machen, wird es auch morgen und übermorgen einen Menschen geben, der sich die Frage stellt: Was ist Glück? Schon 3.000 Jahre bevor „das Streben nach dem Glück“ als ein Grundrecht in die amerikanische Verfassung aufgenommen wurde, stritt Hiob für das Recht auf Glück.

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Alle Bürger sollten ein Grundeinkommen erhalten

Professor Thomas Straubhaar, der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), fordert ein Grundeinkommen für alle, vom Säugling bis zum Greis, das der Staat aus Steuereinnahmen bezahlen soll. Der Ökonom ist davon überzeugt, dass Deutschland einen Systemwechsel hin zu einer steuerfinanzierten Grundsicherung für alle braucht, das in ein bedingungsloses Grundeinkommen mündet. Thomas Straubhaar erläutert die Idee, die hinter dem Grundeinkommen für alle steckt: Der Staat gewährleistet allen Menschen lebenslang ein monatliches Einkommen, das deren Existenz sichert.

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Julian Baggini: "Ist Altruismus ein Mittel zur Selbsthilfe?"

Der Motivationstrainer Zig Ziglar prägte den Ausspruch, dass der Mensch alles im Leben erreichen kann, was er will, wer er nur genügend anderen Leuten hilft zu erreichen, was diese haben wollen. Indem der Mensch anderen Menschen hilft, kann er seine eigenen Sorgen, die seine Existenz einengen, vorübergehend vergessen und hat zusätzlich an einem größeren Wohl teil. Wenn also die Hilfe für andere primär dem eigenen Leben einen Sinn verleiht, ist sie dann nicht lediglich ein Mittel zur Selbsthilfe? Das ist die Frage, die der Philosoph Julian Baggini sich stellt. Viele Menschen haben also das Gefühl, dass ihr Leben sinnvoll ist, wenn sie anderen Menschen helfen.

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Sokrates: "Die Tugend ist eine Sache des Wissens"

Sokrates lebte von 470 bis 399 v. Chr. und studierte in seiner Jugend vor allem die philosophischen Schriften der Vorsokratiker. Der Philosoph stellte an ihnen zwei gravierende Nachteile fest. Erstens widersprachen sie einander, weil in ihnen ein Chaos an widersprüchlichen Theorien herrschte. Die Ideen sind zwar aufregend, aber ohne kritische Methode verfasst. Zweitens kritisierte Sokrates, dass die Theorien für das praktische Leben der Menschen belanglos wären, auch wenn man herausfinden könnte, welche der Theorien die wahre ist.

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Viktor Frankl: "Der Mensch sucht einen Sinn im Leben"

Viktor Frankl definiert den Menschen als ein Wesen, das letztlich und eigentlich auf der Suche nach Sinn ist. Der Mensch ist seiner Meinung nach schon immer auf etwas ausgerichtet, das nicht wieder er selbst ist, sei es eben ein Sinn, den er erfüllt, oder auf einen anderen Menschen, der ihm begegnet. Die Essenz der menschlichen Existenz ist die Transzendenz ihrer selbst. Für Viktor Frankl strebt der Mensch nicht das Glücklichsein an sich an, sondern den Grund zum Glücklichsein. Sobald dieser gefunden ist, stellt sich das Glück von selber ein. Frankl ist fest davon überzeugt, dass der Mensch nicht zuerst und zuletzt vom Willen zur Macht oder zur Lust durchdrungen ist, sondern vom Willen zum Sinn.

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Amitai Etzioni erhält den Meister-Eckhart-Preis

Der Soziologe Amitai Etzioni, der in den Vereinigten Staaten von Amerika, zum weltweit bekanntesten Vertreter des Kommunitarismus aufstieg, hat in seiner Heimatstadt Köln einen der bedeutendsten und mit 50.000 Euro am höchsten dotierten Wissenschaftspreis entgegengenommen, den Meister-Eckhart-Preis. Amitai Etzioni hat die Klage der Zionisten über die Monadenhaftigkeit der modernen Existenz und die Atomisierung der Gesellschaft von ihrem kulturkritischen Ansatz entfesselt. Wie Martin Buber will auch Amitai Etzioni die Gemeinschaft wiederbeleben, um zur guten Gesellschaft zu gelangen. Der Soziologe vertritt die Ansicht, dass weder in völliger Autonomie noch allein mit den Kräften des Marktes oder des Staates der Mensch Zufriedenheit erlangen könne.

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Die geheimnisvolle Welt der Märchen

Es gibt Märchen, die einfältig erscheinen, weil sie an die Moral appellieren, aber auch subversive, die von der Veränderbarkeit der Welt erzählen. Hier geschieht manchmal das Unglaubliche, dass die Schwachen die Starken besiegen. Immer wieder tauchen in den Märchen gewaltsame Akte der Befreiung auf. In drastischen Szenen schildert das Märchen Modelle einer essentiellen Erfahrung der Menschen – das Böse ist besiegbar, aber nicht im Guten, sondern mit Gewalt. Es gibt wesentliche Märchenelemente, die von den verschiedensten Erzählern immer wieder aufgegriffen wurden. Dazu zählen die Unbotmäßigkeit und die Phantasie. Zweitgenannte steht für die Kreativität und die Kraft der Verwandlung als ursprüngliche Anlagen, die der Menschen in den Zeiten der Moderne verliert, wenn er sich von deren Rationalismus unterjochen lässt.

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