Jeder Mensch kann sich zu jedem Zeitpunkt seines Lebens dafür entscheiden, fortan anders zu leben als bisher. Gerald Hüther erklärt: „Etwas bewusster vielleicht, etwas achtsamer gegenüber sich selbst und auch anderen gegenüber. Mehr im Einklang mit sich und der Natur, zuversichtlicher und auch wieder etwas neugieriger.“ Es ist den Versuch wert und auch ganz einfach. Es ist beispielsweise nicht so schwer, die Lebensmittel, die man isst, sorgfältiger auszuwählen als bisher und sich gelegentlich auch körperlich zu betätigen. Es schadet nichts, wenn man dabei ins Schwitzen gerät. Wer sich darauf einlässt, beginnt auch wieder, sich zu spüren. Und damit kann jeder Mensch noch heute beginnen. Und wer sich auf diese Weise auf den Weg macht, beim dem entwickelt sich von ganz allein auch ein anderes Lebensgefühl. Gerald Hüther zählt zu den bekanntesten Hirnforschern in Deutschland.
Weiterentwicklung gehört zu einem erfüllten Leben
Und damit verändert sich das Leben von ganz allein. Es wird spürbar freudvolle, liebevoller, auch würdevoller. Und wer anderen mit diesem Gefühl begegnet, wird auch erleben, wie ansteckend es ist. So verändert sich dann nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Zusammenleben mit den Mitmenschen. Es passt alles wieder besser, ist kohärenter geworden. Und die dadurch eingesparte Energie wird sogar bis in den Körper hinein spürbar. Man fühlt sich energetisch aufgeladen, tatendurstig und lebenshungrig.
Die Menschen können nicht leben, ohne sich weiterzuentwickeln. Statt ständig die Welt weiter nach unseren Vorstellungen verändern zu wollen, bleibt den Menschen heute nichts anderes übrig, als ihre bisherigen Vorstellungen von sich selbst zu verändern. Leicht wird ihnen das nicht fallen, denn solange es nur um die Bewahrung dessen ging, was sie sind, konnten sie sich an dem orientieren, was sie bereits geschaffen hatten. Jetzt geht es allerdings um die Frage, in welche Richtung sie sich weiterentwickeln wollen.
Würdevolle Menschen sind nicht mehr verführbar
Gerald Hüther schreibt: „Und um diese Frage zu beantworten, brauch wir nun dringender als je zuvor diesen inneren Kompass in Form einer Vorstellung und eines Bewusstseins dessen, was uns als Menschen ausmacht.“ Ob und in welchem Umfang dieser Bewusstwerdungsprozess bereits in Gang gekommen ist, kann Harald Hüther nicht beurteilen. Er könnte schneller einsetzen, als man es sich gegenwärtig vorstellen kann. Aber man wird es rasch bemerken, wenn die Anzahl derjenigen Menschen zu wachsen beginnt, die sich ihrer Würde bewusst werden.
Beispielsweise sind Menschen, die sich ihrer Würde bewusst werden, nicht mehr verführbar. Sie verfügen dann ja über einen eigenen inneren Kompass, der ihr Denken und Handeln leitet, und sie passen auf, dass er ihnen nicht abhandenkommt. Solche Personen lassen sich von niemandem einreden, dass sie dies oder das noch brauchen, um glücklich zu sein. Plakate, Werbespots, Ratgeber und Angebote für ein besseres Leben empfinden sie als unwürdige Versuche, sie so zu behandeln, als könnten sie nicht mehr selbst denken und eigene Entscheidungen treffen. Quelle: „Würde“ von Gerald Hüther
Von Hans Klumbies