Die Geschichte der Menschheit ist von Revolutionen geprägt

In seinem Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ beantwortet Yuval Noah Harari unter anderem die Frage, warum sich vor rund 70.000 Jahren ein mysteriöser und rascher Wandel mit dem Homo sapiens vollzog. Yuval Noah Harari erklärt: „Es waren vor allem die Beschaffenheit seines Gehirns, seiner Sprache und seine einzigartigen Fähigkeit zur Kooperation, die ihn zum Beherrscher und zur Bedrohung des Planten werden ließen.“ Gegliedert hat der Autor sein Werk in vier große Teile: „Die kognitive Revolution“, „Die landwirtschaftliche Revolution“, „Die Vereinigung der Menschheit“ und „Die wissenschaftliche Revolution“. Yuval Noah Harari beginnt seine Zeitreise durch die Geschichte der Menschheit vor 70.000 Jahren, well damals Organismen der Art Homo Sapiens mit dem Aufbau komplexer Strukturen namens Kulturen begannen. Die Entwicklung dieser Kulturen wird als Geschichte bezeichnet.

Vor rund 10.000 Jahren begann die landwirtschaftliche Revolution

Yuval Noah Harari erzählt in seinem Buch, welche Konsequenzen die eingangs erwähnten drei Revolutionen für den Menschen und seine Mitlebewesen hatten und immer noch haben. Vor der kognitiven Revolution lebten nur in Afrika und Eurasien Menschen. In der Folge dieser geistigen Umwälzungen entwickelten die Sapiens die Technik, die organisatorischen Fähigkeiten und vielleicht auch die erforderliche Vision, um das afrikanisch-asiatische Festland zu verlassen und den Rest der Welt zu besiedeln.

Vor rund 10.000 Jahren setzte laut Yuval Noah Harari die landwirtschaftliche Revolution ein. Der Autor erklärt: „Damals begannen die Sapiens, ihre Anstrengungen fast ausschließlich auf die Manipulation weniger Tier- und Pflanzenarten zu bündeln.“ Die Landwirtschaft entwickelte sich in Jahrhunderten und Jahrtausenden ständig weiter, bis die Bauern genügend Überschüsse produzierten, damit sich immer mehr Menschen zunächst in Dörfern und später in Städten zusammendrängen konnten. Neue Transportmittel eröffneten zudem völlig neue Möglichkeiten.

Selbst isolierte Kulturen sind einer ständigen Veränderung unterworfen

Im Kapitel „Die Vereinigung der Menschheit“ erläutert Yuval Noah Harari, dass zwar jede Kultur ihre eigenen Vorstellungen, Normen und Werte besitzt, doch die Kulturen sich auch dauernd im Fluss befinden. Der Autor schreibt: „Die Veränderungen werden nicht nur durch Umwelteinflüsse oder der Begegnung mit Nachbarkulturen verursacht, sondern auch durch die innere Dynamik der Kultur selbst. Auch eine isolierte Kultur in einer stabilen Umwelt kann gar nicht umhin, sich dauernd zu verändern.“

In den vergangenen 500 Jahren hat die Menschheit laut Yuval Noah Harari einen phänomenalen Zuwachs an Macht erlebt. Diese Entwicklung verlief in einem so rasenden Tempo und war so umfassend wie keine andere vor ihr. Heute steht der Mensch kurz davor, zum Gott zu werden und nicht nur die ewige Jugend zu gewinnen, sondern auch gottgleiche Macht über Leben und Tod. Yuval Noah Harari stellt allerdings mit Bedauern fest, dass der Homo sapiens in seiner Geschichte bislang wenig hinterlassen hat, auf das er uneingeschränkt stolz sein könnte.

Eine kurze Geschichte der Menschheit
Yuval Noah Harari
Verlag: Deutsche Verlags- Anstalt (DVA)
Gebundene Ausgabe: 525 Seiten, Auflage: 2013
Von Hans Klumbies