Russland und China wollen den Gang der Geschichte beeinflussen

Eine neue bi- oder tripolare Welt dürfte von einer stärkeren Partnerschaft zwischen Russland und China geprägt sein. Hans-Jürgen Jakobs stellt fest: „Beide Rohstoff-Monopolmächte verfolgen ihre eigenen Welteroberungsstrategien, beide stehen fest im Widerstand gegen die „regelbasierten Systeme“ des Westens mit unabhängiger Rechtsprechung, demokratischer Teilhabe und starken Institutionen, die in einem Gleichgewicht von „checks und balances“ nach Lösungen suchen.“ Solche Gewaltenteilung passt nicht zu den eigenen autokratischen Vorstellungen. Sie laufen im Falle von Russland auf einen Oligarchen-Kapitalismus hinaus, im Falle von China auf einen Daten- und Fortschritts-Kommunitarismus. Beide Länder nutzen dabei ihre strategischen Monopole, um den Gang der Geschichte zu beeinflussen – und zeigen wenig Skrupel, Wirtschaftspolitik als Machtpolitik und als Außenpolitik einzusetzen. Hans-Jürgen Jakobs ist Volkswirt und einer der renommiertesten Wirtschaftsjournalisten Deutschlands.

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