Malte Rubach betont: „Genauso wie es den Kohlenstoffkreislauf für Kohlenstoff gibt, so gibt es einen Wasserkreislauf für Wasser. Wasser, oder besser gesagt die chemischen Elemente Wasserstoff und Sauerstoff, gehen deshalb an sich genauso wenig verloren wie Kohlenstoff.“ Sie werden ständig neu zu Wasser aufgebaut, und an anderer Stelle entstehen die Elemente durch chemischen und biochemischen Zerfall. Kurz gefasst: Wasser verdunstet von Oberflächengewässern wie Ozeane, Seen und Flussströmen und steigt in den Himmel. Durch Transpiration von Pflanzen und auch ein bisschen durch die Atemluft der Tiere entsteht ebenfalls Wasserdampf. In der Atmosphäre kondensiert das Wasser je nach Wetterlage und fällt wieder Richtung Erde, wo es letztlich den Böden und Gewässern zugutekommt. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.
Wasserdampf verursacht ein Drittel des Treibhauseffekts
Dieser Kreislauf unterliegt vielfältigen Einflüssen. Wichtig zu wissen ist, dass bereits die Unmengen an Wasserstoff, die aus den Ozeanen aufsteigen, einen riesigen Einfluss auf das Klima haben. Denn Wasserstoff kann ähnlich wie Kohlenstoffdioxid Wärme speichern, aber zwei- bis dreimal so viel. Zwei Drittel des natürlichen Treibhauseffektes werden durch Wasserdampf verursacht. Die Aufnahmefähigkeit der Atmosphärenluft für Wasserdampf nimmt zu, wenn die Temperatur steigt.
Durch die Temperaturerhöhung aufgrund der steigenden Menge menschengemachter Treibhausgase verstärkt sich also zum einen die Verdunstungsrate an den Oberflächengewässern. Und zum anderen sorgt eine Mehr an Wasserstoff in der Atmosphäre anschließend auch noch mit für höhere Temperaturen. Malte Rubach stellt fest: „Dabei ist der Wasserstoffanteil in der Atmosphäre sogar im Vergleich zum Kohlenstoffdioxid auf den ersten Blick verschwindend gering.“ Nämlich gerade einmal 0,55 ppm Wasserstoff im Vergleich zu über 410 ppm Kohlenstoffdioxid.
Wasser geht niemals verloren
Die gesamte Atmosphäre besteht laut der amerikanischen Raumfahrbehörde NASA zu 78,08 Prozent aus Stickstoff und 20,95 Prozent aus Sauerstoff. Weniger als ein Prozent besteht aus Edelgasen und Treibhausgasen. Kohlenstoffdioxid macht also rund 0,04 Prozent aus und Wasserstoff etwa 0,00005 Prozent. Kleinste Bestandteile der Zusammensetzung der Atmosphäre sind also schon dafür mit ausschlaggebend, dass überhaupt eine Temperatur auf der Erde herrscht, die ein Leben ermöglicht. Malte Rubach erklärt: „Und apropos Überleben: Trotz des natürlichen Wasserkreislaufs kann nur immer eine bestimmte Menge aus diesem Kreislauf entnommen werden, damit er nicht zum Erliegen kommt.“
Wasser geht niemals verloren. Doch wenn der Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht gerät, dann ist das Wasser nicht immer dort, wo man es zum Überleben braucht. Lebensmittel betitelt man in der öffentlichen Diskussion gerne als „Klimakiller“ oder mit anderen wenig sachlichen Namen. Malte Rubach kritisiert: „Leider bleibt der Diskurs meistens stehen, sobald ein Lebensmittel für den bevorstehenden Weltuntergang verantwortlich sein soll.“ Quelle: „Die Ökobilanz auf dem Teller“ von Malte Rubach
Von Hans Klumbies