Das habgierige Konsumverhalten zerstört den Planeten Erde

Das kurzfristige Denken des Menschen hindert ihn daran zu erkennen, dass sein Handeln heute katastrophale Auswirkungen auf künftige Generationen haben könnte. Lucy F. Jones erklärt: „Es ist schwer zu akzeptieren, dass es unserem Planeten schadet, wenn wir Burger essen, Duschgel mit Microplastik verwenden, Obst in Plastikschalen kaufen oder in den Urlaub fliegen.“ Viele Menschen wissen gar nicht, dass selbst Teebeutel Plastik enthalten. Durch das habgierige Konsumverhalten, das endlose Bombardement von Werbung und Medien, die uns eintrichtern, man könnte ohne dies und das nicht glücklich sein, haben die meisten Menschen das Wichtigste – den Planeten Erde – aus den Augen verloren. Lucy F. Jones ist Journalistin und schreibt regelmäßig zu wissenschaftlichen Themen, Gesundheit, Umwelt und Natur für die BBC, The Guardian und The Sunday Times.

Die Menschheit verübt einen ungewollten planetarischen Selbstmord

Dabei spielt auch kollektive Amnesie eine Rolle. Lucy F. Jones erläutert: „Unsere hektische Lebensweise, Social Media, unsere Arbeit und neue Technologien lenken uns leicht von der Natur ab. Wir vergessen schnell, dass wir ein Teil von ihr sind und wir nur dank ihr atmen, essen und trinken können.“ Statt uns die spiegelnde Oberfläche eines Sees, sprudelnder Bäche oder die Stare, Schwalben und Bussarde über unseren Köpfen anzusehen, starren wir auf Bildschirme.

„Wir befinden uns in einem Zustand des Verlorenseins, in dem die Menschen mehr oder weniger unbewusst an der Zerstörung der Natur beteiligt sind, ihrer eigenen Lebensgrundlage“, schrieb der Farmer und visionäre Schriftsteller Wendell Berry. Dabei handelt es sich um eine Art ungewollten planetarischen Selbstmord. Doch wie soll die Menschheit das Ruder herumreißen? Lucy F. Jones stellt fest: „Trauer kann uns lähmen, doch ebenso kann sie uns zum Handeln antreiben. Vielleicht brauchen wir diese Trauer, um neue Wege zu gehen.“

Die meisten Menschen haben sich sehr weit von der Liebe zur Natur entfernt

Die Gesundheit des Planeten schien der Menschheit durch die Finger zu rinnen, was zu Klimachaos, rapidem Artensterben und der Zerstörung von immer mehr Lebensräumen führte. Lucy F. Jones sah mit eigenen Augen, dass unsere Entfremdung von der Natur und all ihre Konsequenzen zu globaler, planetarischer Verzweiflung führten. Die Wetterverhältnisse fühlen sich jedes Jahr weiterhin merkwürdig an, gleichzeitig befeuern immer neue Berichte über den Zusammenbruch des Klimas und das Massensterben der Arten ein Gefühl von Verlorenheit und Furcht.

Die Beständigkeit der Natur dagegen ist tröstlich. Lucy F. Jones schreibt: „Und häufig können uns der Wechsel der Jahreszeiten und all die Regelmäßigkeiten in der Natur – die sich wandelnden Bäume, die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Vögel und Tiere, die Erdrotation, der Jahreszyklus – ins Gedächtnis rufen, dass die Zeit vergeht und dass Wunden heilen.“ Zumindest für den Moment. Ökotherapeuten und Ökophilosophen argumentieren, die Menschen hätten sich bereits so weit von ihrer Liebe zur Natur entfernt, von ihrer Biophilie, das sie damit ihrem Seelenleben schaden. Quelle: „Die Wurzeln des Glücks“ von Lucy F. Jones

Von Hans Klumbies