Eine bewusste Ernährung schützt das Klima

Anschaulich erklärt Malte Rubach in seinem Buch „Die Ökobilanz auf dem Teller“ die Zusammenhänge zwischen Klima und Ernährungswirtschaft. Dabei setzt er den ökologischen Fußabdruck der Lebensmittel in Beziehung zu anderen Alltagshandlungen wie Reisen, Wäschewaschen oder Online-Streaming. Wie sollen sich die Menschen ernähren, um das Klima zu schützen. Der absolute Verzicht auf tierische Lebensmittel ist für den Ernährungsexperten Malte Rubach nicht die Lösung. Seiner Meinung nach bewirkt bewusster Konsum viel mehr: „Wer in Deutschland auf regionale und saisonale Produkte setzt, kann effektiv dabei helfen, das Klima hier und anderswo zu schützen.“ Der Autor plädiert für einen maßvollen Genuss und fordert, dass eine neue ökologische Landwirtschaft zum Standard wird. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

Niemand muss in veganer Askese leben

Ein funktionierendes Gesundheits- und Sozialsystem und eine gelebte Demokratie sind wohl mit die wichtigsten Grundpfeiler für einen hohen Lebensstandard ohne Hunger und Krankheit. Eine florierende Wirtschaft ist genauso wichtig. Denn sonst gibt es keine Einnahmen, die der Staat für öffentliche Investitionen und der Bürger für den Konsum ausgeben können. Dass dabei die Umwelt nicht Schaden nehmen darf, lernen die Menschen selbst in Deutschland und anderen Industrieländern nur sehr langsam.

Essen ist das wichtigste Grundbedürfnis des Menschen. Daher sollte man sich genau überlegen, wie man ein gesundes und ökologisches Verhältnis zur Ernährung und zu den Lebensmitteln finden kann. Ziel ist es, vital und gesund zu bleiben, nicht den Spaß am Leben zu verlieren, nur weil jemand einem vorgaukelt, ein Brei aus Kichererbsen und Hafer-Drinks könnten die Welt retten. Wer über seinen Tellerrand hinausblickt, wird es auf keinen Fall bereuen. Denn niemand muss in veganer Askese leben.

Konsumverzicht schont die Umwelt

Wie sollen sich die Menschen also ernähren, um das Klima zu schützen? Allzu oft lautet die Antwort auf diese Frage: absoluter Verzicht auf tierische Lebensmittel. So einfach wie sie klingt, so falsch ist die Antwort. Malte Rubach vertritt die These: „Jeder Mensch auf der Welt darf Milch trinken und Fleisch, Eier und Fisch essen.“ Viel wichtiger ist es das persönliche Bewusstsein für die gesamte Art zu konsumieren weiter zu schärfen. Schon etwas weniger Autofahren oder Stromverbrauch schont das Klima.

Wer die Umwelt schont und seinen Konsum zurückschraubt, schafft sich gleichzeitig Freiräume für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Am Ende seines Buchs listet Malte Rubach die sechs wichtigsten To-dos auf, wie Jeder mit seiner Ernährung das Klima schützen kann: Häufiger Gemüse und Hülsenfrüchte essen, weniger Fleisch und Getreidefrüchte. Mehr Leitungswasser trinken, weniger abgefüllte Getränke. Öfter einmal Milch trinken, etwas weniger Käse essen. Mehr regionale und saisonale Lebensmittel, weniger Exportware. Häufiger ökologische Lebensmittel kaufen, weniger konventionelle Lebensmittel. Mehr selbst kochen, mehr genießen, dafür weniger essen.

Die Ökobilanz auf dem Teller
Wie wir mit unserem Essen das Klima schützen können
Dr. Malte Rubach
Verlag: Hirzel
Broschierte Ausgabe: 248 Seiten, Auflage: 2020
ISBN: 978-3-7776-2876-9, 18,00 Euro

Von Hans Klumbies

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