Extreme Wetterlagen nehmen signifikant zu

Durch die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Menschen kann man fühlen, was die Erde fühlt. Die materiellen, medizinischen und sozialen Auswirkungen des globalen Fieberzustandes auf die Menschen sind gewaltig. Joachim Bauer nennt Beispiele: „Extreme Wetterlagen, vor allem lang anhaltende Hitzewellen und Orkane, nehmen weltweit signifikant zu.“ Hitzewellen machen nicht nur der Erde, sondern auch den Menschen schwer zu schaffen. Sie führen, vor allem in den ohnehin heißen Ländern dieser Erde, zu einem massiven Rückgang der Arbeitsproduktion. Überall auf der Welt belasten sie Herz und Kreislauf der Menschen. Ihren direkten oder indirekten Folgen erliegen weltweit alljährlich Millionen Menschen. Der Rückgang der landwirtschaftlichen Erträge wird eine Krise der globalen Ernährungssituation zur Folge haben. Prof. Dr. Med. Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, Psychotherapeut und Arzt.

Der Klimawandel erzeugt Migration

Bereits jetzt verschärft sich in den armen Ländern die Lage. Joachim Bauer weiß: „Dies hat dort soziale Spannungen, politische Instabilität und Bürgerkriege um knappe Ressourcen zur Folge.“ Der Klimawandel ist – neben dem Krieg – eine der Hauptursachen einer in Richtung der wohlhabenden Länder zielenden Migration. Nicht nur in den armen, auch in den wohlhabenden Ländern ist eine Zunahme von klimabedingten Erkrankungen zu beobachten. Zunehmen werden, zusätzlich zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionskrankheiten auch Infektionen, die bislang unbekannte Keime auslösen.

Joachim Bauer stellt fest: „Viele Erreger, die in unseren Breiten bislang nicht Fuß fassen konnten, finden jetzt nicht mehr nur als Reisemitbringsel den Weg zu uns.“ Sie fühlen sich neuerdings auch hierzulande heimisch. Fieberzustände treten nicht von allein auf, weder bei den Menschen noch beim Patienten Erde. Bei den Menschen lösen das Fieber sogenannte Entzündungsbotenstoffe aus. Auch die Temperaturerhöhung der Erde beruht auf „Entzündungs“-Stoffen. Ihr Name lautet: Treibhausgase.

Die Treibhausgase verursachen die Erderwärmung

Der Wärmehaushalt der Erde beruht auf einem Gleichgewicht. Nämlich zwischen der durch Sonnenstrahlung aufgenommenen Wärme einerseits und der Abstrahlung von Wärme durch die Erde andererseits. Treibhausgase sind gasförmige Wirkstoffe, welche die Abstrahlung von Wärme durch die Erde behindern, ohne die Sonneneinstrahlung zu vermindern. Die daraus resultierende fieberhafte Erwärmung bezeichnet man als Treibhauseffekt. Entzündungsbotenstoffe, die beim Menschen Fieber auslösen, produziert der menschliche Körper selbst.

Nichts anderes geschieht bei der Erderwärmung. Treibhausgase nehmen ihren Ausgang von der Erde. Ihre gesteigerte Freisetzung beruht allerdings ausschließlich auf dem, was Menschen auf der Erde veranstalten. Die wichtigsten Treibhausgase sind Kohlendioxid, Methan, Lachgas und fluorierte Kohlenwasserstoffe. Ihr massiver Anstieg ist die wissenschaftlich gesicherte Erklärung dessen, was Joachim Bauer die Fiebererkrankung der Erde genannt hat. Die entscheidende Rolle der Treibhausgase als Ursache für die Erderwärmung steht zweifelsfrei fest. Deshalb muss eine vernunftgeleitete Behandlung des Patienten Erde auf eine Verminderung ihrer Freisetzung zielen. Quelle: „Fühlen, was die Welt fühlt“ von Joachim Bauer

Von Hans Klumbies