In seinem Buch „Mit der Vergangenheit leben“ stellt Charles Pépin die These auf, dass Erinnerungen zentral für ein gutes Leben sind: „In den Werten, an die wir glauben, und in den Dingen, und wichtiger sind als alles andere, überdauern die Spuren unseres Herkunftsmilieus, unserer Erziehung und unseres einschneidenden Begegnungen.“ All dies entspringt der Vergangenheit. Und in allem ist die Vergangenheit gegenwärtig. Sie liegt nicht hinter einem Menschen, sondern macht sich kontinuierlich bemerkbar. Egal, ob Menschen glücklich oder unglücklich sind, ihre Vergangenheit kehrt unentwegt zurück. Ein seltsames Ding die Vergangenheit: Sie lässt sich nicht rückgängig machen und sucht doch fortwährend die Gegenwart heim. Menschen bestehen zu weitaus größeren Teilen aus Vergangenheit als aus Gegenwart. Charles Pépin ist Schriftsteller und unterrichtet Philosophie. Seine Bücher wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.