Bei der Begegnung mit der Liebe sollte man mit dem Zufall rechnen

Wer in der Überzeugung handelt, seine Wünsche der Welt aufzwingen zu können, irrt sich gewaltig: er unterschätzt den Widerstand der Wirklichkeit und vergisst, dass er sich im Hinblick auf die eigenen Wünsche irren kann. Charles Pépin rät: „Gehen wir hinaus. Handeln wir in der Welt. Nicht in der verrückten Hoffnung, unseren Willen der Wirklichkeit zu oktroyieren, sondern um auszuprobieren. Ich gehe los – und sehe.“ Dabei entdeckt man, was möglich ist; man wird sich darüber im Klaren, was man wirklich wünscht. „Liebe ohne Zufall!“ versprach vor ein paar Jahren ein Werbeslogan der Singlebörse Meetic. Ein erstaunliches Programm – und allemal trügerisch. Um der Liebe zu begegnen, sollten wir besser mit dem Zufall rechnen, mit ihm spielen, ihn herausfordern, ihn zum Verbündeten machen, statt zu versuchen, ihn abzuwenden. Charles Pépin ist Schriftsteller und unterrichtet Philosophie. Seine Bücher wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

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