Wasser ist eine zunehmend knappe Ressource

Malte Rubach weiß: „Wasser ist längst zu einem wertvollen Handelsgut geworden, denn es ist eine zunehmend knappe Ressource. Nicht nur in historisch trockenen Erdregionen wie der Subsahara-Zone, sondern auch in Ländern wie Spanien, Italien und den USA.“ Auch wenn 70 Prozent der Erdoberfläche aus Wasser besteht, so sind gerade mal drei Prozent davon Süßwasser. Ein Großteil dieses Wassers ist jedoch nicht zugänglich, so dass es sogar noch deutlich weniger ist. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geht von 45.000 Kubikkilometern aus, was gerade einmal etwa 0,003 Prozent der weltweiten Wassermenge entspräche. Was sich bereits nach starker Verknappung anhört, verschärft sich vor allem dort, wo noch ein hohes Bevölkerungswachstum hinzukommt. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

Jeder Mensch braucht bis zu 5.000 Liter Wasser pro Tag

Der Frischwasserbedarf steigt mit der doppelten Geschwindigkeit der Bevölkerungszunahme an. Dabei wird der Großteil für die Produktion von Nahrungsmitteln benötigt, die schon heute zu 70 Prozent den Süßwasserverbrauch weltweit verantwortet. Dabei ist es aber wichtig zu wissen, dass dieses Wasser natürlich nicht sämtlich aus dem Grundwasser entnommen wird. Oft entsteht der Eindruck, es wäre unverantwortlich, ein Stück Fleisch zu essen, weil man für die Erzeugung eines Kilogramms Rindfleisch im weltweiten Durchschnitt 15.000 Liter Wasser benötigt.

Für ein Kilogramm Getreide benötigt man je nach Bedingungen nur zwischen 1.000 bis 3.000 Liter. Schätzungen der FAO zufolge benötigt jeder Mensch auf Erden je nach Ernährungsweise bereits Lebensmittelmengen, deren Produktion zwischen 2.000 und 5.000 Liter Wasser erfordern, pro Tag. Malte Rubach stellt fest: „Allein diese Dimension sollte uns schon klarmachen, dass all dieses Wasser nicht aus dem Wasserhahn fließt oder von Landwirten auf Felder oder in Viehtränken gegossen wird.“

Es gibt verschiedene Wasserarten

Denn auch wenn dieser Eindruck von manchen vermittelt wird, so machen folgende Arten von Wasser einen großen Unterschied. Dabei handelt es sich um grünes und blaues Wasser. Es gibt auch noch graues Wasser, womit das durch die Menschen verschmutzte Wasser gemeint ist. Was ist grünes Wasser? Ganz einfach gesprochen ist es das Wasser, das vom Himmel fällt. Es entsteht in einem Kreislauf von Regen, der auf die Erdoberfläche fällt und wieder verdampft.

Das grüne Wasser macht rund 60 Prozent der Frischwasservorräte aus. Das blaue Wasser ist hingegen in Flüssen, Seen, Gletschern und im Grundwasser zu finden. Malte Rubach erklärt: „Aus diesem Reservoir von weltweit rund 45.000 Kubikkilometer Wasser nutzt die gesamte Menschheit gerade 3.400 Kubikkilometer pro Jahr.“ Der Großteil davon, nämlich besagte 70 Prozent, fließt in die Bewässerung in die Landwirtschaft. Das macht dann etwa fünf Prozent aller weltweiten Frischwasserquellen. Die restlichen 30 Prozent landen dann in den Haushalten und in der Industrie. Quelle: „Die Ökobilanz auf dem Teller“ von Malte Rubach

Von Hans Klumbies