Es gibt mehrere Arten, wie man sich die Entstehung von Neuem in der Natur vorstellen kann. Die erste Art kann man das Chnum-Prinzip nennen. Fabian Scheidler erklärt: „Der widderköpfige ägyptische Schöpfergott Chnum wurde an einer Töpferscheibe sitzend dargestellt, wo er Menschen, Götter, Tiere und Pflanzen formte, um sie anschließend mit seinem Zauberstab zum Leben zu erwecken.“ Eine der beiden biblischen Schöpfungsgeschichten ist eine Variante dieses Modells. In Genesis 2,7 heißt es: „Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Staub vom Erdboden und blies in seine Nase den Lebensatem.“ Das Chnum-Prinzip ist eine Metapher, die auf der menschlichen Fähigkeit basiert, Pläne zu fassen und diese dann handwerklich umzusetzen. Dieser Form der menschlichen Kreativität ist eine menschliche Grunderfahrung. Der Publizist Fabian Scheidler schreibt seit vielen Jahren über globale Gerechtigkeit.