Die Lehren aus der Geschichte und die zeitgenössischen Erfahrungen führen zum selben Schluss: Nur eine gemeinsame transnationale Politik kann eingreifen, kann gestalten und ordnen, was ansonsten Zerstörung, Verbrechen und Misere produziert. Robert Menasse stellt fest: „Geplant war die Überwindung des Nationalismus, und man kann füglich darüber streiten, wie weit die Gründungsgeneration vorausgeblickt hatte und ob sie sich perspektivisch sogar auch ein Absterben der Nationalstaaten hatte vorstellen können.“ Denkt man darüber nach, hätte es eine innere Logik, und es gäbe logische Argumente für seine Notwendigkeit. Die Europäische Union (EU) hatte, durch ihre Utopie, die über mehr als ein halbes Jahrhundert in Realpolitik übersetzt wurde, einige Schritte in diese Richtung gemacht. Seit 1988 lebt der Romancier und kulturkritische Essayist Robert Menasse hauptsächlich in Wien.