Anerkennung und Respekt machen die Menschen glücklich

Der Organismus und das Bewusstsein des Menschen befinden sich in einem ständigen Prozess der Anpassung an Neues, das ihn erwartet. Es gibt keinen Stillstand, und daher auch keine ausbalancierte Statik. Diese muss sich vielmehr immer von neuem bilden. Gelingt das über einen längeren Zeitraum nicht, erkrankt der Mensch. Michael Marmot, Hauptautor der sogenannten Whitehall-Studien nennt den zentralen Wert „Effort-Reward Balance“, der über die Chancen entscheidet, ob ein Mensch gesund bleibt oder nicht. Wer gesund bleiben möchte, muss aktiv sein, und wenn ein Mensch dafür noch Anerkennung, Respekt oder eine Belohnung bekommt, dann macht ihn das glücklich. Kurt Langbein studierte in Wien Soziologie und ist seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter der Produktionsfirma Langbein & Partner Media. Er ist unter anderem Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“. Sein aktuelles Buch heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.

Viele Menschen sind früh bis spät sehr vielen Reizen ausgesetzt

Dieses Glücksgefühl wiederum versetzt die Menschen in die Lage, Bedrohungen zu widerstehen. Aber dieses Glück wird vielen im Alltag leider oft vorenthalten. Kurt Langbein erläutert: „Im Beruf herrschen oft allzu oft Konkurrenz und menschenfeindliche Hierarchien, und wir trainieren uns darauf, damit halbwegs fertigzuwerden. Aber wir bekommen gar nicht mehr mit, dass eine Reihe von Alarmsystemen in uns gleichzeitig aktiv ist.“ Für den Neurobiologen, Arzt und Psychotherapeuten Joachim Bauer ist es die Krux unserer Zeit, dass die Menschen jeden Tag von früh bis spät einer Unmasse an Reizen ausgesetzt sind.

Wenn Menschen mehreren Reizen gleichzeitig ausgesetzt werden, fühlen sie sich teilweise wie auf der Flucht, wie Gejagte. Hirnforscher nennen das 360-Grad-Aufmerksamkeit, wenn Menschen viele Dinge gleichzeitig im Auge haben müssen. Dabei wird ein Stresssystem aktiviert, dass alles andere als gut für die Gesundheit ist. Joachim Bauer erläutert: „Wir verlieren bei dieser Form von Zerstreuungsstress den Kontakt zu unseren Gefühlen, zu unserem Körper, wir nehmen die Rückmeldungen unseres Körpers nicht mehr wahr.“

Die Meditationstechnik des Body-Scan ist einfach zu erlernen

Kurt Langbein weist darauf hin, dass Methoden wie achtsamkeitsbasierte Meditation oder andere Meditationsformen das Potential haben, den Menschen wieder mit seinem Gefühlen und seinem Körper in Kontakt zu bringen. Auch die „Mind-Body Medicine“ ist dafür sehr gut geeignet. Mit ihr kann man zum Beispiel ganz gezielt die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivierten. Die Seele kann den Leib verändern. Die sogenannte Ordnungstherapie, wissenschaftlich fundierte Naturmedizin und Meditieren haben eindeutig Einfluss auf die Gesundheit.

Eine einfach erlernbare Meditationstechnik ist beispielsweise der „Body-Scan“. Man liegt dabei in entspannter Rückenlage auf einer Matratze, atmet ruhig und konzentriert und konzentriert sich auf die große Zehe des linken Fußes. Nach und nach geht man dann anschließend die übrigen Körperteile und Organe durch. Der Meditierende reist praktisch mit seiner ganzen Aufmerksamkeit durch den Körper und verfällt dabei in eine Art leichter Trance oder nickt sogar kurz ein. Danach kann man sich bei einer Runde Nordic Walking entspannen.

Von Hans Klumbies

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