Durch Meditation lässt sich negativer Stress im Alltag vermeiden

Das Gehirn besitzt Areale, die für positive Gefühle, für Glück und Freude zuständig sind. Häufiges Meditieren soll die Aktivität in diesen Regionen des Gehirns verbessern können und die Selbstheilungskräfte des Körpers stärken. Das Angstzentrum soll dagegen durch regelmäßiges Training verkleinert werden können. Anna Paul vom Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Universität Duisburg-Essen erklärt: „Entspannungstechniken wie autogenes Training lösen Entspannungsantworten aus, wenn jemand unter Stress steht.“ Die Meditation hingegen setzt einen Schritt vorher an. Sie versucht von vornherein negativen Stress im Alltag zu vermeiden. Der Mensch soll gar nicht erst in Verspannungssituationen geraten und mit komplizierten Aufgaben im Leben besser zurechtkommen. Leistungssportler sind in dieser Hinsicht ein Vorbild, da sie eine hohe Disziplin haben müssen und sich während eines Wettkampfs nicht von ihren Gefühlen überwältigen lassen dürfen.

Es gibt zwei verschiedene Formen der Meditation

Die Meditation kann dazu beitragen, in kritischen Situationen gelassen zu bleiben und sich optimistischer zu fühlen. Der Bestsellerautor Kurt Langbein erläutert: „Meditierende wenden zwei Mechanismen an, um sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.“ Ersten kann es einem Stressgeplagten, dem die Gedanken ungeordnet durch den Kopf sausen, helfen, sie sich einfach anzuhören, ohne darauf zu reagieren. Er nimmt dabei seine Gefühle bewusst wahr, ohne sie aber zu beurteilen, sei es im positiven oder negativen Sinne.

Bei der zweiten Form der Meditation geht es um das genaue Gegenteil, nämlich um die Fokussierung. Der Meditierende versucht die umhersausenden Gedanken zum Verschwinden zu bringen, indem er sich auf einen bestimmten Gegenstand, zum Beispiel eine Kerze, konzentriert. Vielen fällt es am leichtesten, sich auf die eigene Atmung zu konzentrieren. Anna Paul fügt hinzu: „Er kann seine Aufmerksamkeit auch auf Musik lenken.“ Wichtig bei dieser Methode ist, dass der Übende sich auf eine Sache konzentriert, der er dann seine uneingeschränkte Beachtung schenkt.

Die Meditationstechnik Metta stärkt die positiven Emotionen im Alltag

Die Meditation funktioniert in den meisten Fällen nicht gleich beim ersten Mal. Anna Paul erklärt: „Der menschliche Geist ist wie ein wildes Tier, das erst gezähmt werden muss.“ Nur durch Übung erlangt der Meditierende Kontrolle über ihn. Anfängern können beim Meditieren zunächst unruhig werden oder es erscheint ihnen langweilig. Erst nach einer gewissen Zeit setzt die Entspannung ein, der Meditierende wird achtsamer und konzentrierter. Aber schon nach wenigen Wochen treten eine körperliche und mentale Beruhigung ein.

Anna Paul ergänzt: „Wenn jemand im Schnitt 20 Minuten pro Tag meditiert, können sich nach acht Wochen bereits Strukturen seines Gehirns verändert haben.“ Bei der Meditationstechnik Metta wird in einer Haltung stiller Konzentration versucht, Gefühle von Wärme und Freundlichkeit, die man für sehr nahe stehende Menschen wie Eltern oder Kinder empfindet, auf alle Menschen auszudehnen. In Deutschland ist diese Technik auch als Liebende-Güte-Meditation bekannt. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein mentales Training, das auf Metta basiert, die positiven Emotionen im Alltag stärkt und dadurch auch die persönlichen Ressourcen.

 

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