Georg Wilhelm Steller erforschte arktische Regionen

Georg Wilhelm Steller war nicht nur Botaniker, sondern auch Arzt und der Entdecker, dem die Naturwissenschaft die ersten Berichte über die Natur der arktischen Regionen verdankt. Die Erforschung des Nordpazifiks diente zu jener Zeit nicht nur wissenschaftlichen Zwecken, sonder es standen auch verschiedene politische, militärische und wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Bei diesen frühen Expeditionen spielte Russland eine führende Rolle. Zar Peter der Große und seine Nachfolger gaben viel Geld für die Erforschung Sibiriens aus.

Georg Wilhelm Steller beschrieb die amerikanische Flora und Fauna

1734 wurde der in Windsheim bei Nürnberg geborene Georg Wilhelm Steller, drei Jahre nachdem er nach Russland gezogen war, als Naturforscher in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen und sollte an der Großen Nordischen Expedition teilnehmen. Er hatte die Aufgabe, die Natur des östlichen Sibiriens zu erkunden und anschließend mit einer anderen Expedition nach Japan segeln. Bevor er den Osten Sibiriens erreichte, machte ihm Bering das Angebot, mit ihm die Nordostspitze Amerikas zu suchen.

Georg Wilhelm Steller erreichte mit Bering Amerika am Kap St. Elias an der Kajak-Insel. Dort sammelte und beschrieb Georg Wilhelm Steller als erster Europäer eine große Anzahl amerikanischer Pflanzen und Tiere. Auf der Heimreise lief ihr Schiff an der heutigen Beringinsel auf Grund. Nach einem strengen Winter gelang es den Überlebenden der Mannschaft, darunter Georg Wilhelm Steller, in einem kleinen Boot, das sie aus Wrackteilen zusammengezimmert hatten, nach Kamtschatka zurückzukehren.

Georg Wilhelm Steller erforschte die Tierwelt der Beringinsel

Georg Wilhelm Steller blieb dort zwei Jahre um die Flora und Fauna der Region, einschließlich der Kurilen zu erforschen und zu katalogisieren. 1744 sollte er nach St. Petersburg zurückkehren, doch auf der Reise befiel ihn ein tödliches Fieber. Er starb 1746 in Tjumen in Sibirien. Georg Wilhelm Steller konnte durch seinen frühen Tod nichts mehr selbst veröffentlichen. Posthum erschien das Werk „De bestiis marinis“, das eine genaue Beschreibung der Tierwelt der Beringinsel enthielt.

Dazu gehören die Nördliche Pelzrobbe, der Stellersche Seelöwe, der Seeotter und die Stellersche Seekuh, bei der es sich um eine Riesenseekuh handelte, die nur in der Umgebung der Beringinsel lebte. Da die Art innerhalb von 27 Jahren ausgerottet wurde, ist Georg Wilhelm Stellers Beschreibung, die einzige wissenschaftliche Aufzeichnung, die es von der Riesensehkuh gibt.

Georg Wilhelm Steller erkannte das gemeinsame Erbe Asiens und Amerikas

Aber nicht nur für die Pflanzen- und Tierwelt interessierte sich der Naturforscher. Georg Wilhelm Steller beschrieb auch das Leben einheimische Völker wie der Kamtschadalen, Aleuten und anderer. Er erkannte das gemeinsame Erbe der asiatischen und amerikanischen Völker und stellte aufgrund kultureller Ähnlichkeiten die These auf, dass die Urbevölkerung Amerikas mongolischer Herkunft sei.

Georg Wilhelm Stellers Aufzeichnungen und Illustrationen sind exzellente Beispiele präziser, wissenschaftlicher Naturbeobachtung. Noch heute profitieren Naturforscher von seiner Leistung, vor allem wenn es darum geht, längst ausgestorbene Tiere zu betrachten, die Georg Wilhelm Steller als erster erforscht hatte.

Von Hans Klumbies

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