Der romantische Stummfilmheld Ronald Colman

Der Schauspieler Ronald Colman wurde am 9. Februar 1891 in Richmond, England, geboren. Bereits in der Schule entdeckte er seine Liebe zum Theater. Nachdem er kleinere Rollen in britischen Stummfilmen gespielt hatte, ging er 1920 nach Amerika. Er spielte am Broadway und wurde dort 1923 vom Regisseur Henry King entdeckt, der ihm den Weg nach Hollywood ebnete. Dort nahm ihn der Produzent Samuel Goldwyn unter Vertrag. Anfang der 30iger Jahre wechselte er zu 20th Century Fox, nachdem ihn Samuel Goldwyn beleidigt hatte, indem er behauptete Ronald Colman würde leicht alkoholisiert besser spielen als in nüchternem Zustand.

Auf Frauen wirkte Ronald Coleman unwiderstehlich

Ronald Coleman galt als reserviert und höflich, ein Brite von der charmantesten Art, der zuverlässig, aber nicht langweilig war. Frauen fanden seine wehmütigen, entrückten Blick und sein elegantes Aussehen ziemlich unwiderstehlich. In dem Film „Flucht aus Paris“ von 1935, einer seiner besten Rollen, spielt er den noblen, sich aufopfernden Sidney Carton. Er erklärt Elizabeth Allan seine Liebe, indem er für sie stirbt.

Ronald Colman, der mit der britischen Schauspielerin Benita Hume verheiratet war, etablierte sich in Hollywood als romantischer Stummfilmheld, nachdem er seinen Durchbruch als Schauspieler, in dem Film „The White Sister“ von 1923, an der Seite seiner Partnerin Lillian Gish gefeiert hatte. Danach spielte er mit Vilma Banky in Leinwandromanzen wie „The Magic Flame“ (1927) und „Two Lovers“ (1928). Roland Colman und Vilma Banky wurden zu einem der großen Traumpaare der Leinwand in der Stummfilmzeit.

Ronald Coleman hat auch in der Tonfilmära Filmerfolge

Seinen ersten größeren Tonfilmerfolg hatte Ronald Colman 1929 mit „Bulldog Drummond“. Auch in seinen nächsten Filmen spielte er immer den kultivierten Gentleman. Dazu zählen etwa „Arrowsmith“, „The Masquerader“, „Bulldog Drummond Strikes Back“ und „The Man Who Broke the Bank in Monte Carlo“.

Da er eine wunderbare Stimme besaß, wurde Coleman im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, die den Sprung vom Stummfilm zum Tonfilm nicht schafften, am Beginn der neuen Ära des Tonfilms noch populärer, als er es vorher schon war. Trotz seiner Popularität musste er noch zwanzig Jahre warten, bis er endlich den begehrten Oscar gewann. Gegen Ende seiner Laufbahn erhielt er ihn für seine Rolle in dem Film „Doppeltes Leben“ von 1947.

Seine Wandlungsfähigkeit war eine der größten Stärken von Ronald Coleman

In der Zwischenzeit hatte er seine Wandlungsfähigkeit als Schauspieler in den verschiedensten Filmen immer wieder unter Beweis gestellt. Er spielte beispielsweise Abenteurer in den Werken „Clive of India“ (1935) und in „Der Gefangene von Zenda“ (1937) oder einen Gauner in „Raffles“ von 1930.

Auch im Alter hatte er seine unglaubliche Ausstrahlungskraft auf Frauen behalten, wenn nicht sogar noch gesteigert, was er in dem Film „Gefundene Jahre“ (1942) an der Seite von Greer Garson, eindrucksvoll demonstrierte. Mit Anfang Sechzig setzte sich Ronald Colman zur Ruhe. Der Schauspieler starb am 18. Mai 1958 in Santa Barbara in Kalifornien.

Von Hans Klumbies