Der Klimawandel verursacht weltweit Umeltkatastrophen

Wer über die Zukunft nachdenken will, muss einen Satz aus seinem Wortschatz streichen. Dieser Satz lautet: „Das kann nie passieren.“ Denn so vieles ist in den letzten Jahren geschehen, was kluge, datengefütterte oder intuitive, persönliche oder akademische Analysen für unmöglich erklärt hatten. Eines dieser Ereignisse ist der Klimawandel, der weltweit immer größere Umweltkatastrophen verursacht. Die zu erwartenden Folgen der Erderwärmung sind gut erforscht. Philipp Blom erklärt: „Zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, und die Ozeane enthalten mehr als 95 Prozent des gesamten auf der Erde vorhandenen Wassers. Durch die Erwärmung dehnt sich das Wasser in den Ozeanen aus und führt zu einem Anstieg des Wasserspiegels, der die Küstenregionen bedroht.“ Die Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford und lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien.

Die Polkappen schmelzen immer schneller ab

Gleichzeitig verdunstet mehr Wasser, was zu extremen Wetterereignissen wie Orkanen und zu einer Veränderung von Wettermustern führt. Die abschmelzenden Polkappen führen dem Ozean große Mengen Süßwasser zu, was wiederum eine erhebliche Auswirkung auf den Golfstrom haben könnte, von dem besonders das Klima Europas abhängt. Sollte der Golfstrom kollabieren, könnte es auf der Nordhalbkugel sogar zu einer starken Abkühlung kommen, zu einer neuen Kleinen Eiszeit. Natürlich beruhen alle diese Vorhersagen auf Modellen, die von unendlich vielen und komplexen Faktoren abhängen.

Philipp Blom weiß: „Es ist also wahrscheinlich, dass sie teilweise falsch sind. Das ist allerdings kein Grund zur Beruhigung: Die Polkappen schmelzen derzeit wesentlich schneller ab, als Klimawissenschaftler prognostiziert hatten.“ Auch andere Indikatoren zeigen einen wesentlich stärkeren Anstieg der Temperaturen, der Erwärmung der ozeanischen Tiefenschichten und des Säuregehalts des Ozeans, als bis jetzt angenommen wurde. Eine wichtige Frage innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft ist, ob und wann systemische Scheitelpunkte erreicht werden.

Das Artensterben hat ein katastrophales Ausmaß angenommen

Ab diesem Zeitpunkt setzt sich eine klimatische Eigendynamik in Richtung noch höherer Temperaturen in Bewegung, die sich durch menschliche Interventionen nicht mehr kontrollieren lässt. Zu Lande sind die Auswirkungen ähnlich drastisch. Langfristig veränderte Wettersysteme verschieben die Klimazonen des Planeten. Ein Großteil der Organismen ist sehr fein auf ganz bestimmte klimatische Bedingungen eingestellt, um Futter zu finden und sich zu vermehren. Schon jetzt beobachten Biologen die Migration verschiedener Arten weg vom Äquator und in Regionen, in denen sie zuvor nicht hätten überleben können.

Gleichzeitig ist es wahrscheinlich, dass diese Veränderungen schneller vor sich gehen wird, als die evolutionäre Adaption erlaubt. Philipp Blom erläutert: „Die Folge ist ein Artensterben, das es in diesem katastrophalen Ausmaß seit dem Aussterben der Dinosaurier nicht mehr gegeben hat.“ Wenn sich die Umgebung verändert, müssen Organismen sich entweder anpassen oder abwandern, oder sie sterben aus. Menschen sind von diesem Gesetz so wenig ausgenommen wie Singvögel oder die Regenwürmer, die sie fressen. Quelle: „Was auf dem Spiel steht“ von Philipp Blom

Von Hans Klumbies