Die eheliche Liebe ist kaum mehr als „eine zweifache Selbstsucht“

Die französische Schriftstellerin und Feministin Claire Démar schreibt Anfang des 18. Jahrhunderts: „Wenn die Ehe ungleich sei, dann sei sie auch nicht gemäß dem spirituellen und libidinösen Charakter der Menschen ausgerichtet, die von ihrem Schöpfer keineswegs für dauerhafte Vereinigungen geschaffen seien. Das ganze Arsenal der Emotionen und sittlichen Werte im Umfeld der Ehe sei die Frucht dieses Missverhältnisses zwischen Kultur und Natur.“ Die eheliche Liebe sei kaum mehr als „eine zweifache Selbstsucht“. Christopher Clark ergänzt: „Die Eifersucht, die viele Ehen vergiftet, entsteht aus einem abstoßenden Gefühl des Egoismus und der Persönlichkeit heraus.“ „Treue“, so Claire Démar, „hat so gut wie immer ausschließlich auf Angst und der Unfähigkeit basiert, es besser oder anders zu machen!“ Christopher Clark lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine’s College in Cambridge. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte Preußens.

Weiterlesen

Die Macht der Männer über die Frauen blieb unangetastet

Die Pariser Journalistin Claire Démar schrieb im Jahr 1833: „Die Macht des Vaters ist in ihrem Ausmaß und ihrer Tiefe einzigartig, weil sie in die Prozesse verwoben ist, durch die Menschen in der Kindheit und Jugend sozialisiert und diszipliniert werden.“ Christopher Clark ergänzt: „Es sei die Macht, durch die Väter ihre Söhne deformierten, indem sie deren geschundene Gliedmaßen schlügen, um sie zur Unterordnung zu zwingen.“ Es sei die Macht, die Männer und Frauen ausübten, sobald sie die Kontrolle über deren Besitz übernahmen, sexuelle Befriedigung forderten oder sie ungestraft misshandelten und entehrten. Es sei schwer, sich eine Welt ohne die Herrschaft dieser Macht vorzustellen, weil ihre Auswirkungen so allgegenwärtig seine. Christopher Clark lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine’s College in Cambridge. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte Preußens.

Weiterlesen