Andreas Salcher warnt: „Rauchen ist der mit großem Abstand gefährlichste Faktor, mit dem man seine Gesundheit schädigen kann. Die beiden anderen sind Mangel an Bewegung und Übermaß an Essen.“ Die beiden letztgenannten Risiken münden in Übergewicht , das Menschen über drei Jahre ihres Lebens kostet. Bereits 150 Millionen Kinder auf der Welt sind schwer übergewichtig. Viele Menschen essen fetter, salziger un mehr denn je zuvor. Die österreichische Bevölkerung hat in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt fünf Kilo zugenommen. Nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts haben zwei Drittel der deutschen Männer und die Hälfte der Frauen Übergewicht, jeder vierte Deutsche gilt als krankhaft übergewichtig. Dr. Andreas Salcher ist Mitgebegründer der „Sir Karl-Popper-Schule“ für besonders begabte Kinder. Mit mehr als 250.000 verkauften Büchern gilt er als einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren Österreichs.
Bewegung wirkt wie ein Wundermittel auf die Gesundheit
Übergewicht, nicht Hunger ist die größte weltweite Gesundheitsbedrohung. Es sterben jährlich bereits mehr Menschen an den Folgen des Übergewichts als an Hunger. Andreas Salcher fügt hinzu: „Die Wahrscheinlichkeit für den Durchschnittsweltbürger, an den Folgen von zu viel Fast Food, Fertiggerichten und Softdrinks zu sterben, ist wesentlich größer, als durch Dürren, Ebola oder einen Terroranschlag getötet zu werden.“ Warum ist das so? Der Mensch nimmt gerne den Weg des geringsten Widerstandes.
Die gemessenen Meter, die Menschen sich täglich bewegen, nehmen alle zehn Jahre dramatisch ab. Andreas Salcher fordert: „Wir müssen uns mehr bewegen, dafür wurden wir von der Evolution geschaffen.“ Bewegung wirkt wie ein Wundermittel auf die Gesundheit eines Menschen. Sobald sich Menschen mehr bewegen, kommt es in ihren Organen zu physiologischen Veränderungen, die mit den Wirkungen von Medikamenten vergleichbar sind. Auf die Muskulatur wirkt körperliche Aktivität wie ein Jungbrunnen.
Der 50-jährige Aktive ist so fit wie der 40-jährige Inaktive
Aktive Muskelzellen altern langsamer und beugen der Zuckerkrankheit vor. Da Menschen ungefähr seit dem 30. Lebensjahr ständig Muskelmasse abbauen, könnten bis zu ihrem 80. Lebensjahr 30 bis 50 Prozent der Muskelmasse verloren gehen und sich dann nur noch mit dem Rollator bewegen. Andreas Salcher erklärt: „Leichtes, dafür regelmäßiges Muskeltraining wirkt dem entgegen. Je früher wir damit beginnen, desto besser, es ist aber in jedem Alter sinnvoll.“
Die deutsche Langzeitstudie „Gesundheit zum Mitmachen“ zeigt: Der 50-jährige Aktive ist so fit wie der 40-jährige Inaktive. Selbst fünf Minuten kurzes, leichtes Traben täglich führt zu messbaren Verbesserungen. Andreas Salcher betont: „Wem das zu viel erscheint, der sollte wissen, dass ein Büromensch nur alle 20 Minuten einmal aufstehen muss, um sich zwei Minuten zu bewegen, damit er seinen Blutzuckerspiegel günstig beeinflusst. Fazit: Wer Sport treibt, ist motorisch gesehen im Schnitt zehn Jahre jünger als ein Bewegungsmuffel.“ Quelle: „Das ganze Leben in einem Tag“ von Andreas Salcher
Von Hans Klumbies