Die digitale Welt bietet Chancen und Risiken

In seinem neuen Buch „Klick“ beschreibt der Psychologe und Risikoforscher Gerd Gigerenzer anhand vieler konkreter Beispiele, wie Menschen die Chancen und Risiken der digitalen Welt für ihr Leben richtig einschätzen können. Dabei geht es auch um die Frage, wie man sich am besten vor den Verlockungen sozialer Medien schützen kann. In den letzten Jahren hat Gerd Gigerenzer bei vielen populärwissenschaftlichen Veranstaltungen über Künstliche Intelligenz (KI) gesprochen. Dabei war er immer wieder überrascht, wie verbreitet das bedingungslose Vertrauen in komplexe Algorithmen zu sein scheint. Wenn man Menschen durch Software ersetze, könne man die Welt besser und angenehmer machen, versicherten die Tech-Vertreter den Zuhörern. Gerd Gigerenzer ist ein weltweit renommierter Psychologe. Das Gottlieb Duttweiler Institut hat Gigerenzer als einen der hundert einflussreichsten Denker der Welt bezeichnet.

Weiterlesen

Maren Urner: „Alles beginnt in unserem Kopf!“

Wie können sich Menschen aus der Endlosschleife von Krisen befreien? Antworten auf diese Frage gibt Maren Urner in ihrem neuen Buch „Raus aus der ewigen Dauerkrise“. Dabei muss man lernen, die gewohnten Denkmuster hinter sich zu lassen. Die Autorin stellt dazu die neuesten Erkenntnisse der neurowissenschaftlichen und psychologischen Forschung vor. Maren Urner zeigt, wie man sein Gehirn besser verstehen und nutzen kann, um den Krisenmodus zu überwinden. Ihr Credo lautet: „Alles beginnt in unserem Kopf!“ Außerdem beschreibt sie die Denkfallen, die Menschen gerade in Krisenzeiten das Leben schwer machen und sie von einem Missverständnis zum nächsten stolpern lässt. Deshalb stellt Maren Urner das Konzept eines neuen, dynamischen Denkens vor, das den Weg aus der Endlosschleife des vermeintlich alternativlosen Denkens weist. Dr. Maren Urner ist Professorin für Medienpsychologie an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln.

Weiterlesen

Charles Pépin entwirft eine Philosophie der Begegnung

Charles Pépin hat sein neues Buch „Kleine Philosophie der Begegnung“ vor allem deshalb geschrieben, um zu zeigen, dass man den Zufall zu seinem Verbündeten machen kann. Er schreibt: „Er entscheidet nicht über unser Schicksal, sondern wir führen ihn vielmehr herbei.“ Man muss nur den Mut haben, sich auf Unvorhergesehenes einzulassen. Das setzt allerdings voraus, dass man sich über den Mechanismus und die Kraft der Begegnung im Klaren sein muss. Dazu befragt Charles Pépin die großen Denker des 20. Jahrhunderts. Und zwar diejenigen, die in der Nachfolge Hegels die Beziehung zum Anderen und die fundamentalen Bindungen, die sich zwischen zwei Wesen knüpfen können, untersucht haben. Sigmund Freud, Martin Buber, Emmanuel Lévinas, Jean-Paul Sartre, Simone Weil und Alain Badiou stehen bei der Skizzierung einer Philosophie der Begegnung Pate. Charles Pépin ist Schriftsteller und unterrichtet Philosophie. Seine Bücher wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

Weiterlesen

Das rationale Tier ist allgegenwärtig

Ludwig Huber will in seinem Buch „Das rationale Tier“ nicht nur zeigen, was die Forschung heute über den Geist der Tiere weiß und wie sie es herausgefunden hat, sondern auch, wozu das gut ist. Neben der zweckfreien Befriedigung der Neugierde treibt ihn auch ein moralischer Imperativ. Ludwig Huber schreibt: „Um sie zu retten, müssen wir uns kümmern, und kümmern können wir uns nur, wenn wir sie verstehen.“ Dazu stellt er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Diese verlangen eine entschiedene Revision der irrationalen und ethisch fragwürdigen Einstellungen der Menschen gegenüber Tieren. Intelligenzbestien in der Tierwelt findet man an Land, in der Luft und auch unter Wasser. Ludwig Huber ist Professor und Leiter des interdisziplinären Messerli Forschungsinstituts für Mensch-Tier-Beziehungen an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Weiterlesen

Viele sehnen sich nach Einzigartigkeit

Valentin Groebners neues Buch „Bin ich das?“ ist ein Blick in den historischen Spiegel. Er beantwortet darin unter anderem die Frage, woher der Wunsch vieler Menschen nach demonstrativer Einzigartigkeit kommt. Dabei recherchiert er leichtfüßig über den großen Wunsch, jemand ganz Besonderes zu sein – und das allen anderen auch zu zeigen. Valentin Groebner schreibt: „Reden über sich selbst als öffentliche Intimität ist im 21. Jahrhundert nicht nur Merkmal von Teilhabe und Offenheit, sondern gilt als unverzichtbar für privaten und beruflichen Erfolg.“ Geht das? Um welchen Preis? Davon handelt sein Buch. Valentin Groebner lehrt als Professor für Geschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Luzern. Seit 2017 ist er Mitglied in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Weiterlesen

In Lissabon ist die Kaffeekultur tief verwurzelt

Die 11. Auflage des Reisführers „Lissabon“ aus dem Michael Müller Verlag ist vom Autor Johannes Beck komplett überarbeitet und aktualisiert worden. Seine Leidenschaft für die Hauptstadt Portugals blitzt immer wieder zwischen den Zeilen durch. Nicht umsonst nennt er Lissabon seine „zweite Heimat“. Die tief in Lissabon verwurzelte Kaffeekultur sorgt für einen entspannten Urlaub in der ansonsten quirligen Stadt. Johannes Beck schreibt: „Herrlich, bei einem Espresso und einem pastel de nata vor der Graça-Kirche zu sitzen und den Blick auf Burg, Tejo und Unterstadt zu genießen.“ Lissabon ist vom Dreiklang Fluss, Meer und Hügel geprägt. Die Stadt liegt am Rio Tejo, der hier zu einem riesigen Mündungsbecken anschwillt. Am Nordufer des Flusses breitet sich das eigentliche Stadtgebiet über mehrere Hügel aus.

Weiterlesen

Rüdiger Maas beschreibt eine lebensunfähige Generation

Rüdiger Maas weist in seinem neuen Buch „Generation lebensunfähig“ darauf hin, dass jedes vierte Kind in Deutschland unglücklich ist. Rund 25 Prozent der Kinder haben Schwierigkeiten, Freunde zu finden und berichten von depressiven Symptomen. Während der Coronapandemie wurde die Misere noch verschärft. Rüdiger Maas schreibt: „Betrachtet man den Online- und Social-Media-Konsum während der Coronapandemie von Kindern und Jugendlichen, kann man nur staunen. Jugendliche waren während der Pandemie durchschnittlich 70,4 Stunden pro Woche online.“ Oder in anderen Worten: 42 Prozent ihres Tages verbringen Jugendliche in der Online-Welt. Jüngere können sich mittlerweile eine Welt ohne Internet und Smartphone gar nicht mehr vorstellen. Rüdiger Maas beunruhigt diese Entwicklung. Denn Internetsüchtige sind ein weit verbreitetes, aber noch wenig beachtetes Krankheitsbild. Rüdiger Maas studierte in Deutschland und Japan Psychologie. Er ist Gründer und Leiter eines Instituts für Generationenforschung.

Weiterlesen

Komplexe Gesellschaften sind stets krisenhaft

Armin Nassehi entwirft in seinem neuen Buch „Unbehagen“ eine Theorie der überforderten Gesellschaft. Moderne Gesellschaften folgen einerseits stabilen Mustern. Sie sind deshalb träge und kaum aus der Ruhe zu bringen. Andererseits erweisen sich ihre Institutionen und Praktiken immer wieder als erstaunlich zerbrechlich und verwundbar. Armin Nassehi betont: „In Situationen, die wir Krisen nennen, prallen diese beiden widersprüchlichen Seiten der gesellschaftlichen Moderne besonders heftig aufeinander.“ Der Autor vertritt in seinem Buch die These, dass komplexe Gesellschaften sich fortlaufend selbst als krisenhaft erleben. Dabei kehren sie niemals in eine prästabilisierte Harmonie zurück. Armin Nassehi stellt zudem die Sachdimension gesellschaftlicher Strukturen ins Zentrum seiner theoriegeleiteten Gesellschaftsanalyse. Dadurch gelingt ihm ein konstruktiver Blick auf eine überforderte Gesellschaft, die in ihrem Unbehagen ihre eigene Kompetenz zum Lösen von Problemen zu vergessen droht. Armin Nassehi ist Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Weiterlesen

Annemarie Stoltenberg fasziniert die Magie des Lesens

In ihrem neuen Buch „Magie des Lesens“ präsentiert Annemarie Stoltenberg wundervolle Geschichten über Sternstunden des Lesens. Die Grafikdesignerin Tanja Kischel hat das Buch liebevoll illustriert. Für Annemarie Stoltenberg bedeuten Bücher Wärme und Zuwendung: „Sie können für Hilfe in der Not sorgen und Auswege aus kniffligen Lagen zeigen. Ich habe nicht selten in schwierigen Situationen weinend angefangen zu lesen und mich getröstet gefühlt.“ Manchmal haben Bücher sogar dafür gesorgt, dass Annemarie Stoltenberg die Kraft hatte, überhaupt weiter zu atmen. Im Reden über Literatur kann man ihrer Meinung nach nur von sich selbst sprechen, vom eigenen Selbst zu einer bestimmten Zeit. Literatur schafft jedoch auch Gefühle, die Menschen miteinander teilen. Erst und gerade dann, wenn ein Text Persönlichstes rückhaltlos darstellt, kann er auch für andere Menschen Gültigkeit haben. Annemarie Stoltenberg ist eine deutsche Autorin und Literaturkritikerin.

Weiterlesen

Die Dummheit ruht auf stabilen Säulen

Heidi Kastner beschreibt im ihrem neuen Buch „Dummheit“ das gleichnamige Phänomen, das in der Geschichte der Menschheit schon mehr Schaden angerichtet hat als alle Waffen, Bakterien und Viren gemeinsam. Zudem hat die Dummheit das Potenzial, den Untergang der Menschheit zu bewirken. Laut Albert Einstein ist die Dummheit sicherlich unendlicher als das Universum. Auch Dummheit ist etwas, das in vielen Formen existiert. Lange Zeit schritt man sich in Fachkreisen herum, ob die Dummheit Voraussetzung oder Folge psychischer Erkrankungen sei. Die diagnostischen Kriterien der Psychiatrie benennen unterschiedliche Formen von Intelligenzminderung, die anhand des messbaren Intelligenzquotienten (IQ) definier werden. Dummheit, aus der wieder dumme Handlungen resultieren, ruht unerschütterlich auf mehreren äußerst stabilen Säulen. Heidi Kastner ist Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie. Seit 2005 ist sie Chefärztin der forensischen Abteilung der Landesnervenklink Linz.

Weiterlesen

Das Wort Unvorstellbarkeit beschreibt das Jahr 2020

Das neue Buch „Welt im Lockdown“ von Adam Tooze ist tiefenscharfe Analyse der Gegenwart. Und es ist ein Buch, aus dem man lernen kann, wie die globalisierte Welt funktioniert, in der die Menschheit heute lebt. Wenn es ein Wort gibt, das die Erfahrungen des Jahres 2020 zusammenfasst, dann wäre es Unvorstellbarkeit. Am 20. Januar gestand Xi Jinping öffentlich, dass in China ein Coronavirus ausgebrochen ist. Anschließend erschütterte eine Krankheit die Welt, die innerhalb von zwölf Monaten 2,2 Millionen Menschen tötete. Die Weltwirtschaft wankte. Um die Auswirkungen einzudämmen, nahm die staatliche Unterstützung für Haushalte, Unternehmen und Märkte Ausmaße an, wie es sie außerhalb von Kriegszeiten noch nicht gegeben hatte. Adam Tooze lehrt an der Columbia University und zählt zu den führenden Wirtschaftshistorikern der Gegenwart.

Weiterlesen

Kevin Dutton plädiert für eine Welt der Grautöne

Kevin Dutton legt in seinem neuen Buch „Schwarz. Weiß. Denken!“ die evolutionären und kognitionspsychologischen Grundlagen des menschlichen binären Denkens dar. Außerdem zeigt er, wie man den Grautönen wieder zu ihrem Recht verhelfen kann. Kevin Dutton ist sich sicher: „Wenn wir uns unserer Anlagen bewusst werden, können wir künftig nuanciertere und klügere Entscheidungen treffen.“ Der Autor gibt seinen Lesern hervorragende Hilfsmittel an die Hand, die sie vor Beeinflussung schützen und ihnen dabei helfen, selbst überzeugender aufzutreten. Kevin Dutton weist darauf hin, dass das Schwarz-Weiß-Denken unübersehbare gefährliche Folgen hat. Die Unterschiede zwischen gegensätzlichen Meinung vergrößern sich. Zudem gedeihen der Populismus, der Extremismus und der Rassismus in nicht für möglich gehaltener Stärke. Die Fähigkeit der Menschen zu rationalem Denken beginnt zu schwinden. Kevin Dutton ist Forschungspsychologe an der University of Oxford und Mitglied der British Psychological Society.

Weiterlesen

Es gibt nicht die eine deutsche Geschichte

Helmut Walser Smith beschreibt in seinem neuen Buch „Deutschland“ die Geschichte der deutschen Nation von 1500 bis in die Gegenwart. Dabei hält er die Idee des Nationalstaats und die Ideologie des Nationalismus hellsichtig auseinander. Imaginationen von Deutschland und deutsche Wirklichkeit stoßen in seinem Werk hart aufeinander. Die nationalistischen Exzesse des Dritten Reichs im 20. Jahrhundert schildert Helmut Walser Smith ebenso eindringlich wie schonungslos. Seine klugen Gedanken über Deutschland und das Erbe seiner Vergangenheit reichen bis hin zur Bundestagsrede von Navid Kermani und den aktuellen Versuchen der Alternative für Deutschland (AfD), sich der deutschen Geschichte zu bemächtigen. Für den australischen Historiker Christopher Clark ist das Buch eine Pflichtlektüre für jeden, der sich für Deutschlands Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft interessiert. Helmut Walser Smith lehrt Geschichte an der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee.

Weiterlesen

Die Resilienz ist die Schwester der Sensibilität

Geschichtlich steht die Sensibilisierung für Fortschritt. Viele Menschen schützen sich wechselseitig in ihrer Verletzlichkeit und werden empfänglicher für eigene und fremde Gefühle. Sie lernen sich in andere Schicksale hineinzuversetzen. Svenja Flaßpöhler weist in ihrem neuen Buch „Sensibel“ jedoch darauf hin, dass diese Entwicklung auch eine Kehrseite hat: „Anstatt uns zu verbinden, zersplittert die Sensibilität die Gesellschaft.“ Die Autorin erzählt die Geschichte des sensiblen Selbst aus einer philosophischen Perspektive. Dabei beleuchtet sie die zentralen Streitfragen der Zeit und arbeitet den Grund für die prekäre Schieflage heraus. Weil die Widerstandskraft bis heute mit kalter Verpanzerung assoziiert wird, gilt sie als Feindin der Sensibilität. Svenja Flaßpöhler durchleuchtet die Sensibilität dialektisch und kommt zu dem Schluss: „Die Resilienz ist die Schwester der Sensibilität. Die Zukunft meistern können wir nur gemeinsam.“ Svenja Flaßpöhler ist promovierte Philosophin und Chefredakteurin des „Philosophie Magazin“.

Weiterlesen

Die Menschheit ist vom Wachstum besessen

Das Klima wandelt sich. Das Eis schmilzt. Eine Million Arten stehen vor der Auslöschung. Die Menschheit verschiebt das ökologische Gleichgewicht mit völlig unvorhersehbaren Folgen. Manchmal auf eine Art und Weise, die sich als tödlich erwiesen hat. Tim Jackson schreibt im Prolog seines neuen Buchs „Wie wollen wir leben?“: „Der endliche Planet, den wir unsere Heimat nennen, wird durch die massive Ausweitung menschlicher Aktivitäten vielleicht unwiderruflich verändert. Alles unter dem verführerischen Banner des Fortschritts.“ Derzeit ist jedoch „Postwachstum“ scheinbar ein Begriff und eine Gedankenwelt, auf die man noch nicht verzichten kann. Selbst in Zeiten eines Umbruchs ist die Menschheit immer noch vom Wachstum besessen. Tim Jackson ist Direktor des Centre for the Understanding of Sustainable Prosperity. Außerdem lehrt er als Professor für nachhaltige Entwicklung an der University of Surrey (UK).

Weiterlesen

Intelligenz kann man trainieren

Jakob Pietschnig entführt seine Leser im Buch „Intelligenz“ auf einen wissenschaftlich fundierten Rundgang durch das Kabinett der Intelligenz-Mythen. Diese Lehrstunde wirkt beruhigend. Denn Intelligenz kann man trainieren. Und ein Intelligenztest ist die Grundlage für die richtige Förderung von Kindesbeinen an und hilft bei wichtigen Entscheidungen. Und der Wissenschaftler weiß noch mehr. Etwa: Wie man seine Denkleistung steigern kann. Warum die „emotionale Intelligenz“ keine Form der Intelligenz ist und warum „Lernen im Schlaf“ ein Unsinn ist. Zudem gilt: Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, muss hochbegabt sein. Man soll sich die Intelligenz wie einen Zehnkampf des Gehirns vorstellen. Dabei will jede Disziplin separat trainiert werden. Sachlich betrachtet hält Jakob Pietschnig gleich vorweg fest, dass IQ-Testleistungen schlecht für Wettbewerbe taugen. Jakob Pietschnig lehrt Differentielle Psychologie und Psychologische Diagnostik an der Universität Wien.

Weiterlesen

Die Manipulation spielt sich im Verborgenen ab

In seinem Buch „Mach doch, was ich will“ enthüllt Thorsten Havener die Geheimnisse der Manipulation. Er beschreibt darin die psychologischen Strategien, mit denen man Meinungen und Entscheidungen sabotieren kann. Er erklärt, welche Schwachstellen eines Menschen ihn angreifbar machen und der unbewussten Einflussnahme anderer aussetzen. Vor allem aber verrät er, wie man sich gegen diese mächtigen Kräfte wehren und die Selbstbestimmung zurückgewinnen kann. Dies gelingt, indem man die häufigsten und wirksamsten Manipulationsmethoden durchschaut und die verborgenen Interessen seiner Mitmenschen erkennt. Thorsten Havener ist unter anderem deswegen so von der Manipulation fasziniert, weil sie sich im Verborgenen abspielt. Eines der wesentlichen Werkzeuge der Beeinflussung ist dabei die Sprache. Der Autor hat sein Buch aus der Sicht eines „Gedankenlesers“ geschrieben. Thorsten Havener ist Deutschlands bekanntester Mentalist.

Weiterlesen

Anders Indset will das Denken neu entdecken

Anders Indset argumentiert in seinem neuen Buch „Das infizierte Denken“ für eine Neu- und Wiederentdeckung des Denkens. Denn die meisten Menschen haben in den letzten fünfzig Jahren die Krisenherde der Welt einfach ausgeblendet. Das neue Denken, das der Autor anstrebt sollte die eigenen Grundhaltungen hinterfragen und Veränderungen nicht nur zulassen, sondern sogar begrüßen: „Wir müssen uns öffnen für Paradoxien, für Gleichzeitigkeiten und das Unbekannte – um Wirkkräfte rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.“ Nur wenn die Menschen der Welt gegenüber aufgeschlossen sind, haben sie die Chance, eine mitmenschliche Zukunft zu gestalten. Die Zeit um 1970 markiert für Anders Indset den Beginn des unbemerkten, narkotisierten Wegdämmerns, dessen Auswirkungen die nächsten fünfzig Jahre prägen sollen. Einerseits gibt es eine noch nie da gewesene Stabilität, andererseits ist das gestalterische „Chaos“ verloren gegangen. Anders Indset, gebürtiger Norweger, ist Philosoph, Publizist und erfolgreicher Unternehmer.

Weiterlesen

Antonio Damasio erforscht das Bewusstsein

In seinem neuen Buch „Wie wir denken, wie wir fühlen“ beantwortet Antonio Damasio unter anderem folgende Fragen: Was ist Bewusstsein? Welche Rolle übernimmt das Gehirn beim Denken und beim Fühlen und welche der Körper? Philosophen stellen diese Fragen schon seit Jahrhunderten. Seit Neuerem bemühen sich auch die Naturwissenschaften um Antworten. Antonio Damasio verbindet Erkenntnisse aus Philosophie und Hirnforschung, aus Evolutions- und Neurobiologie, aus Psychologie und KI-Forschung zu einer Theorie des Bewusstseins. Dabei schlägt er einen Bogen vom Beginn des Lebens auf der Erde bis zu Gegenwart. Er zeigt dabei, was einen Menschen im Innersten ausmacht – Verstand, aber auch: Emotion. Antonio Damasio ist Dornsife Professor für Neurologie, Psychologie und Philosophie und Direktor des Brain and Creativity Institute an der University of Southern California.

Weiterlesen

Das Wasser gehört allen und niemandem allein

Josef H. Reichholf nimmt seine Leser in seinem neuen Buch „Flussnatur“ mit hinaus zu verschiedenen Flüssen Mitteleuropas. Er berichtet von erfolgreichen Renaturierungen und von Stauseen, die sich zu Vogelparadiesen entwickelt haben. Er nähert sich dabei der Natur der Flüsse mit ihrer Schönheit und ihren vielen besonderen Bewohnern. Eines seiner Fazits lautet: „Wir brauchen naturnahe Flüsse mehr denn je.“ Denn wenn die Flüsse wieder freier fließen können, verwandeln sie sich in wahre Naturwunder. Leben entsteht in ihnen in üppiger Fülle und die Menschen können ihnen Trink- und Brauchwasser entnehmen. Josef H. Reichholf stellt fest, dass des den Fluss, das Gewässer in seiner ökologisch-natürlichen Reinform nicht mehr gibt. Zumindest nicht in Mitteleuropa und auch nicht im größten Teil der Erde. Josef H. Reichholf lehrte an der Technischen Universität München 30 Jahre lang Gewässerökologie und Naturschutz.

Weiterlesen

Selbstüberwindung prägt das Einzeln sein

Selbstüberwindung galt früher als ein Weg, zu sich selbst zu kommen. Für die Menschen, die Rüdiger Safranski in seinem neuen Buch „Einzeln sein“ vorstellt, ist eine solche Selbstüberwindung immer auch im Spiel beim Versuch, ein Einzelner zu sein und darüber nachzudenken. Die Renaissance gilt als die Epoche, in der der Sinn für den Einzelnen neu erwachte. Der Individualismus der Renaissance bedeutet, dass der Einzelne ermuntert oder auch gezwungen wird, sich seiner selbst bewusst zu werden. Denn die traditionellen Bindungen, Gesetze und Glaubenswelten verlieren in dieser Zeit ihre Autorität. Das Selbstbewusstsein derer, die sich als unverwechselbare Einzelne fühlen, ist groß. Sie wissen und genießen es, dass sie sich von anderen unterscheiden. Rüdiger Safranski ist seit 1986 freier Autor. Für sein in 26 Sprachen übersetztes Werk wurde er u.a. mit dem Thomas-Mann-Preis, mit dem Ludwig-Börne-Preis und dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet.

Weiterlesen

Beim Umgang mit Geld ist kluges Verhalten wichtig

In zwanzig Kapiteln erläutert Morgan Housel in seinem neuen Buch die seiner Ansicht wichtigsten Aspekte der Psychologie des Geldes. Dabei verfolgt er unter anderem die Geschichte der Gier, der Unsicherheit und des Optimismus. Die Grundannahme seines Buches lautet: Guter Umgang mit Geld hat nur wenig mit Intelligenz zu tun, dafür aber viel mit klugem Verhalten. Und Verhalten lässt sich nur schwer jemandem beibringen, nicht einmal richtig klugen Leuten. Ein Genie, das seine Gefühle nicht im Griff hat, kann ein finanzielles Desaster anrichten. Doch auch das Gegenteil gilt: Ein Durchschnittsbürger ohne Vorwissen in Finanzfragen ist in der Lage, wohlhabend zu werden. Dazu muss er nur ein paar Verhaltensweisen beherrschen, die mit messbarer Intelligenz nichts gemein haben. Morgan Housel ist Partner bei der Risikokapitalgesellschaft The Collaborative Fund.

Weiterlesen

Glück sollte das Endziel des politischen Lebens sein

Ned O’Gorman beschreibt in seinem neuen Buch „Politik für alle“ das Denken von Hannah Arendt. Er bewegt sich dabei zwischen einer Einführung in ihre Arbeit und den Werken anderer wichtiger politischer Denker. Der Autor verteidigt dabei engagiert die Politik im Zeitalter der politischen Erschöpfung. Im Vorwort schreibt Ned O’Gorman: „Dieses Buch handelt vom Glück.“ Viele Menschen kennen die Redewendung vom „Streben nach Glück“. Sie war und ist revolutionär. Für die Unterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und die Menschen, die sie vertraten, war Glück das Ziel des politischen Lebens. Heute ist fast niemand mehr daran gewöhnt, Politik mit Glück zu verbinden. Viel eher assoziiert man sie mit negativen Gefühlen wie Elend, Depression, Apathie, Empörung oder Wut. Ned O’Gorman ist Professor für Kommunikationswissenschaften an der University of Illinois.

Weiterlesen

Die Natur reguliert und heilt sich selbst

Peter Wohlleben beschreibt in seinem neuen Buch „Der lange Atem der Bäume“, wie sich die Natur wunderbar selbst regulieren und heilen kann. Dies gelingt ihr aber nur, wenn die Menschen sie in Ruhe lassen. Bäume passen sich beispielsweise an ihre Umgebung an. Sie geben sogar ihre Erfahrungen mit veränderten Umweltbedingungen an ihren Nachwuchs weiter. Doch die Anpassungsfähigkeit hat ihre Grenzen. Laubbäume brauche gerade jetzt die intakte Gemeinschaft, um sich gegenseitig zu unterstützen. Sie kühlen sich durch Verdunstung und können sogar Regenwolken erzeugen. Doch all diese Fähigkeiten gehen durch massive Holzeinschläge verloren. Und die nicht heimischen Nadelbäume haben durch die zunehmende Trockenheit und Hitze ohnehin keine Zukunft mehr. Der Forstwirt Peter Wohlleben arbeitet in der von ihm gegründeten Waldakademie in der Eifel und setzt sich weltweit für die Rückkehr der Urwälder ein.

Weiterlesen

Die Zukunft der Menschheit ist bedroht

Fabian Scheidler zeigt in seinem neuen Buch „Der Stoff aus dem wir sind“, wie sich die Vorstellung einer durch und durch berechenbaren, maschinenartigen Welt zusammen mit dem Kapitalismus über die letzten 400 Jahre entwickelt hat. Heute lebt die Menschheit in einer Welt des Geo-Engineering und der digitalen Fantasien, die Nerds im Silicon Valley entwickeln. Die Zukunft könnte jedoch auch auf den Tugenden der Verbundenheit, Selbstorganisation, Empathie und Kreativität beruhen. Die Zivilisation muss endlich damit beginnen, ihren selbstzerstörerischen Kurs zu korrigieren. Denn die Warnrufe von Zehntausenden Wissenschaftlern werden immer drängender. Und Millionen von Menschen gehen weltweit für die Rettung des Planeten auf die Straße. „Der Stoff aus dem wir sind“ erkundet zudem die Ursprünge jener Illusion der Trennung zwischen Mensch und Natur, die tief in der westlichen Zivilisation verankert ist. Der Publizist Fabian Scheidler schreibt seit vielen Jahren über globale Gerechtigkeit.

Weiterlesen