Jeder Mensch kann Neues hervorbringen

Jeder Mensch sollt seine Talente und all seine harte Arbeit dafür einsetzen, um etwas Neues zu erschaffen. Und es gibt wahrlich noch viel zu tun. In so vielen Bereichen herrscht immer noch dringender Bedarf an kreativen, innovativen Lösungsansätzen. Als Beispiele nennt Markus Hengstschläger das Klima, die Armut, den Hunger, die Bildung, die Gesundheit, die Menschenrechte und vieles mehr: „Bei allen Komponenten die das Überleben der Menschen gefährden, tritt global immer mehr, aber auch immer noch zu wenig Übereinstimmung ein.“ Zum Beispiel bei politischen oder wirtschaftlichen Fragestellungen gibt es keine globale Zusammenarbeit, keine gemeinsame Identität oder Loyalität. Die Frage, was denn nun das Bessere wäre, wird nicht selten global und lokal kontrovers diskutiert. Professor Markus Hengstschläger ist Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik an der MedUniWien.

Der Mensch muss seine Komfortzone verlassen

Alle Menschen müssen täglich in ihrem Alltag unzählige Probleme lösen. Ganz allgemein ist zu sagen, dass eine zu geringe Kreativität, eine zu geringe Lust auf Neues in der Gegenwart die Zukunft des Menschen aufs Spiel setzen würde. Der Mensch muss immer wieder seine Komfortzone verlassen. Und Krisensituationen oder gar die Todesangst vor einer Erkrankung durch einen Virus sollten dafür eigentlich nicht notwendig sein. Innovationen sind in einem ökonomischen Sinn unverzichtbare Hebel des Fortschritts des Menschen.

Aus sehr nachvollziehbaren Gründen wird der Begriff „Innovation“ heutzutage wesentlich breiter definiert und verwendet als früher. So braucht die Menschheit beispielsweise Innovationen für den Klimaschutz, innovative Konzepte im Zusammenhang mit der Flüchtlingsdebatte oder etwa eine innovative Europapolitik. Speziell wenn es um globale Herausforderungen geht, hat eine breitere Definition und Anwendung des Innovationsbegriffs Fuß gefasst. Ursprünglich leitet sich das Wort Innovation von dem lateinischen Verbe „innovare“ ab und bedeutet daher Erneuerung.

Innovationen werden nach ihren Zielen eingeteilt

Innovationen werden heute häufig nach ihrem Ziel kategorisiert. Markus Hengstschläger fügt hinzu: „Die so entstehenden Kategorien weisen oft Überlappungen auf, was strikte Abgrenzungen unmöglich macht. Eine gängige Unterscheidung wird zwischen Produktinnovationen und Prozessinnovationen getroffen.“ Erstere inkludieren materielle und immaterielle Werke, also etwa das Smartphone oder eine entsprechende Kundendienstleistung. Eine große und relevante Gruppe stellen die sogenannten Technologie- oder Verfahrensinnovationen dar.

Dazu zählt man zum Beispiel auch die Entwicklung neuer digitaler Technologien. Innovationen können etwa genauso die Organisation eines Unternehmens betreffen. Es gibt Innovationen, die Geschäftsmodelle oder den Service grundlegend verändern, und es gibt beispielsweise auch Managementinnovationen. Bei den sogenannten Umweltinnovationen wie neuen Konzepten für den Umweltschutz ist eine Verwertung am Markt im finanziellen Sinn in der Regel nicht das Ziel. Politische, urbane oder zum Beispiel juristische Innovationen verfolgen nicht selten ein größeres Spektrum an verschiedenen Zielen. Quelle: „Die Lösungsbegabung“ von Markus Hengstschläger

Von Hans Klumbies