Weltberühmt sind im Cilento die antiken Tempel von Paestum

Andreas Haller weist in seinem Reiseführer „Cilento“ darauf hin, dass im Gegensatz zu anderen Gegenden Italiens, die Cilento-Küste überwiegend unverbaut geblieben ist. Umgangssprachlich versteht man unter dem Cilento eine Subregion im äußersten Süden Kampaniens am Übergang zur Nachbarregion Basilikata. Das Hinterland, das von Schluchten, Bergen und karstigen Hochflächen dominiert wird, präsentiert sich nur spärlich besiedelt. Ein Höhepunkt in der Architektur im Cilento ist die Kartause von Padula, eine der gewaltigsten Anlagen aus der Zeit des Barock in Süditalien. Sehenswert ist auch das Museum des Klosters. Die Küste des Cilento zwischen Punta Licosa und Capo Palinuro ist mehr als einhundert Kilometer lang und hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Wer einen flachen Sandstrand liebt, wird sich an Spiaggia bei Castellabate wohlfühlen. Eine atemberaubende Naturkulisse bieten hingegen die Steilufer südlich von Ascea, am Kap von Palinuro oder rund um die Costa degli Infreschi, die zu den schönsten Baderevieren an der südlichen Cilento-Küste zählt.

Castellabate zaubert ein Postkartenidyll in die mediterrane Landschaft

Gegliedert hat Andreas Haller die Reiseziele im Cilento in fünf Abschnitte: Nördlicher Cilento, die Küste des Cilento, südlicher Cilento, das Hinterland des Cilento und das Vallo di Diano. Im nördlichen Cilento sind die antiken Tempel von Paestum die herausragende Sehenswürdigkeit. Ein Besuch dieses Heiligtums gehört zum Pflichtprogramm einer jeden Italienreise. Über einen Küstenabschnitt des Cilento schreibt Andreas Haller folgendes: „Am Fuß des Monte Stella zaubert Castellabate das Postkartenidyll in die mediterrane Landschaft.“

Im südlichen Cilento ist die Küste zwischen dem mythischen Kap von Palinuro und dem Golf von Policastro besonders schön. Beherrscht wird die Region vom Monte Bulgheria. Rund um den Berg befindet sich ein ausgezeichnetes Wanderrevier hoch über dem Meer. Im Hinterland des Cilento changiert die wilde Bergwelt des Nationalparks zwischen aussichtsreichen Gipfeln und schwer zugänglichen Tälern. Auf der höchsten Erhebung Kampaniens, dem Monte Cervati, liegt bis ins Frühjahr hinein Schnee.

Den Cilento lernt der Reisende am besten zu Fuß kennen

Das Vallo di Diano, ein dichtbesiedeltes Hochtal, ist in vielfacher Hinsicht ein eigenständiger Mikrokosmos. Beliebteste Ausflugsziele sin das barocke Kartäuserkloster von Padula mit seinem monumentalen Kreuzgang und die Engelsgrotte von Pertosa. Einige der Sehenswürdigkeiten im Cilento sind auch heute noch nur zu Fuß zu erreichen. Das Potential der Region für den Wandertourismus ist von den Verantwortlichen erkannt worden. Das Wanderwegenetz wird von Jahr zu Jahr weiter ausgebaut.

Integriert hat Andreas Haller in den Reiseführer einen „Kleinen Wanderführer für den Cilento“, in dem er 14 Wanderungen detailliert beschreibt. Der Autor erklärt: „Wer den Cilento näher kennenlernen und einen tieferen Einblick in die Landschaft und den Lebensalltag der Menschen erhalten möchte, sollte zu Fuß gehen.“ Ein Mindestmaß an Kondition und Trittsicherheit sind beim Wandern im Cilento jedoch Voraussetzung, denn steiles Terrain und schmale Steige machen den Marsch nicht selten zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.

Cilento
Andreas Haller
Verlag: Michael Müller
Broschierte Ausgabe: 276 Seiten, 3. Auflage: 2015
ISBN: 978-3-95654-035-6, 17,90 Euro

Von Hans Klumbies