Mahatma Gandhi kämpft gegen Ungerechtigkeit

Mohandas Karamchand Gandhi (1869 – 1948) kam als Sohn hinduistischer Eltern im westlichen Indien zur Welt. Später bekam er den Ehrentitel „Mahatma“. Klaus-Peter Hufer fügt hinzu: „Er studierte in London Jura, wurde Anwalt und arbeitete zunächst in Südafrika.“ Dort setzte er sich gegen die Rassendiskriminierung und für die Rechte der indischen Einwanderer ein. Dort entwickelt er das „Satyagraha“ („Macht der Wahrheit“), womit er den passiven Widerstand und den zivilen Ungehorsam gegen Ungerechtigkeit begründete. „Satya“ bedeutet Wahrheit und Liebe. Beides sind Attribute der Seele. „Agraha“ ist Stärke oder Kraft. „Satyagraha“ ist also Stärke, die aus Wahrheit, Liebe und Gewaltlosigkeit geboren ist. Klaus-Peter Hufer promovierte 1984 in Politikwissenschaften, 2001 folgte die Habilitation in Erziehungswissenschaften. Danach lehrte er als außerplanmäßiger Professor an der Uni Duisburg-Essen.

Satyagraha vergilt Böses mit Gutem

„Satyagraha“, schrieb Mahatma Gandhi, „ist die Verteidigung der Wahrheit, nicht indem man dem Gegner Leiden aufbürdet, sondern sich selbst.“ Man muss den Gegenspieler „von seinem Irrtum durch Geduld und Sympathie abbringen. Abbringen und nicht zerschmettern. Satyagraha kehrt die Auge-um-Auge-Politik um, die darin endet, dass jedermann blind oder blind vor Zorn ist. Satyagraha vergilt Böses mit Gutem, bis der Übeltäter des Bösen müde geworden ist.“

Klaus-Peter Hufer erklärt: „Satyagraha ist sowohl eine Grundhaltung als auch eine politische Strategie. Man erprobte sie mehrfach in Südafrika, wobei sich Tausende von „Satyagrahi“ beteiligten.“ Mahatma Gandhi leitete mehrere Protestaktionen. Ein Beispiel: Als ein Gesetz die Freizügigkeit der Inder innerhalb Südafrikas behinderte, überquerte Gandhi mit mehreren Tausend Indern die Grenze zwischen zwei Provinzen. Wegen dieser und anderer Protestaktionen musst er mehrmals ins Gefängnis. Mahatma Ghandi lebte 23 Jahre in Südafrika. Nachdem er 1915 nach Indien zurückgekehrt war, setzte er sich für die Unabhängigkeit seines Landes von Großbritannien ein.

Der Salzmarsch fand internationale Beachtung

Dafür übernahm Mahatma Gandhi die Führung eines gewaltlosen Protests und organisierte mehrere große Kampagnen. Besonders bedeutend waren seine Aktionen gegen das Salzmonopol der Regierung. Diese verbat es dem Volk, selbst Salz herzustellen, mehr noch: Es musste sogar Salzsteuer bezahlen. Mahatma Gandhi wies in einem Brief an die Vertreter Englands in Indien auf die Not der indischen Bauern hin und drohte damit, dass er das Salzgesetz übertreten werde.

Als er keine Antwort bekam, begann er am 12. März 1930 mit zunächst 78 Männern aus seinem Ashram den berühmt gewordenen „Salzmarsch“. Klaus-Peter Hufer blickt zurück: „Dieser fand internationale Beachtung und dauerte 24 Tage. Immer mehr Menschen schlossen sich dem Zug an, den Ghandi anführte.“ Am Ende war es eine gewaltlose Armee von mehreren Tausend Menschen geworden. Am Ziel angekommen, hob Mahatma Gandhi Salz vom Strand auf, das dort angeschwemmt worden und getrocknet war. Darauf gingen an Indiens Küsten Bauern mit Pfannen ins Wasser und gewannen so ihr Salz, statt es in den monopolisierten Regierungsläden zu kaufen, wie das Gesetz es vorschrieb. Viele wurden verhaftet, auch Gandhi. Die Aktionen aber gingen weiter. Quelle: „Zivilcourage“ von Klaus-Peter Hufer

Von Hans Klumbies