Für ein gutes Leben sollen die Menschen nach Glück streben

Der geniale griechische Philosoph Aristoteles betrachtete das Glück nicht bloß als eine kurzfristige Freude. Wahres Glück, sagt der Denker, erfordert ein erfülltes Leben, also eine längere Lebensdauer. Aristoteles war ein Schüler Platons und Platon ging wiederum bei Sokrates in die Lehre. Diese drei großen Philosophen bilden eine Kette. Daran sieht man, auch Genies tauchen nicht einfach aus dem Nichts auf. Die meisten von ihnen haben einen Lehrer, der sie beeinflusst und prägt. Aber die Ideenwelten dieser drei Großmeister unterscheiden sich fundamental. Jeder ging auf seine ganz eigene Weise an die Philosophie heran. Nigel Warburton erläutert: „Sokrates war ein großer Redner, Platon ein großer Schriftsteller, und Aristoteles war besonders vielseitig interessiert. Sokrates und Platon sahen in der Welt, wie wir sie mit unseren Sinnen erfassen, sehen, hören, fühlen, schmecken, lediglich eine blassen Abglanz der Wirklichkeit, die nur durch abstraktes philosophisches Denken voll erfasst werden konnte.“ Der Philosoph Nigel Warburton ist Dozent an der Open University.

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Die neuen Möglichkeiten in der Medizin waren sensationell

Nie zuvor und nie mehr danach hat sich ein wissenschaftliches Weltbild in so kurzer Zeit und so stark und mit solchen Auswirkungen verändert wie in den 30 Jahren vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Ulrich Herbert konkretisiert: „Neben der explosionsartigen Ausdehnung der Industrie war es vor allem die systematische Verbindung von Wissenschaft und Technik, die diese Epoche kennzeichnete.“ Im Bereich der Chemie standen zum Beispiel die großen Synthesen im Vordergrund wie die Indigosynthese von 1880 und die Synthese des Kautschuks von 1909, des Ammoniaks aus Luftstickstoff und Wasserstoff durch Katalysatoren im Jahr 1908. Auf dieser Grundlage wurden die Kunststoffe entwickelt, die in der Industrie und im Alltagsleben nun ihren unaufhaltsamen Siegeszug antraten. Ulrich Herbert zählt zu den renommiertesten Zeithistorikern der Gegenwart. Er lehrt als Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.

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Glücksforscherin Sonia Laszlo glaubt an die Kraft des „Nein“

Die meisten Menschen sind darauf konditioniert, ein „Ja“ eher positiv und ein „Nein“ eher negativ zu bewerten. Neinsagen bedeutet in diesem Fall immer Verlust und wird daher eher mit Unglück und Negativem in Verbindung gebracht. Sonia Laszlo erläutert: „Wenn wir den Verlust allerdings nicht als Verlust, sondern als „Ja“ für das freigewordene Potential, das durch unser „Nein erst möglich geworden ist, sehen, ist „Nein“ zu sagen eine Glücksquelle.“ Denn wenn ein Mensch „Nein“ sagt, bedeutet es auch, dass er Zeit und Energie für andere Dinge hat. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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Yuval Noah Harari erforscht die Hierachie der Geschlechter

Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben Gesellschaften die unterschiedlichsten Hierarchien erfunden. Die Rasse spielte in den Vereinigten Staaten von Amerika eine bedeutende Rolle, die für die Muslime des Mittalters so gut wie keine Bedeutung hatte. Die Kaste war im Indien des Mittelalters eine Angelegenheit von Leben und Tod, während sie in Europa nahezu unbekannt ist. Dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit. Yuval Noah Harari erläutert: „Eine Hierarchie hat dagegen in allen bekannten Gesellschaften eine zentrale Rolle gespielt: die Hierarchie der Geschlechter. In jeder Gesellschaft gibt es Männer und Frauen, und in jeder, aber auch in jeder Gesellschaft werden Männer gegenüber Frauen bevorzugt.“ In vielen Gesellschaften gehörten Frauen einfach zum Besitz der Männer, sei es ihrer Väter, Brüder oder Gatten.  Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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Die Geschichte erklärt ihre Unabhängigkeit von der Biologie

Die gewaltige Vielfalt der Realitäten, die der Homo sapiens entwickelte, und der enorme Variantenreichtum von Verhaltensweisen, die sich daraus ergab, machen das aus, was die Menschen als Kultur bezeichnen. Nachdem die verschiedenen Kulturen einmal entstanden waren, veränderten und entwickelten sie sich ständig weiter, und diese konstanten Umwälzungen bezeichnet man als Geschichte. Die kognitive Revolution in der Menschheitsentwicklung ist der Moment, an dem die Geschichte ihre Unabhängigkeit von der Biologie erklärt. Yuval Noah Harari betont: „Von diesem Zeitpunkt an wird die Entwicklung der Menschheit nicht mehr durch biologische Theorien erklärt, sondern durch die Geschichtsschreibung.“ Das bedeutet allerdings nicht, dass sich der Homo sapiens und die menschliche Kultur von sämtlichen Gesetzen der Biologie befreit hätten. Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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Die Bändigung des Feuers war ein Riesenerfolg für die Menscheit

Ein wichtiger Schritt an die Spitze der Nahrungskette war für die frühen Menschen die Bändigung des Feuers. Vor rund 300.000 Jahren scheint das Feuer für viele schon zum Alltag gehört zu haben. Yuval Noah Harari erläutert: „Damit hatten sie eine verlässliche Licht- und Wärmequelle und eine wirkungsvolle Waffe gegen die lauernden Löwen.“ Damals starteten die Menschen zudem ihre ersten groß angelegten Unternehmungen: nämlich die gezielte Brandrodung von Wäldern. Nachdem die Feuer ausgegangen waren, wanderten die Unternehmer der Steinzeit durch die Aschereste und sammelten geröstete Tiere, Nüsse und Wurzeln ein. Mit einem sorgfältig geplanten Buschfeuer verwandelten sie undurchdringliches Dickicht in eine Steppe, auf der große Herden von Beutetieren lebten. Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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John Searles sieht sich die Konstruktion der Gesellschaft ganz genau an

Nur der Mensch verfügt über die Fähigkeit Personen oder Dingen Funktionen zuzuweisen. Die Natur dagegen weiß nichts von Funktionen. Einige Gegenstände stellen Unternehmen direkt für spezifische Funktionen her. John Searle, Professor für Philosophie an der University of California, Berkeley, nennt dafür als Beispiele die Badewanne, den Schraubenzieher oder den Computer. Andere natürliche Dinge kann der Mensch sozusagen zweckentfremden – beispielsweise einen Baumstamm als Bank, einen Stein als Briefbeschwerer oder einen Ast als Hebelwerkzeug. John Searle erklärt: „Um eine Funktion auszuführen, muss einem Objekt und namentlich einer Person ein Status zugeschrieben werden.“ Er nennt als Beispiele den Präsidenten, den Ehepartner oder den Bürger. Alle institutionellen Tatsachen verdanken ihre Existenz performativen Sprechakten, nämlich Deklarationen: „Wir ernennen X zum Vorsitzenden“; „Hiermit ist der Krieg erklärt“, „Wir verurteilen sie zu …“.

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Eugen Drewermann prangert den tödlichen Fortschritt an

Die natürlichen Grundlagen der Erde sind durch die ungezügelte Vermehrung der Menschheit vor der Vernichtung bedroht. Die Urwälder und die letzten verbliebenen Naturreservate schrumpfen. Nur wenige Menschen äußern darüber Bedauern. Eugen Drewermann schreibt: „Wachstum ist das Mantra, mit dem unsere Politik heute alles zu lösen unternimmt, sowohl um Arbeitsplätze zu schaffen, als auch um Schulden abzubauen. Wachstum, auch als Druck der Bevölkerung durchaus gewollt, als Absatzmarkt, als Konsumentenwerbung. Wenn das so ist, haben die Tiere keine Chance mehr.“ Schon heute gibt es in Deutschland seiner Meinung nach zwischen den Alpen und dem Wattenmeer nichts mehr, was noch Natur wäre. Eugen Drewermann ist Theologe und Psychotherapeut. Zu seinen wichtigsten Büchern zählen: „Strukturen des Bösen“, „Psychoanalyse und Moraltheologie“, „Tiefenpsychologie und Exegese“ sowie „Die sieben Tugenden.“

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Georg Pfau erklärt den Unterschied zwischen Mann und Frau

Georg Pfau stellt zunächst einmal fest, dass es zwei verschiedene Geschlechter mit unterschiedlichen Talenten gibt. Dabei gibt er zu, dass die Wahrheit über den Unterschied zwischen beiden nicht immer leicht herauszufinden ist. Diese Feststellung hat einen Hintergrund. Denn Georg Pfau beobachtet Bestrebungen in der Gesellschaftspolitik, die verbreiten wollen, dass Männer und Frauen primär gleich sind, sozusagen idente Wesen, allenfalls mit unterschiedlichen Geschlechtsorganen. Männliche und weibliche Eigenschaften wären dann reine soziale Konstrukte, die den Menschen anerzogen worden sind. Die Evolution hat aber Frauen und Männer so geschaffen, die sich in ganz bestimmten Eigenschaften unterscheiden mussten, um die Fortpflanzung und Erhaltung der Art auf die bestmögliche Weise zu garantieren. Dr. Georg Pfau ist Arzt und Sexualmediziner. Er ist Mitglied der „Deutschen Akademie für Sexualmedizin“ in Berlin sowie Vorstands- und Gründungsmitglied der „Österreichischen Akademie für Sexualmedizin“ in Salzburg.

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Aristoteles zählt zu den größten Lehrern des Abendlandes

Kein anderer griechischer Denker, Platon ausgenommen, hat die geistige Entwicklung des Abendlandes so nachhaltig geprägt wie Aristoteles, der von 384 bis 322 vor Christus lebte. Hellmut Flashar beschreibt in seinem Buch „Aristoteles. Lehrer des Abendlandes“ das Leben des Philosophen und die Zeit in der er wirkte. Daneben erklärt er höchst verständlich die Schriften des Aristoteles, denn er hat das Buch nicht nur für die Fachwissenschaft, sondern auch für den interessierten Philosophie-Laien geschrieben. Hellmut Flashar geht es auch darum, seinen Lesern mitzuteilen, wie eine Schrift des Aristoteles strukturiert ist und in welchen Zusammenhang ein bestimmtes Problem bei ihm auftaucht. Hellmut Flashar lehrte bis zu seiner Emeritierung als Klassischer Philologe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Inszenierung der Antike. Das griechische Drama auf der Bühne. Von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ und „Sophokles. Dichter im demokratischen Athen“.

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Der Mensch hat ein existenzielles Bedürfnis nach Werten

Der Mensch sehnt sich nach Werten, nach denen er sein Handeln und Fühlen ausrichten kann. Für Erich Fromm besteht eine natürliche Diskrepanz zwischen dem, was die Menschen für ihre Werte halten, und den tatsächlichen Werten, von denen sie sich, ohne sich dessen bewusst zu sein, leiten lassen. In den modernen Gesellschaften sind die offiziellen bewussten Werte, die der religiösen und humanistischen Tradition. Dazu zählt Erich Fromm unter anderem die Individualität, die Liebe, das Mitgefühl und die Hoffnung. Aber für die meisten Menschen sind diese Werte zu Ideologien verkommen und haben ihre Wirkung als Motivationen menschlichen Verhaltens eingebüßt. Die unbewussten Werte, die das menschlichen Handeln unmittelbar motivieren, sind solche, die im Sozialsystem einer bürokratischen Gesellschaft entstehen, nämlich zum Beispiel Besitz, Konsum, soziale Stellung, Vergnügen und Nervenkitzel.

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Südostasien können Traveller auch mit wenig Geld genießen

Südostasien zieht aus vielerlei Gründen immer mehr Touristen an. Es ist exotisch und tropisch, freundlich und herzlich, historisch und fromm, bietet sonnige Strände, dunstige Wälder, modernes Stadtleben sowie friedvolle Dörfer. Zu den zwanzig Topreisezielen in Südostasien zählt das Autorenteam unter anderem Bali, den Tempel von Angkor, Bangkok, die Ha-Long-Bucht in Vietnam, Kuching in Malaysia, Temburong in Brunei, die philippinischen Strände sowie den Tanjung-Puting-Nationalpark in Indonesien. Daneben haben die Autoren sechs verschiedene Reiserouten zusammengestellt wie beispielsweise „Südostasiens Highlights“ in acht Wochen, eine „Festlandtour“, die vier bis acht Wochen dauern kann, einen „Strandspaß“ für drei bis vier Wochen, eine Reise von „Indonesien bis Osttimor“ von zwei Monaten Dauer oder „Das volle Programm“ in sechs Monaten.

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Für Kinder hat die Zeit etwas Magisches und Spielerisches an sich

Den Begriff der Zeit definiert der deutsche Philosoph Hans Blumenberg wie folgt: „Zeit ist das am meisten Unsrige und doch am wenigsten Verfügbare.“ Der Mensch erfährt die Zeit stets qualitativ, aber er vermag dem Zeitlichen auch selbst Qualitäten zu verleihen. Für Karlheinz A. Geißler ist er deshalb nicht nur Opfer, sondern auch Täter des Zeitlichen. Der Mensch erfährt sich im Netzwerk der Zeit, er ist dabei zugleich Schauspieler und Zuschauer in einem Stück, dass er selbst geschrieben hat und immer weiter fortschreibt. Karlheinz A. Geißler zitiert in diesem Zusammenhang den argentinischen Schriftsteller Luis Borges: „Die Zeit ist ein Strom, der dich mitreißt, aber du bist der Strom; sie ist ein Tiger, der dich zerfleischt, aber du bist der Tiger; sie ist ein Feuer, das dich verzehrt, aber du bis das Feuer.“ Professor Dr. Karlheinz A. Geißler lehrt, lebt und schreibt in München. Eine der amüsantesten Erfindungen der Menschheit, die Zeit, hat er zu seinem Lebensthema gemacht.

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Manfred Spitzer stellt das umstrittene Phänomen Multitasking vor

Eine amerikanische Studie hat herausgefunden, dass der moderne Mensch seine Arbeit im Durchschnitt alle elf Minuten unterbricht. Das Leben im sogenannten digitalen Zeitalter zeichnet sich laut Manfred Spitzer dadurch aus, dass man ständig alles Mögliche gleichzeitig tut. Er schreibt: „Wir recherchieren am Computer, hören Musik, schreiben Kurznachrichten auf dem Mobiltelefon und lesen eigentlich gerade einen Artikel in der Zeitung. Der Fernseher läuft im Hintergrund, und dann klingelt das Festnetztelefon.“ Für das gleichzeitige Erledigen vieler Aufgaben hat sich der neudeutsche Begriff Multitasking durchgesetzt. Viele Jugendliche langweilen sich, wenn nicht alles gleichzeitig geschieht. Denn alles enthält Pausen. Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen „Lernen“ und „Vorsicht Bildschirm!“.

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Markus Hengstschläger stellt verschiedene Talentkategorien vor

Eine vor allem in Amerika weit verbreitete Kategorisierung von Talent und Begabung ist laut Markus Hengstschläger die sogenannte „Marland-Definition“. Sie wurde von einer Regierungskommission im Jahr 1971 unter der Leitung von P. Marland entwickelt. Das amerikanische Erziehungsministerium hatte damals das Ziel, bundesstaatliche Erziehungsprogramme für Hochbegabte zu Entwicklung zur Verfügung zu stellen. Talentiert, so die Marland-Definition kann jemand sein in seinen allgemeinen intellektuellen Fähigkeiten, in seiner spezifischen akademischen, schulischen Eignung, in seiner Kreativität und produktivem Denken, in den bildnerischen und darstellenden Künsten sowie in seinen psychomotorischen Befähigungen. Wobei es für Markus Hengstschläger wichtig ist, zu sagen, dass die Wissenschaft zusätzlich noch zwei grundlegend verschiedene Ansätze bei der personalen Zuordnung von Talenten kennt. Mit 16 Jahren war Markus Hengstschläger als Punk unterwegs. Mit 24 Jahren promovierte er zum Doktor der Genetik und 35-jährig zum jüngsten Universitätsprofessor für Medizinische Genetik berufen.

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Das Unbewusste prägt den Lebensweg mehr als die Rationalität

An zwei fiktiven Charakteren, Harold und Erica, zeigt David Brooks in seinem Buch „Das soziale Tier“, was die Wissenschaft heute über die menschliche Natur weiß und wie sich das Menschenbild in den vergangenen drei Jahrzehnten grundlegend geändert hat. Anhand der neuesten Erkenntnisse der Psychologie, Neurowissenschaft, Verhaltensforschung und Biologie erklärt der Autor wie stark der Lebensweg eines Menschen von seinen Intuitionen, Gefühlen, Beziehungen, Veranlagung und Verlangen geprägt ist. Der Mensch ist in erster Linie nicht das Produkt seiner bewussten Denkprozesse, sondern vielmehr weitgehend von seinen unbewussten Gedanken gesteuert. Die unbewussten Teile bilden den Hauptteil der Psyche, hier finden die meisten Entscheidungen und eindrucksvollsten Denkvorgänge statt. Deshalb lautet die Hauptthese von David Brooks: der Mensch ist kein rationales Individuum, sondern ein soziales Tier.

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Die Kriterien der Zumutbarkeit von Nebenwirkungen

Für den Philosophen Robert Spaemann stellen moderne Technologien auf physikalischem und biologischem Gebiet, insbesondere die Atomspaltung und die genetische Manipulation, moralische Probleme dar. Deren Lösung mit traditionellen philosophischen und theologischen Argumenten kann seiner Meinung nach nur gelingen, wenn man sie in ihren abstraktesten und allgemeinsten Formen heranzieht. Robert Spaemann schreibt: „Das gilt insbesondere dort, wo die moralischen Probleme sich mit den politisch-rechtlichen überschneiden, das heißt mit der Frage nach der Verantwortlichkeit des Staates für die möglichen Folgen und Nebenfolgen der Anwendung dieser Technologien.“ Er liegt zufolge von Robert Spaemann im Wesen menschlicher Handlungen, dass sie Nebenwirkungen hervorbringen und Handeln auf Zwecke ausgerichtet ist.

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Paul R. Ehrlich warnt vor der Bevölkerungsexplosion

Seit ein paar Tagen gibt es auf der Erde sieben Milliarden Menschen und es werden stündlich mehr. Der amerikanische Biologieprofessor Paul R. Ehrlich forscht seit mehr als drei Jahrzehnten über die Folgen der Bevölkerungsexplosion. Er sagt: „Die wissenschaftliche Debatte dreht sich nicht mehr darum, ob wir mehr Menschen ernähren können, sondern wie wir den Kollaps der Zivilisation verhindern. Paul R. Ehrlich rechnet vor, dass seit 1968, als er sein Buch „Die Bevölkerungsbombe“ veröffentlichte, weltweit 200 Millionen Menschen verhungert sind. Inzwischen hungert 1 Milliarde Menschen, drei Milliarden leben von weniger als zwei Dollar am Tag. Das Bevölkerungswachstum ist dennoch noch lange nicht zu Ende. Paul R. Ehrlich ist Professor für Biologie an der amerikanischen Universität Stanford.

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Der Körper ist das Fundament des bewussten Geistes

Anhand von neuen neurowissenschaftlichen Studien zeigt Antonio Damasio in seinem Buch „Selbst ist der Mensch“, dass das Bewusstsein ein biologischer Prozess ist, der im Gehirn entsteht. Der menschliche Geist kann somit nicht als etwas Eigenständiges interpretiert werden, der vom Körper getrennt betrachtet werden müsse. Er beschreibt wie der Mensch sich zu einem selbstbewussten Wesen entwickelt und dabei die Sprache, die Kreativität und die Moral entwickelte. Laut Antonio Damasio bedingen sich Körper und Geist geradezu. Antonio Damasio ist Professor für Neurowissenschaften, Psychologie und Neurologie an der University of Southern California und Direktor des dortigen Brain and Creativity Institute.

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Ulrich Schnabel spekuliert über den Reiz des Neuen

Für Ulrich Schnabel ist ein gewisser Wohlstand für die Zufriedenheit im Leben durchaus wichtig. Wer seine Grundbedürfnisse nicht befriedigen kann, fühlt sich selten glücklich. Zudem hängt das Glück von anderen Faktoren wie dem sozialen und familiären Umfeld, von der Zahl der Freunde und der Stabilität der Gesellschaft ab, in der eine Person lebt. Die Menschen in den modernen Industrienationen geraten auch deswegen unter Stress und in Zeitnot, weil sie mit dem Überangebot an Waren und den unzähligen Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten, nicht mehr zurechtkommen. Ulrich Schnabel schreibt: „Das erklärt auch das Paradox, dass die Menschen im Allgemeinen umso mehr unter knapper Zeit leiden, je reicher sie sind.“ Ulrich Schnabel studierte Physik und Publizistik und arbeitet als Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „DIE ZEIT“.

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Die Verantwortung des Menschen für seine Umwelt

Biologisch gesehen ist der Mensch für Frank Fraser-Darling ein Aristokrat. Denn er herrscht über die Tiere, die Pflanzen und selbst über die Landschaften der Erde. Deshalb ist der Mensch privilegiert. Ökologisch betrachtet steht er auch an der Spitze der Nahrungskette. Frank Fraser-Darling glaubt, dass Aristokratie kein vom Menschen ersonnener Begriff ist, sondern ein beobachtbares Phänomen. Und dennoch ist das aristokratische Ideal ein Konzept des menschlichen Geistes, und zwar ein sehr altes und sehr schönes und ein potentieller ökologischer Faktor von großer Bedeutung für unseren Planeten. Fast in jeder Menschenrasse hat es dieses Ideal gegeben. Frank Fraser-Darling schreibt: „Kurz gesagt, drückt sich das Ideal in dem Satz aus, dass der Aristokrat der Diener seines Volkes ist.“

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Deepak Chopra schwört auf die Kraft der Meditation

Deepak Chopra hält gerne einen Sensor in der Hand, ein so genanntes Fitbit, der misst, ob er sein tägliches Sportpensum von einer Stunde Dauer erfüllt. Außerdem kann er auf dem Gerät ablesen, wie viele Schritte er geht, wie viele Kalorien er aufnimmt und wie lange er schläft. In der Nacht trägt er sogar ein Stirnband, das seine Träume und die Phasen seines Tiefschlafs aufzeichnet. Die menschliche Biologie strahlt auf Deepak Chopra eine ungeheuere Faszination aus. Er selbst wird von den Stars als Guru umschwärmt. Für Lady Gaga ist er der einflussreichste Mensch in ihrem Leben, mit Michel Jackson war er mehr als 20 Jahre befreundet.

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Der biologische Beweis der Existenz des freien Willens

Der Zoologe Björn Brembs beweist die Existenz des freien Willens in der Biologie durch die Ergebnisse seiner Experimente mit Fruchtfliegen. Für ihn geht es bei der Willensfreiheit im Wesentlichen um die Fähigkeit, in der gleichen Situation unterschiedlich zu handeln. Das heißt auf bestimmte Reize einmal so und einmal anders zu reagieren oder auch einfach ohne äußerlichen Anreiz zu handeln. Björn Brembs sagt: „Und diese Variabilität des Verhaltens finden wir auch schon bei Fruchtfliegen.“ Er schränkt allerdings ein, dass der freie Wille der Fruchtfliege weniger frei ist als der des Menschen. Er widerspricht damit manchen Gehirnforschern, die behaupten, der freie Wille an sich sei nur eine Illusion.

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Rüdiger Safranskis Liebe zu Arthur Schopenhauer

Mit seiner Biographie über Arthur Schopenhauer erklärt Rüdiger Safranski gleichzeitig seine Liebe zur Philosophie. Philosophie bedeutet für ihn mit heißem Herzen über Gott und die Welt nachzudenken. Kombiniert mit dem großen Staunen darüber, dass die Existenz der Dinge und der Menschen über das Nichts gesiegt haben. Im Untertitel nennt Rüdiger Safranski die Zeit in der Arthur Schopenhauer lebte, die wilden Jahre der Philosophie. Zu ihren prägenden Denkern zählt er Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Ludwig Feuerbach und den jungen Karl Marx. Rüdiger Safranski, geboren 1945, lebte als Autor und Privatgelehrter in Berlin. Er wurde mit dem Friedrich-Märker-Preis, dem Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik, dem Friedrich-Nietzsche-Preis sowie dem Premio Internazionale Federico Nietzsche ausgezeichnet.

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Die Insekten sind die wahren Beherrscher der Erde

Mit etwa 900.000 Arten sind die Insekten die größte Tiergruppe überhaupt. Biologen vermuten, dass es ungefähr eine Trillion dieser Tiere auf der Erde gibt. In der Biologie werden Insekten mit ähnlichen Merkmalen zu so genannten Ordnungen zusammengefasst. Die größte Gruppe sind die Käfer, die aus über 350.000 Arten besteht. Es folgen die Schmetterlinge und die Hautflügler mit ihren Vertretern Biene und Wespe. Insekten unterscheiden sich von anderen Tieren dadurch, dass sie erstens sechs Beine haben und zweitens einen Körper besitzen, der in Segmente aufgeteilt ist. Von diesen Einkerbungen leitet sich auch der Name der Insekten her, der vom lateinischen Wort „insecta“ stammt, das „die Eingeschnittenen“ bedeutet.

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