Trendforscher Gerald Celente hat viele Krisen sehr früh erkannt

Für den amerikanischen Trendforscher Gerald Celente befindet sich die Welt mitten im Krieg. In einem Währungskrieg, in einem Handelskrieg und in einem Klassenkrieg. Und wenn die Politiker für die westliche Schuldenkrise nicht bald eine nachhaltige Lösung finden, dann droht auch bald wieder ein Weltkrieg. Gerald Celente nennt den Grund: „Weil zu wenige Menschen zu viel besitzen und zu viele zu wenig haben.“ Schon seit zwanzig Jahren wird dem ehemaligen Politikberater und Herausgeber des „Trend Journals“ in den USA für wirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen eine erstaunliche Trefferquote bei Vorhersagen attestiert. Schon lange vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion, sagt er zum Beispiel deren Untergang voraus. Auch die Währungskrise in Asien erkannte er frühzeitig und warnte auch vor dem Aktiencrash der Internetfirmen zur Jahrtausendwende.

Der Euro war und ist ein Fehler und wird die nächste Krise nicht überleben

Gerald Celente behauptet nicht, dass Kriege auf die Menschheit zukommen, sondern, dass sie sich schon mitten darin befindet. Er sagt: „Wir haben Bürgerkrieg in Griechenland, Bürgerkrieg in Portugal, Bürgerkrieg in Spanien.“ Gerald Celente fügt hinzu: „In den arabischen Staaten erhebt sich das Volk. Systeme brechen zusammen.“ In Europa wird seiner Meinung nach der Euro zerfallen und trotzdem begehren die Menschen nicht auf, wenn EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso oder der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, ihre gefährlichen Vorschläge zur Krise des Euro durchsetzen.

Gerald Celente klagt an: „Die Presse pumpt diese Menschen auf, gibt ihnen zuviel Raum, dabei haben sie keine direkte demokratische Legitimation.“ Egal wie die Politiker oder Banker die Rettungsschirme nennen, drucken die Zentralbanken seiner Meinung nach letztlich nur Geld und erodieren damit die Geldbasis. Der Euro war und ist für Gerald Celente ein Fehler. Die Währung wird nicht überleben. Sobald die nächste Krise kommt, wird die Taktik des Rettens auf der Basis neuer Schulden nicht mehr funktionieren.

Gerald Celente sieht eine Entwicklung zu mehr direkter Demokratie voraus

Der Trendforscher glaubt, dass in der nahen Zukunft bürgerliche Protestgruppen mehr Einfluss und Macht gewinnen werden. Es wird zu einer Rückentwicklung, hin zu mehr direkter Demokratie kommen, im Gegensatz zum aktuellen Trend der Zentralisierung. Gerald Celente wünscht sich, dass die Menschen wählen sollen, ob es eine Entschuldung der Banken gibt oder neue Rettungsschirme. Er erklärt: „So wie wir online Bankgeschäfte erledigen, können wir auch online abstimmen.“

Sich selbst bezeichnet Gerald Celente als Realisten und Optimisten. Ein Pessimist ist in seinen Augen jemand, der nicht an den Mut und den Willen zur Veränderung der Menschen glaubt. Er betrachtet den Zusammenbruch der Euro-Zone daher auch nicht als Risiko, sondern als Chance. Er erläutert: „Wenn Banken endlich Pleite gehen können und vom Volk gewählte Politiker die Bürger wieder repräsentieren, dann wird alles wieder gut.“ Das gilt für Europa wie für die Vereinigten Staaten von Amerika.

Von Hans Klumbies

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