Der Antihumanismus mahnt die Menschen, nicht naiv zu sein und macht ihnen klar, dass sie und ihre Mitmenschen jederzeit etwas Dummes oder Böses tun können. Er zwingt den Humanismus dazu, sich immer wieder zu rechtfertigen. Sarah Bakewell fügt hinzu: „Der Humanismus wiederum ermahnt uns, die Aufgaben unserer gegenwärtigen Welt nicht zugunsten des Traums von einem Paradies auf Erden oder anderswo zu vernachlässigen. Er hilft uns, den verführerischen Versprechen von Extremisten zu widerstehen, und bewahrt uns vor der Verzweiflung, in die uns eine obsessive Beschäftigung mit unseren Defiziten stürzen kann.“ Er bewahrt die Menschen vor einem Defätismus, der alle Probleme auf Gott, die Biologie oder historische Unausweichlichkeit schiebt. Sarah Bakewell lebt als Schriftstellerin in London, wo sie Creative Writing an der City University lehrt und für den National Trust seltene Bücher katalogisiert.