Energie kann unterschiedliche Formen annehmen

Die industrielle Revolution und die schon einige tausend Jahre zuvor erfolgte landwirtschaftliche Revolution haben vor allem eines bewirkt: eine Bevölkerungsexplosion! Sie haben auch dazu geführt, dass heute sogar mehr Menschen von einem Landwirt ernährt werden können. Zudem liegt der Lebensstandard von Millionen Menschen heutzutage höher als vor dem Industriezeitalter. Malte Rubach erläutert: „Zu welchem Preis wir diesen Lebensstandard erkaufen, wissen wir auch. Dass Ressourcen endlich sind, selbst wenn sie sich regenerieren können, ist ein Naturgesetz, das bereits bei der Energie beginnt.“ Physiker kennen den Energieerhaltungssatz, der alles andere als Esoterik ist. Der Energieerhaltungssatz besagt, dass Energie zwar innerhalb eines Systems, auch des Erdsystems, unterschiedliche Formen annehmen kann. Aber die gesamte Energie im System strebt immer zu einem Gleichgewicht. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

Der Energieverbrauch der Menschheit ist gigantisch

Der Aufbau von Nährstoffen kostet Energie, ebenso die weitere Verwertung von Lebensmitteln. Der biologische Stoffwechsel setzt die Energie wieder frei, indem die Lebensmittel und Nährstoffe zersetzt werden. Mit der Zunahme der Erdbevölkerung und der Tierbestände hat der Kohlenstoffkreislauf eine ziemlich große Dimension erreicht, er überdreht regelreicht. Dazu kommt noch der Kohlenstoff aus fossilen Energieträgern, welche die Menschheit für ihren sonstigen Konsum verfeuert. Das kommt auf den natürlichen Kreislauf obendrauf, ist also rein menschengemacht.

Der Kohlenstoff allein aus der Ernährung könnte sich selbst bei einer sehr großen Bevölkerungszahl noch in einem gewissen Gleichgewicht befinden. Denn es handelt sich dabei um einen vergleichsweisen schnelllebigen und saisonalen Kreislauf. Malte Rubach weiß: „Jedes Jahr ist zudem regelrecht ein Absinken der Treibhausgaskonzentration messbar, wenn die Pflanzenwelt in die Wachstumsphase eintritt.“ Doch der Energieverbrauch der Menschheit hat eine ganz andere Dimension.

Der Klimawandel findet unübersehbar statt

Die Menschheit hat es geschafft, in rund drei Jahrhunderten den größten Teil des Kohlenstoffs, wieder in die Luft zu blasen. Die Konzentration an Kohlenstoffdioxid hat deshalb in der Gegenwart mit über 420 ppm (parts per million) bereits den kritischen Wert von 300 ppm überschritten, ab dem mit einer Erderwärmung zu rechnen ist. Zwar ist nicht ausgeschlossen, dass der Gehalt an Treibhausgasen nicht alleinig für den Anstieg der Temperatur verantwortlich ist, dennoch sind die Folgen des real stattfindenden Klimawandels unübersehbar.

Malte Rubach erklärt: „Die Wüstenbildung schreitet voran, Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, die Meere übersäuern, Wetterkatastrophen nehmen zu.“ Jeder sollte dagegen etwas tun, ganz einfach. Oder doch nicht so einfach? Aktuell stößt jeder Mensch auf der Welt im Mittel etwa sechs bis sieben Tonnen Treibhausgase pro Jahr aus. Im Jahr 1850 war es noch weniger als eine Tonne. Weltweit schwankt das Ganze natürlich extrem. Katar liegt an der Spitze mit 80 Tonnen, dann kommen einige andere Golfstaaten, aber auch Australien und die USA liegen bei 22 beziehungsweise 21 Tonnen. Deutschland liegt bei etwa elf Tonnen. Quelle: „Die Ökobilanz auf dem Teller“ von Malte Rubach

Von Hans Klumbies