Es gab eine Zeit, da war des menschliche Gehirn der einzige Ablageort für Informationen. Vaclav Smil nennt ein Beispiel: „Keltische Barden konnten Stunden mit der Nacherzählung vergangener Ereignisse, Konflikte oder Eroberungszüge verbringen.“ Bis die externe Datenspeicherung erfunden wurde. Kleine Zylinder und Platten aus getrocknetem Lehm, erfunden vor rund 5.000 Jahren in Sumer im südlichen Mesopotamien, waren oft nur mit einem Dutzend keilförmiger Zeichen beschriftet, was etwa dem Informationsgehalt von ein paar Hundert – oder 10 hoch 2 – Bytes entsprach. Die „Orestie“, eine Tragödien-Trilogie des griechischen Dichters Aischylos aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundert, beläuft sich auf rund 300.000 – oder 10 hoch 8 – Bytes. In Rom der Kaiserzeit besaßen manche reiche Senatoren eine Bibliothek, die aus hunderten Schriftrollen bestand; eine dieser Sammlungen enthielt mindestens 100 MB – 10 hoch 8 Bytes – an Information. Vaclav Smil ist Professor für Umweltwissenschaften an der University of Manitoba.