Zweimal hat Richard Sennett versucht, die Beziehung zwischen Kunst und Gesellschaft auf soziologischer Ebene zu untersuchen – zunächst 1977 in „Verfall und Ende des öffentlichen Lebens“ und dann, vierzehn Jahre später, in „Civitas. Die Großstadt und die Kultur des Unterschied“. Darstellung und Aufführung decken ein breites Spektrum an Darbietungen ab. Gewöhnlich rät man jungen Autoren, über Dinge zu schreiben, die sie kennen. Das ist ein schlechter Rat. Wer jung ist, sollte seiner Fantasie freien Lauf lassen. Für ältere Autoren ist der Rat dagegen gut. Für sie ist es höchste Zeit, vor sich selbst Rechenschaft über ihr Leben abzulegen. Erinnern kann indessen auch gefährlich sein. Richard Sennett lehrt Soziologie und Geschichte an der London School of Economic und an der New York University.