Kann man überhaupt noch hoffen in dieser Zeit? Man fürchtet sich vor Dingen, vor denen man sich fürchten sollte, die jegliches menschliches Maß übersteigen. Philipp Blom ergänzt: „Wir leben in einer Zeit, in der eine Ordnung zusammenbricht und eine neue noch nicht entstanden ist und vielleicht sobald nicht entstehen wird.“ Jede Generation glaubt von sich, einzigartig zu sein und vor dem Ende der Welt zu stehen, vor der Apokalypse. Schon immer liefen Propheten herum, die so etwas predigten – aber diesmal ist es wahr. Anscheinend fühlen wir uns jedoch in der Kommunikation miteinander zum Optimismus verpflichtet und wollen uns auch angesichts der schrecklichsten Neuigkeiten gerne noch an einem Silberstreif am Horizont erfreuen. Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford. Er lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien.