Tim Crane stellt die Frage nach der Natur der Realität

Für Tim Crane ist die Frage nach der Natur der Realität oder des Seins eine der ältesten in der Philosophie des Abendlandes. Realität ist keine Eigenschaft der Dinge wie beispielsweise eine rote Farbe oder das Gewicht einer Sache. Tim Crane erklärt: „Es ist sinnlos zu behaupten, dass Realität etwas ist, dass einige Dinge besitzen und andere nicht, da die Idee etwas zu sein, schon in sich die Vorstellung der Realität enthält.“ Ähnlich schließ auch die Behauptung, etwas ist oder hat Sein, gleichfalls für Tim Crane mit Sicherheit ein, dass es real ist. Denn nichts kann Sein haben, wenn es nicht real ist. Tim Crane ist Professor für Philosophie an der University of Cambridge. Seit 1988 liegen von ihm zahlreiche Schriften zur Philosophie des Geistes vor. Sein Buch „The Mechanical Mind“ (1995) hat ihn in einer großen Leserschaft bekannt gemacht.

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Wilhlem Schmid untersucht die Liebe der Menschen zur Natur

Die bejahende Beziehung zur Natur und im besonders zum Garten ist nicht nur durch die Sinne, sondern auch durch den Magen geprägt. Denn die Natur nährt, und was selbst angebaut wurde, schmeckt immer noch am besten. Wilhelm Schmid behauptet: „Menschen brauchen Gärten, insbesondere moderne Menschen, von denen zumindest einige in dem Maße, in dem sie die Beziehung zur Natur im Laufe der industriellen Entwicklung verloren haben, danach suchen, ihr von Neuem Raum zu geben.“ Wer sich keinen eigenen Garten leisten kann, sucht sein individuelles Bedürfnis nach Natur wenigsten in der Balkon- und Zimmerpflanzenkultur zum Ausdruck zu bringen. Ein Hauch des grünen Glücks der Nachhaltigkeit ist auf solche Weise auch in der modernen Zeit erfahrbar und spendet den Menschen etwas Trost in einer Epoche, in der die zerstörerischen Folgen einer besinnungslosen Modernisierung immer deutlich werden. Wilhelm Schmid lebt als freier Autor in Berlin und lehrt Philosophie als außerplanmäßiger Professor an der Universität Erfurt.

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Markus Gabriel entwickelt den Grundsatz einer neuen Philosophie

Der Philosoph Markus Gabriel behauptet in seinem Buch „Warum es die Welt nicht gibt“, dass es zwar nichts gibt, was es nicht gibt, die Welt aber unvollständig ist. Denn das Allumfassende gibt es nicht auf Erden und kann es auch nicht geben. Selbst die Welt, über die ein Mensch nachdenkt, ist nicht identisch mit derjenigen, in der er nachdenkt. Der Denkprozess selbst ist nur ein winziges Ereignis. Parallel zu diesem geschehen weltweit unzählige weitere Ereignisse, Gegenstände entstehen und vergehen. Die Welt kann laut Markus Gabriel gar nicht existieren, weil sie nicht in der Welt vorkommt. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie an der Universität Bonn inne. Er ist Deutschlands jüngster Philosophieprofessor. Außerdem leitet er das Internationale Zentrum für Philosophie in Bonn.

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Viele Menschen erfahren den Sinn ihres Lebens in der Liebe

Immer mehr Menschen stellen die Sinnfrage. Wilhelm Schmid erklärt in seinem neuen Buch „Dem Leben Sinn geben“ warum das so ist. Er geht dabei von der Beobachtung aus, dass viele Menschen Sinn in der Liebe erfahren, aber in einen Strudel der Sinnlosigkeit geraten, wenn diese, aus welchen Gründen auch immer, zerbricht. Daher stellt sich der Autor die Frage, ob es die Liebe nicht besser im Plural geben sollte und stellt viele mögliche Lieben und deren Sinnpotential in seinem Buch vor. Als Beispiele nennt er unter anderem die Liebe in der Familie und zwischen Freunden, die Liebe zu Tieren und zur Natur, zur Kunst und Kultur sowie die Liebe zum Leben, zum Tod und zu Gott. Selbst der Feindesliebe schenkt er seine Aufmerksamkeit. Wilhelm Schmid lebt als freier Autor in Berlin und lehrt Philosophie als außerplanmäßiger Professor an der Universität Erfurt.

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Rudolf Eucken philosophiert über Ordnung und Freiheit

Die Natur, wie sie den Menschen als Dasein umgibt, zeigt ein bloßes Nebeneinander der Elemente. Dennoch gibt es dort einen inneren Zusammenhang, da das Leben hier in lauter gegenseitigen Beziehungen verläuft. Beim Menschen ist das anders. Rudolf Eucken, der 1908 den Nobelpreis für Literatur erhielt, erklärt: „Wo immer dagegen geistiges Leben sich regt, da entsteht das Verlangen nach einer Überwindung jenes Nebeneinander und nach Herstellung eines inneren Zusammenhanges, ja nach einem Ganzen des Lebens; alle einzelnen Hauptrichtungen der geistigen Arbeit enthalten ein Hinausstreben über einen Gegensatz und fordern irgendwelche Einigung.“ Das Streben nach Wahrheit will die Trennung von Mensch und Ding, von Subjekt und Objekt, von Denken und Sein überwinden.

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Rudolf Eucken analysiert den Ursprung des Wahrheitsbegriffs

Die Wahrheit gehört zu den Begriffen, die auf den ersten Blick einfach, ja beinahe selbstverständlich erscheinen, die aber umso komplizierter werden, je genauer man den Begriff untersucht. Rudolf Eucken erklärt: „Wenn das Alltagsleben von Wahrheit redet, so will es nur ein Bild, eine Meinung, eine Behauptung mit dem Tatbestande vergleichen, auf den sie sich bezieht; soweit dieser Tatbestand dem Bereich der Erfahrung angehört, ist solche Vergleichung leicht; es kann hier Wahrheit unbedenklich als eine Übereinstimmung unserer Vorstellung mit dem Gegenstande gelten.“ Aber dieser Wahrheitsbegriff kann seiner Meinung nach dem Menschen schon deshalb nicht genügen, weil es ihn treibt, die natürliche Verkettung der Erscheinungen zu durchbrechen, über die Welt nachzudenken und sein Verhältnis zu ihr abzuwägen. Der Mensch entwickelt dabei einen eigenen Kreis von Gedanken, die er von der Welt der Dinge unterscheidet und muss sich dabei fragen, wie weit sein Denken den Dingen entspricht.

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Thomas von Aquin trennt den Glauben vom Wissen

Thomas von Aquin fasste die Theologie und die Philosophie seiner Zeit zusammen. Er ist jener Dominikanermönch, der für die Nachwelt den Höhepunkt der Scholastik darstellt. Maßgebend für seine Lehre ist das Begriffspaar Wesen und Sein. In seinem Kommentar zum Buch „Über die Seele“ von Aristoteles schreibt er, dass der in der Seele angenommene Verstand, die Fähigkeit habe, in der Erkenntnis alles zu werden. Vor allem die Geistigkeit der Seele liegt ihm dabei am Herzen. Der Beginn des Seelenlebens beginnt für ihn mit der Zeugung und lebt nach dem Tod des Körpers weiter. Für Thomas von Aquin war die Seele ein Geist, der in allen Individuen identisch ist.

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Karl Marx: "Die Gesellschaft soll den Staat ersetzen"

Bei Karl Marx steht die Gesellschaft an erster Stelle vor dem Individuum und dem Staat. Der Mensch ist ein Gesellschaftswesen, dessen Individualität ganz in der Gesellschaft aufgehen sollte. Der wesentliche Faktor, der den Menschen trägt und hält, ist die Gesellschaft. Die Gesellschaft ist dem Staat vorangestellt, denn Karl Marx versteht den Menschen nicht als Staatsbürger, er lehnt den Staat als politische Totalität sogar ganz und gar ab. Die Gesellschaft soll nach der „Großen Proletarischen Revolution“ an die Stelle des Staates treten. Das Ziel der Geschichte ist die Rückführung des Menschen in die Gesellschaft, die die alleinige Basis für das Zusammenleben der Individuen darstellt.

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Der radikal kritische Denker Ernst Tugendhat

Ernst Tugendhats Vorlesungen zur „Einführung in die sprachanalytische Philosophie“ von 1976 waren ein fundamentaler und wichtiger Einschnitt in die Geschichte der deutschen Philosophie nach dem Zweiten Weltkrieg. Ernst Tugendhat führte seinen Studenten vor, dass die analytische Philosophie über wirkungsvolle Instrumente verfügt, die in die Irre führende Vergegenständlichung von Bedeutungen zu berichtigen. Als philosophische Bedeutungs- und Wahrheitstheorie war sie außerdem in der Lage, die Wissenschaft vom Sein des Seienden, die Ontologie, die auf Aristoteles zurückgeht, kritisch fortzuführen.

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Oliver Kuhn schreibt ein Buch für Männer

Oliver Kuhn, Chefreporter beim Playboy hat in einem einzigen Buch all das zusammengetragen, was ein Mann wissen muss. Er gliedert sein Werk in neun große Themengebiete: Wissen, gutes Benehmen, Essen, Trinken, Mode, Stil, Frauen, Beruf und Abenteuer. Ob er mit seinem Vademecum für alle Lebenslagen den Trend zum Zweitbuch brechen kann, ist eine Frage, die das Buch allerdings nicht beantwortet. In der Rubrik Kunst und Kultur zitiert Oliver Kuhn 15 Romananfänge, die man kennen sollte. Es stellt sich allerdings dabei die Frage, warum er gerade diese ausgewählt hat. Es hätten genauso gut 15 andere sein können.

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