Das Latium wartet auf seine Wiederentdeckung

Die italienische Region Latium wird oft als das vergessene Umland im Schatten Roms bezeichnet. Georg Henke und Frank Schwarz stellen in ihrem Reiseführer „Latium mit Rom“ fest, dass es sich lohnt Latium wiederzuentdecken. Denn die Gegend rund um Rom fasziniert nicht nur durch die Fülle an hochinteressanter Kunst und Architektur, sondern auch durch vielfältige Naturlandschaften, die zahlreichen historisch gewachsenen Orte und eine lebendige wie traditionsbewusste Alltagskultur. Georg Henke und Frank Schwarz schreiben: „Die sanft hügelige Vulkanlandschaft im Norden um den Bolsena-See und die Olivenhügel des Sabinerlandes wirken mittelitalienisch harmonisch wie die Toskana oder Umbrien.“ An der Grenze zu Kampanien erwarten Touristen südlich-mediterrane Küstenlandschaften mit Sandstränden und eine subtropische Vegetation mit Palmen und Orangenbäumen. Daneben bietet Latium seinen Besuchern geheimnisvolle etruskische Totenstädte, Klöster, Kirchen, malerisch verwinkelte Dörfer aus dem Mittelalter und prächtige Adelsvillen im Stil des Manierismus.

Der Lago di Bolsena lädt zu ruhigen Badeferien ein

Gegliedert hat das Autorenduo den Reiseführer „Latium mit Rom“ in sechs Reisezielregionen: Lago di Bolsena und Umgebung, Nordlatium, Nordostlatium, Rom, Südostlatium und Südlatium. Der von sanften und grünen Hügeln umgebene Vulkankratersee Bolsena bietet mit seinen unverbauten Ufern, kleinen Ständen und dem sauberen Wasser ideale Voraussetzungen für ruhige Badeferien im Binnenland. Drum herum drängen sich eng bebaute mittelalterliche Dörfer auf steilem Tuffgestein. Ein lohnendes Ausflugsziel ist der majestätische Dom von Orvieto im nahe gelegen Umbrien.

Nordlatium ist reich an Kunst- und Naturschätzen, denn hier lag das Kernland der Etrusker. Sehenswert in der Region sind die manieristischen Gartenvillen aus dem 16. Jahrhundert und verwinkelte Kleinstädte aus dem Mittelalter wie Ronciglione. Die Landschaft des Nordostens des Latiums ist von sanft geschwungenen Rebhängen und Ölbaumhügeln geprägt. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die luxuriösen Villen und Gärten in Tivoli, bescheidene Franziskanerklöster im Tal von Rieti sowohl zahlreiche gut erhaltene Orte aus dem Mittelalter.

Das Kap von Circeo ist von Mythen umrankt

Einst Zentrum des römischen Imperiums, ist Rom, die heutige Hauptstadt Italiens eine der beeindruckendsten Metropolen der Welt – und das in vielerlei Hinsicht: architektonisch, kunstgeschichtlich, kulinarisch und lebensphilosophisch. Im Südostlatium begegnen den Reisenden einige der ältesten Städte Italiens. Ihre mittelalterlich geprägten Zentren ruhen auf den wuchtigen Zyklopenmauern vorrömischer Völker. Zu den kulturgeschichtlich bedeutendsten Plätzen Europas zählen zum Beispiel die Benediktinerklöster von Subiaco und Montecassino.

„Zwischen dem mythenumrankten Kap von Circeo und dem Golf von Gaeta an der Grenze zu Kampanien erstreckt sich der schönste Küstenabschnitt Latiums“, schwärmen Georg Henke und Frank Schwarz. Hier finden Urlauber lange Sandstrände und hübsche Kleinstädte. Die Ponzianischen Inseln bietet mediterrane Inselidylle pur. Daneben gibt es auch in im Süden des Latiums alte Kirchen und Klöster wie zum Beispiel in Fossanova. Auch Burgen und antike Stätten fehlen hier nicht. Der Reiseführer „Latium mit Rom“ enthält zudem 60 Pläne und Karten sowie über 150 Bilder.

Latium mit Rom
Georg Henke/Frank Schwarz
Verlag: Reise Know-how
Broschierte Ausgabe: 600 Seiten, 4. Auflage: 2015/2016
ISBN: 978-3-8317-2455-0, 22,50 Euro

Von Hans Klumbies