Für den Maler Théodore Géricault ist das Leben ein ewiger Kampf

Der französische Maler und Romantiker Théodore Géricault, der von 1991 bis 1824 lebte, hat eines der bedeutendsten Schlüsselbilder des 19. Jahrhundert gemalt: „Das Floß der Medusa“. Das Werk wird zu den größten Kunstwerken Frankreichs gezählt und gehört ohne Zweifel auch zu den meistbewunderten Gemälden der französischen Kunst. Es beeindruckt den Betrachter durch seine visionäre Malerei, die ins Kosmische und Endzeitliche vorzudringen scheint und durch den dramatischen Furor, mit dem im Bild Hoffnung und Verzweiflung aufeinanderprallen. Nicht nur in diesem berühmten Bild ist für den Maler Théodore Géricault das Leben ein ewiger Kampf, sondern generell eine einzige physische wie psychische Bedrohung. Körper, Geist und Psyche sind immer von Angriffen bedroht, von Schlägen des Schicksals, die schwere Traumata hinterlassen, ja zu langem Leiden oder zum plötzlichen Tode führen können.

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Christo hat sogar den Reichstag in Berlin mit Stoff verhüllt

Einer der bekanntesten Künstler der Gegenwart ist der Verpackungsgroßmeister Christo. In Oberhausen präsentiert er gerade seine Installation „Big Air Package“, eine begehbare aufgeblasene Hülle. Rund 300.000 Besucher haben sich das Kunstwerk schon angeschaut. Außerdem arbeitet Christo Vladimiroff Javacheff, wie er mit vollem Namen heißt, seit 1992 an dem Projekt „Over the River“ in Colorado, wo er den Fluss Arkansas mit Stoffbahnen überspannen will. Die Kosten werden auf rund 50 Millionen Dollar geschätzt. Ein anderes Projekt, mit dem er sich seit 1977 beschäftigt heißt „Mastaba“: Christo will in der Nähe von Abu Dhabi 410.000 Ölfässer stapeln. Bei allen seinen Installationen war ihm seine Frau Jeanne-Claude eine kongeniale Ergänzung. Sie starb im Jahr 2009 im Alter von 74 Jahren. Zu den spektakulärsten Projekten von Christo zählten die Verhüllung des Reichstags in Berlin sowie die aufgestellten Tore im Central Park von New York.

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Die Kopffüßler von Horst Antes erfreuen sich großer Popularität

Anfang der sechziger Jahre machten die Kopfmenschen den deutschen Maler Horst Antes berühmt. Die Kopffüßler, wie sie später genannt wurden, wirkten wie Monolithen mit riesigen Füßen und markanten Gesichtern, die wie in Stein gemeißelt erschienen. Die surrealen Schönheiten erinnern auch an die Statuen der Osterinseln, an die magischen Figuren einer längst versunkenen Hochkultur. Seine Kopfwesen haben es inzwischen zu großer Popularität gebracht. Sie hängen als Drucke in Wohnzimmern und den Lobbys von Unternehmen. Im Gegensatz zu den Werken von Georg Baselitz, Anselm Kiefer oder Markus Lüpertz wirken seine Gemälde freundlich und dem Betrachter zugewandt. Exzesse, Gräuel und spektakuläres Berserkertum sucht man auf seinen Bildern vergeblich. Horst Antes wurde 1936 an der Bergstraße geboren. Im Jahr 1963 war er Stipendiat der Villa Massimo und nahm während seiner Künstlerkarriere allein bis 1977 dreimal an der weltberühmten Documenta in Kassel teil und gewann Preise auf der Kunstbiennale.

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Die Kunstsammlung von Ingvild Goetz umfasst 5.000 Werke

Ingvild Goetz beschäftigt sich mit Kunst schon seit fast fünf Jahrzehnten. Zu Beginn ihrer Karriere als Galeristin, später als Kunstsammlerin von internationalem Rang. Die Kunstsammlung, die in  ihrem Privatmuseum in München-Oberföhrung untergebracht ist, besteht aus 5.000 Werken. Entworfen wurde der Museumsbau von Herzog & de Meuron. Zu den Schwerpunkten ihrer Sammlung zählen Arte Povera, Minimalismus und Videokunst. Im Frühjahr 2013 lässt Ingvild Goetz 128 Werke bei Christie`s in London versteigern. Sie nennt den Grund für den Verkauf: „Neben dem Sammeln waren mir philanthropische Projekte immer wichtig. Unter anderem unterstütze ich ein Asylantenheim und eine Initiative, die Magersüchtigen hilft.“ Mit dem Erlös der Auktion will Ingvild Goetz Projekte starten, bei denen sie garantiert, dass sie diese zehn bis fünfzehn Jahre finanzieren kann.  

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Die Malerin Oda Jaune will Schreckliches in Schönheit verwandeln

Oda Jaune malt, seitdem sie denken kann. Ihre Werke zeichnen sich durch eine Unerschrockenheit vor Dingen aus, bei denen die meisten anderen Maler wegschauen. Sie schaut aber nicht verbittert, sondern geradezu zärtlich auf die Abgründe dieser Welt. Seit vier Jahren lebt Oda Jaune, die in Düsseldorf an der Kunstakademie studierte, nun schon in Paris. Die gebürtige Bulgarin war von 1998 bis 2003 Meisterschülerin in der Klasse von Jörg Immendorff. Die junge Studentin und der berühmte ältere Maler wurden ein Paar. Wenige Tage nach ihrem Umzug nach Paris hatte sie schon einen Galeristen, Daniel Templon, gefunden. Dieser machte zuvor Künstler wie Roy Lichtenstein oder Richard Serra in Frankreich bekannt. Nach nur vier Monaten hatte Oda Jaune schon ihre erste große Einzelausstellung, eine weitere folgte im Jahr 2011.

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Die Kunst von Tino Sehgal existiert nur für den Augenblick

Der Berliner Künstler Tino Sehgal schafft keine Werke sonder Kunstsituationen, die von Geheimnissen umwittert sind. Inzwischen ist er so berühmt, dass er im Londoner Museum Tate Modern mit seiner Auffassung von Kunst auftreten darf. Momentan ist seine neueste Arbeit in der Turbinenhalle, einer der größten geschlossenen Kunsträume der Welt zu bestaunen. Vom Eingang führt eine Betonrampe zu den höheren Stockwerken hinauf. Auf dem Weg nach oben werden die Museumsbesucher von Menschen angesprochen, die leise reden, Geschichten erzählen, niemanden berühren und zum nächsten Gesprächspartner davoneilen. Das ist das neueste flüchtige Kunstwerk von Tino Sehgal, es heißt „These Associations“ und ist bis Oktober in der Turbinenhalle zu sehen und zu hören. Der 36-Jährige Künstler und Weltbürger ist inzwischen auf dem besten Weg zum Weltruhm.

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Paul ValéryPaul Valéry lobt die überragende Würde der Kunst

Paul Valéry vertritt die These, dass jedes Werk in sich ein Verlangen, ein Tun, ein Denkbild, einen Stoff  vereint. Diese Grundelemente pflegen eine Beziehung untereinander, oftmals so feingesponnen, dass ihre Darstellung nicht möglich ist. Er schreibt: „Ist dies der Fall, sind wir somit unvermögend, ein Gebilde durch etwas wie eine Formel zu vergegenwärtigen oder zu umreißen, die uns erlauben könnte, es als ein Ding zu begreifen, das man nach Willen erschaffen oder nacherschaffen könnte, dann nennen wir es ein Kunstwerk.“ Den Adel der Kunst sieht Paul Valéry in der Reinheit des Verlangens, aus dem sie hervorgeht, und die Ungewissheit des Künstlers über das Glücken seines Tuns.

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Max Beckmann war besessen von seiner Malerei

Max Beckmann wurde am 12. Februar 1884 geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters siedelte sich die Familie in Braunschweig an. Im Jahr 1900 wurde er in die Großherzogliche Kunstschule von Weimar aufgenommen. Seine später unverkennbare Maltechnik erwarb er in der Antikenklasse und in der Naturklasse bei Fritjof Smith. Sechs Jahre später konnte er ein halbes Jahr lang in Florenz Malstudien betreiben, da er mit dem Villa-Romana-Preis ausgezeichnet worden war. Nach seiner Rückkehr wählte er als neue Heimat Hermsdorf bei Berlin. An Berlin liebte er die Nüchternheit und Großzügigkeit. Die Stadt blieb jahrzehntelang bestimmend für seine Gestaltung der menschlichen Komödie. Er trat der Berliner Sezession bei, die vom Impressionisten Max Liebermann geprägt wurde. Max Beckmann malte damals zahlreiche hochdramatische Bilder in großem Format.

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Der Leidensweg der mexikanischen Malerin Frida Kahlo

Die Malerin Frida Kahlo wurde am 6. Juli 1907 in Coyoacán, Mexiko, geboren. Ein schwerer Schicksalsschlag führte sie zur Kunst. Bei einem Busunglück wurde sie im Alter von 18 Jahren so schwer verletzt, dass sie viele Monate in einem Korsett aus Stahl im Bett liegen musste. Um sich von ihren Schmerzen abzulenken, begann sie sich mit der Malerei zu beschäftigen. Im September 1926 malte sie ihr erstes Selbstporträt, das „Selbstbildnis mit Samtkleid“. Bei dem Verkehrsunfall wurden mehrere innere Organe und die Wirbelsäule Frida Kahlos schwer geschädigt. Sie blieb ihr ganzes Leben lang behindert und konnte keine Kinder mehr gebären. Sie lernte nach dem Unglück zwar wieder laufen, aber sie hatte in ihrem weiteren Leben mit ständigen Schmerzen und vielen Einschränkungen im Lebensablauf zu kämpfen.

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Der Lehrmeister des Malers Camille Corot war die Natur

Bei dem Maler Camille Corot gab es kein Blendwerk, wohl aber eine unübersehbare Strenge in der Harmonie seiner Bilder. Charles Baudelaire bewunderte den Künstler wegen seiner besonderen, stillen Ausdrucksweise seines Malstils. Er lobte die träumerische, aber doch besonnene Beharrlichkeit des Malers. Seine eigenen Werke vergleicht Camille Corot mit den Bilder von Théodore Rousseau auf eine bescheidene Art und Weise wie folgt: „Der ist ein Adler, ich bin nur eine Lerche und schmettere kleine Lieder in meine grauen Wolken.“ Seine Zeitgenossen bewunderten Camille Corot vor allem als Landschaftsmaler, da er der Natur, den darin angesiedelten Bäumen, dem Wasser und dem Gestein in seinen Bildern eine ganz einzigartige Ausstrahlung angedeihen ließ.

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Okwui Enwezor wird neuer Direktor am Haus der Kunst

Okwui Enwezor, unbestritten ein Kurator von Weltrang, übernimmt ab 1.Oktober 2011 die Leitung des Münchner Hauses der Kunst und tritt die Nachfolge des bisherigen Direktors Chris Dercon an, der an die Spitze der Londoner Tate Modern wechselt. Zu den Ruhmestaten von Okwui Enwezor zählen, dass er wie vielleicht kein anderer Kurator die Gegenwartskunst in den vergangenen fünfzehn Jahren internationalisiert hat. Außerdem hat er sich radikal von der Selbstbezogenheit der Kunst verabschiedet, soziale und politische Anliegen in den Vordergrund gerückt sowie die Museen für Fotografen, Videokünstler und Meister der Installation aus Arabien, Asien und Schwarzafrika geöffnet.

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Das göttliche Kunstgenie Michelangelo Buonarroti

Michelangelo, das Universalgenie, gehörte zu den bedeutendsten Künstlern der italienischen Renaissance. Sein erstes Meisterwerk „Die Pietà“ wurde im Jahr 1500 im Petersdom aufgestellt und von den Menschen Roms als ein großartiges Schöpfungswunder bejubelt. Michelangelo war Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter. Michelangelo schreibt über sein Verhältnis zu anderen Menschen: „Ich bin ein Mann, der so stark dazu neigt, die Menschen zu lieben, wie wohl kein anderer, der je geboren wurde. Doch er kann das seiner Umwelt nicht vermitteln. Seine Mitmenschen betrachten ihn eher als mürrischen Einzelgänger.

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Die Malerin Paula Modersohn-Becker

Die großartige Künstlerin Paula Becker wurde 1876 in Dresden geboren, wuchs in Bremen auf und studierte in Berlin und Paris. 1901 heiratete sie in Worpswede ihren Künstlerfreund Otto Modersohn. Bis zu ihrem frühen Tod im Alter von nur 31 Jahren schuf sie ein erstaunlich umfangreiches Werk, das aus etwa 750 Gemälden und 1.000 Zeichnungen besteht. Sie zählt zu den bedeutendsten Interpretinnen der Modernen Kunst in Deutschland. Ihre eigensinnige und zwingende Bildsprache ist von Kunstexperten oft als eine einzige Suche nach der großen Einfachheit der Form gedeutet worden.

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Die Bildsprache des Kunststars Neo Rauch

Der weltberühmte Maler Neo Rauch hat eine ganz eigene Bildsprache entwickelt, die ganz schwer einzuordnen ist. Sie enthält Anteile des Surrealismus, des Realismus, des Comics und des Pops. Er ist der Star der so genannten Leipziger Schule. Im Jahr 2007 stellte er als dritter zeitgenössischer Künstler überhaupt seine Werke im Metropolitan Museum of Art in New York aus. Neo Rauch gehört inzwischen zu den Stars der Kunstszene, dessen Gemälde auf Auktionen Preise im sechsstelligen Bereich erzielen. Eine aktuelle Ausstellung der Bilder von Neo Rauch findet unter dem Motto „Neo Rauch – Begleiter“ in der Pinakothek der Moderne in München vom 20. April bis zum 15. August 2010 statt.

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Günther Uecker macht aus Nägeln Kunst

Ein Nagel wird zum bedeutenden Kunstgegenstand. Für den Künstler Günther Uecker, der in diesem Jahr 80 Jahre alt wurde, ist dieses Stück Eisen zunächst nur ein Material für seine Arbeit. Für ihn sei der Nagel nichts weiter als ein Zeichenstift. Für ihn ist der Nagel das beste Produkt, um seine Vorstellungen von Kunst in das Holz oder in die Leinwand zu hämmern. Wenn er seine Nägel in die Farbe Weiß taucht, strahlen seine Kunstwerke eine unerwartete Leichtigkeit aus. Günther Uecker arbeitet deshalb so gerne mit einfachen Materialien, weil er seine Kindheit nicht vergessen hat, die er in einer Bauernfamilie in Mecklenburg verbracht hat.

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Der Vater der modernen Malerei Paul Cézanne

Paul Cézanne wurde am 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence, einer Kreisstadt, die dreißig Kilometer von Marseille entfernt liegt, geboren. Von 1852 bis 1858 besuchte Paul Cézanne das Collège Bourbon, eine angesehene Internatsschule in Aix, wo er sich mit Emile Zola anfreundete. Nach dem Urteil seines Zeichenlehrers war er im Zeichnen ein völliger Versager, in Latein und Griechisch dagegen erzielte er hervorragende Leistungen. Nachdem er das Abitur bestanden hatte, besuchte Paul Cézanne Zeichenkurse bei Joseph Gilbert, dem Konservator des Museums von Aix. Für den Wunsch des jungen Paul, Maler zu werden, zeigte sein Vater, der in Aix eine Bank gegründet hatte, keinerlei Verständnis.

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Albrecht Dürer – der Meister des Kupferstichs

Albrecht Dürer hat wie kein anderer deutscher Meister die gesamte abendländische Kunst beeinflusst, vor allem durch seine vollendeten Holzschnitte, Kupferstiche und Radierungen, die sich schnell über die ganze Welt verbreiteten. Nach einer Lehre in der Goldschmiedewerkstatt seines Vaters, wollte er lieber Maler werden und kam 1486 zu Michael Wohlgemut in die Lehre, der mächtige Flügelaltäre und Holzschnitte zu großen Büchern herstellte. Nach der Lehrzeit ging Dürer nach Basel und schmückte dort das Buch „Narrenschiff“ von Sebastian Brant mit seinen Holzschnitten, das vor allem durch Dürers Illustrationen zum Bestseller wurde.

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A.R. Penck erklärt mit Zeichen und Symbolen die Welt

Der Dresdner Maler A.R. Penck hat eine unverwechselbare Zeichen- und Symbolsprache entwickelt, mit der er dem Betrachter seiner Gemälde die Welt erklären will. Sein Bild „Der Übergang“ gilt als eine Metapher für die DDR und die Bundesrepublik, die sich eingebunden in zwei Machtblöcken, feindlich gegenüber standen. Ein Strichmännchen überquert in diesem Werk eine Schlucht, die nur von einem schmalen brennenden Balken überbrückt wird. In seinen aktuellen Gemälden „Neue Systembilder“ besinnt sich A.R. Penck auf seine ruhmreiche Vergangenheit. Vögel, Raubkatzen, geometrische Formen aller Art sowie immer wieder Strichmännchen hauchen seinen Leinwänden Leben ein.

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