Reinhard K. Sprenger rät, auf keinen Fall die Lebensumstände zu akzeptieren, die das eigene Missfallen erregen. Man sollte sich nicht damit zufrieden geben: „Sagen Sie nicht „Ja“, wenn Sie „Nein“ meinen.“ Das Schlimmste was man sich selbst antun kann, ist die bekannte Faust in der Tasche. Man sollte nicht warten, bis andere etwas ändern. Es ist das eigene Leben, das man vor dem Hintergrund seiner Werte und seiner Interessen als mangelhaft empfindet. Reinhard K. Sprenger erklärt: „Nur Sie erleben es so, wie Sie es erleben. Niemand anderes erlebt es so wie Sie. Also sind Sie auch derjenige, der etwas daran ändern kann. Warten Sie nicht auf Wunder. Aufschub ist der Dieb der Zeit.“ Reinhard K. Sprenger ist promovierter Philosoph und gilt als einer der profiliertesten Managementberater und Führungsexperte Deutschlands.
Viele Menschen geben den Verhältnissen die Schuld für ihr Unglück
Es gibt so viele Menschen, die sich mit bestimmten Dingen einfach abfinden, weil sie sonst auf Widerstand oder gar auf Ablehnung stoßen würden. Sie könnten anderen missfallen, wenn sie in ihrem Leben etwas änderten. Sie haben den vorauseilenden Gehorsam bis zur Selbstauslöschung perfektioniert. Das höchste Maß an Loyalität gegenüber den Menschen in der eigenen Umgebung und gegenüber sich selbst ist es aber, dass man sich für die Änderung dessen, was einen selbst stört, einsetzt: Also: Ändern statt ärgern!
Der irische Dramatiker George Bernard Shaw fand vortreffliche Worte: „Man gibt immer den Verhältnissen die Schuld für das, was man ist. Ich glaube nicht an die Verhältnisse. Diejenigen, die in der Welt vorankommen, gehen hin und suchen sich die Verhältnisse, die sie wollen, und wenn sie sie nicht finden können, schaffen sie sie selbst.“ Reinhard K. Sprenger ist natürlich bewusst, dass ein mehr oder weniger verdeckter Kampf gegen die Unangepassten, die Querdenker, die Unbequemen läuft.
Es ist ratsam die eigene Selbstachtung zu schützen
Überall türmt sich der Anpassungsdruck. Derjenige, der selbstbestimmt und aus eigenem Willen heraus handelt, wird als „eigen-willig“ und daher häufig schief angesehen. Jemand der ehrlich antwortet, gilt als „unhöflich“. Eine, die klar und deutlich sagt, was sie will, gilt als „undiplomatisch“, hat gar „Haare auf den Zähnen“. Der von allen Seiten ausgehende Druck „Sei wie ich dich haben will! Ist enorm. Auch die christliche Tradition macht es vielen Menschen schwer. „Nächstenliebe“ heißt das Gebot, das zur Anpassung drängt.
Reinhard K. Sprenger empfiehlt, die eigene Selbstachtung zu schützen. Mit schlechten Gefühlen herumzulaufen ist mit das Unintelligenteste, was sich ein Mensch antun kann. Wer wirklich mit aller Entschiedenheit, letztlich aber erfolglos versucht hat, Dinge zu verändern, die ihm missfallen, dem bleibt eine zweite Handlungsmöglichkeit. Reinhard K. Sprenger kennt sie: „Was immer es auch sei: Verlassen Sie es! Wenn es Ihnen nicht gelingt, die Situation von innen heraus zu ändern, dann sollten Sie den Ausgang suchen. Rechtzeitig weggehen ist bei völliger Aussichtslosigkeit das Beste.“ Quelle: „Die Entscheidung liegt bei dir!“ von Reinhard K. Sprenger
Von Hans Klumbies