Entscheidend beim Abnehmen ist die Menge der Kalorien

Essen hat mittlerweile einen fast religiösen Charakter. Andreas Salcher erklärt: „Menschen halten sich an Diäten wegen Unverträglichkeiten, die sie eindeutig nicht haben, andere stopfen sich hemmungslos mit Fertigprodukten und Fast Food voll.“ Trotz der Vielzahl an widersprüchlichen Empfehlungen zum Thema Ernährung ist es gar nicht so schwierig, sich einigermaßen vernünftig zu verhalten. Drei einfache Grundsätze sind durch Langzeitstudien renommierter Universitäten bestätigt: 1. Ganz gleich, ob übergewichtige Menschen viel oder wenig Fett, viel oder weniger Kohlenhydrate zu sich nahmen, keine dieser Diäten machte das Abnehmen leichter oder schwerer. Entscheidend war ausschließlich die Menge der Kalorien. Dr. Andreas Salcher ist Mitgebegründer der „Sir Karl-Popper-Schule“ für besonders begabte Kinder. Mit mehr als 250.000 verkauften Büchern gilt er als einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren Österreichs.

Wenig essen ist die Grundlage für ein langes Leben

Das ist das Ergebnis einer Studie der Harvard School of Public Health, die eine alte Diätregel bestätigt: FdH oder „Friss die Hälfte“. 2. Motivationstricks helfen beim Durchhalten einer neuen Ernährungsweise. Andreas Salcher erläutert: „Menschen, die Diättagebücher, Apps oder andere Hilfsmittel verwendeten taten sich leichter mit dem Abnehmen, unabhängig davon, welche Diät sie praktizierten.“ Die Mittelmeerkost mit viel Getreide, Gemüse, Olivenöl, Obst und Fisch erwies sich am wirksamsten.

3. Der Zeitpunkt, wann man isst, hat großen Einfluss. Bisher galt die Regel, möglichst nicht nach 18 Uhr zu essen, was für berufstätige Menschen schwierig ist. Dabei geht es nicht nur um die Uhrzeit, sondern auch um die Intervalle zwischen den Mahlzeiten. Wer es schafft, nach einer üppigen Mahlzeit 14 oder mehr Stunden nichts zu essen, unterstützt jedenfalls seinen Stoffwechsel. Der Hormonexperte Johannes Huber sieht das so: „Die Grundlage, um alt zu werden, ist wenig zu essen.“

Todbringende Faktoren summieren sich in ihrer Wirkung

Johannes Huber fährt fort: „Der Hunger ist ein Tyrann, dem wir allerdings widerstehen müssen. Denn wenn wir hungern, spürt der Körper Gefahr, und es setzt ein Recyclingprozess ein, die alten Zellbestandteile werden eingeschmolzen und durch neue ersetzt. Dieses Recycling bremst wesentlich den Alterungsprozess.“ Die drei todbringenden Faktoren Rauchen, Bewegungsmangel und falsch Ernährung summieren sich nicht nur in ihrer Wirkung, sie haben auch noch einen in der Öffentlichkeit unterschätzten Multiplikator: Armut und Bildungsmangel.

Der Internist und Vorsorgemediziner Siegfried Meryn kämpft mit seiner Initiative „Nein zu Krank und Arm“ dagegen: „Es gibt mehrere Studien, die zeigen, dass Menschen mit niedrigem Bildungsstand eine sieben bis acht Jahre kürzere Gesundheitserwartung haben.“ Andreas Salcher kennt das Ergebnis einer britischen Studie, an der 70.000 Kinder teilnahmen. Zynisch zusammengefasst lautet es: „Suche dir deine Eltern gut aus und vermeide es, in arme Verhältnisse geboren zu werden, weil sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit ein beschwerlicher Lebensweg vor dir liegt.“ Quelle: „Das ganze Leben in einem Tag“ von Andreas Salcher

Von Hans Klumbies