Charlton Heston war der König des Kostümfilms

Bevor Charlton Heston als Schauspieler 1950 mit dem Film „Stadt im Dunkeln“ bekannt wurde, hatte er in der Schule Theater gespielt und auf der Bühne am Broadway erste Erfolge gefeiert. Die Glanzzeit Hollywoods war gerade erloschen, da die Zuschauer lieber zu Hause blieben und Fernsehen schauten. Das Kino reagierte auf den eklatanten Schwund der Zuschauer mit monumentalen Filmen, in denen Statistenheere dominierten und die im Breitwandformat ausgestrahlt wurden. Das Kino dieser Zeit verlangte keine feinsinnigen Charakterdarsteller, sondern einprägsame, eindimensionale Figuren.

Charlton Heston war der ideale Heldendarsteller

Charlton Heston verkörperte die Figur des Helden in diesen Monumentalfilmen geradezu ideal. Mit seinen breiten Schultern und seiner hünenhaften Figur wurde er zum ungekrönten König des Kostümfilms. Zum Weltstar stieg Charlton Heston 1956 auf, als er in dem Bibel-Epos „Die zehn Gebote“ den Moses spielte. Im selben Jahr stand er zusammen mit Orson Welles für den Film „Im Zeichen des Bösen“ als mexikanischer Detektiv vor der Kamera.

Den Höhepunkt seiner Karriere hatte der Schauspieler erreicht, als er für seine Rolle als Judah in „Ben Hur“ im Jahr 1960 einen Oscar gewann. Judah war zuerst Häftling auf einer Galeere und ging später als Sieger aus dem berühmtesten Wagenrennen der Filmgeschichte hervor. Charlton Heston spielte Moses, El Cid, Michelangelo, Marc Anton und mehrere Staatschefs. Er meinte einmal, wenn man drei Präsidenten, drei Heilige und zwei Genies gespielt hat, habe man sein Soll mehr als erfüllt.

Charlton Heston erhält die Freiheitsmedaille

Sein Engagement für die amerikanische Waffenlobby als Vorsitzender der „National Rifle Association“ hat dem Schauspieler viel Kritik eingebracht. Charlton Heston entgegnete seinen Kritikern, dass jeder Mensch das Recht haben müsse, im größtmöglichen Maß sein Leben frei zu gestalten und dazu gehöre nun einmal auch das Recht, eine Waffe zu besitzen. In den 60iger Jahren setzte sich der Schauspieler für das Ende der Rassendiskriminierung ein.

Er ging mit Sidney Poitier, Harry Belafonte und Martin Luther King für die Rechte der Schwarzen auf die Straße und bestreikte Lokale, die keine Farbigen als Gäste wollten. 2003 wurde Charlton Heston von Präsident George W. Bush mit der Freiheitsmedaille ausgezeichnet, dem höchsten zivilen Orden, den die USA zu vergeben hat. Der amerikanische Präsident würdigte den Schauspieler als einen der größten Namen der Filmgeschichte und als einen Patrioten, der immer für die Bürgerrechte gekämpft habe.

Kurzbiographie: Charlton Heston

Charlton Heston wurde am 4. Oktober 1924 als Charlton Carter geboren. Die Film- und Fernsehkarriere des Schauspielers Charlton Heston begann 1949. Seinen Durchbruch als Mime feierte er ein Jahr später mit der Hauptrolle in dem Thriller „Stadt im Dunkeln“. Danach hat er in mehr als hundert Produktionen mitgespielt. Zu seinen wichtigsten Filmen zählen „Die zehn Gebote“ (1956), „Ben Hur“ (1959), „El Cid“ (1961), und „Planet der Affen“ von 1968. Charlton Heston ist am 5. April 2008 im Alter von 83 Jahren in Beverly Hills gestorben.

Von Hans Klumbies