Yuval Noah Harari erteilt 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert

In seinem neuen Buch „21 Lektionen über das 21. Jahrhundert lädt Yuval Noah Harari seine Leser ein, in einer Zeit voller Aufruhr und Ungewissheit über Werte und persönliches Engagement nachzudenken. In einer Welt, die überschwemmt wird von bedeutungslosen Informationen, ist Klarheit im Denken eine machtvolle Fähigkeit. Doch leider können sich die meisten Menschen nicht den Luxus leisten, sich mit den drängenden Fragen der Gegenwart zu beschäftigen, weil der Alltag ihnen kaum eine Verschnaufpause bietet und sie meist Dringenderes zu erledigen haben. Aber die Geschichte gewährt keinen Rabatt. Kein Mensch wird von den Folgen verschont bleiben, wenn über die Zukunft der Menschheit von anonymen Eliten entschieden wird. Yuval Noah Harari lehrt Geschichte an der Hebrew University in Jerusalem mit einem Schwerpunkt auf Weltgeschichte. Seine Bücher „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ und „Homo Deus“ wurden zu Weltbestsellern.

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Alexander Gauland plant den Griff nach der Macht

Olaf Sundermeyer beschreibt in seinem neuen Buch „Gauland“ den politischen Werdegang von Alexander Gauland, der aktuell die Alternative für Deutschland (AfD) anführt. Viele Menschen in Deutschland haben den Eindruck, dass der alte Mann erst jetzt den Weg in die Politik gefunden hat. Doch der Eindruck täuscht: Jahrzehntelang war Alexander Gauland ein Diener des Systems, das er heute bekämpft. Olaf Sundermann erläutert: „Erst die Summe seiner Erfahrungen in Politik, Verwaltung und Medien at die AfD zu einer Bewegungspartei und einer Herausforderung für die Demokratie werden lassen.“ Der Autor bringt Licht in offene Fragen wie: Warum will Alexander Gauland die CDU zerstören, der er fast 40 Jahre angehört hat? Olaf Sundermeyer arbeitet beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) als Experte zum Thema innere Sicherheit in der Redaktion Investigatives und Hintergrund.

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Paul Kirchhof weist den Weg zu einer beherzten Freiheit

Paul Kirchhof fordert in seinem neuen Buch „Beherzte Freiheit“ ein neues Denken der freiheitlichen Autonomie des Menschen. An zahlreichen Beispielen zeigt er, wie Menschen durch das Recht und die Politik aus falschem Wohlmeinen eingeschränkt werden. Die Globalisierung und Digitalisierung kann eine Person von einem handelnden Subjekt in ein lenkbares Objekt verwandeln. Paul Kirchhof warnt: „Wenn wir die Sorge für die Freiheit allein dem Staat überlassen, verkümmert unsere innere Kraft dazu.“ Echte Freiheit, so zeigt der Autor, lässt sich in einer an Gütern, Chancen und Informationen übervollen Gesellschaft nicht allein durch die Verbesserung der äußeren Lebensbedingungen gewinnen. Dr. jur. Paul Kirchhof ist Seniorprofessor distinctus für Staats- und Steuerrecht an der Universität Heidelberg. Als Richter des Bundesverfassungsgerichts hat er an zahlreichen, für die Entwicklung der Rechtskultur der Bundesrepublik Deutschland wesentlichen Entscheidungen mitgewirkt.

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Nassim Nicholas Taleb kennt das Risiko und seinen Preis

Bestsellerautor Nassim Nicholas Taleb zeigt in seinem neuen Buch „Das Risiko und sein Preis“ aus vielen Beispielen aus dem Alltag, wo Fairness, Verantwortungsgefühl, Anstand fehlen und stattdessen billiges Geschwätz, Verantwortungslosigkeit, Egoismus und Blenderei die Oberhand behalten. Es ist auch eine Kombination aus praktischen Erörterungen, philosophischen Geschichten sowie wissenschaftlichen und analytischen Kommentaren zu den Problemen der Zufälligkeit. Und es dreht sich um die Frage wie Menschen unter dem Vorzeichen der Ungewissheit leben, essen, schlafen, diskutieren, kämpfen, Freundschaften schließen, arbeiten, sich amüsieren und Entscheidungen treffen sollen. „Das Risiko und sein Preis“ handelt von vier Themen: a) Ungewissheit und die Zuverlässigkeit von Wissen; b) Symmetrie in zwischenmenschlichen Angelegenheiten: Fairness, Gerechtigkeit, Verantwortung und Gegenseitigkeit; c) Informationsaustausch bei Transaktionen und d) Rationalität in komplexen Systemen und in der Realität. Nassim Nicholas Taleb ist Finanzmathematiker, philosophischer Essayist, Forscher in den Bereichen Risiko und Zufall sowie einer der unkonventionellsten Denker der Gegenwart.

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Deutschland steigt vom Paria zur moralischen Supermacht auf

Deutschland hat nach den Verbrechen und dem totalen Bankrott des Dritten Reiches eine erstaunliche Karriere gemacht. Josef Joffe beschreibt in seinem neuen Buch „Der gute Deutsche“ wie es Deutschland gelang, vom schuldbeladenen Paria zur moralischen Supermacht aufzusteigen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war das Land der Aussätzige der Welt. Heute ist die Zweite Republik das beste Deutschland, das es je gab: liberal, stabil, sozial. Josef Joffe zeichnet die Entwicklung der Bundesrepublik als Bildungsroman, der dem klassischen Dreisprung gehorcht: die Not der Jugendjahre, die Prüfungen der Wanderjahre, Läuterung und Reifung im Erwachsenenalter. Unterwerfung, Besatzung und Zerstückelung prägten die Jahre der Not. Zu den Prüfungen zählen unter anderem die hart umkämpfte Wiederbewaffnung un die Westbindung unter Bundeskanzler Konrad Adenauer. Josef Joffe ist seit dem Jahr 2000 Herausgeber der ZEIT.

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In der Armee können die Tage endlos sein

Als ich die vorletzte Seite des Romans „Tage ohne Ende“ las, liefen mir die Tränen über meine Wangen. Das ist mir zum letzten Mal vor circa 30 Jahren passiert, als ich das Buch „Der weiße Dampfer“ von Tschingis Aitmatow gelesen habe. „Tage ohne Ende“ handelt von der Liebe zweier irischer Soldaten in der Zeit der Indianerkriege und dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Bis zu ihrem Eintritt in die amerikanische Armee tanzten der Icherzähler Thomas McNulty und John Cole in Frauenkleidern in einem Saloon. In den Augen der einsamen Bergarbeiter waren sie junge hübsche Mädchen, deren Anblick sie für einige Minuten ihr Elend vergessen ließ. Der irische Autor Sebastian Barry erhielt als erster Schriftsteller überhaupt für seinen Roman „Tage ohne Ende“ zum zweiten Mal den Costa Book of the Year Award 2016.

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Die Moderne erinnert an einen Marsch in die Knechtschaft

In seinem neuen Buch „Traurige Moderne“ erkennt Emmanuel Todd in den Familienstrukturen den unbewussten Motor der Geschichte. Von dieser Beurteilung aus erzählt er die Geschichte der Menschheit neu: Vom frühen Homo sapiens, der in Kleinfamilien lebte, über die großen Kulturen des Altertums mit ihren immer komplexeren Großfamilien bis zur Rückkehr des Homo americanus zur Kernfamilie der Steinzeit. Emmanuel Todd zeigt, wie sich seit der Steinzeit unterschiedliche Familiensysteme verbreitet haben, die bis heute die Mentalitäten der Menschen zutiefst prägen. Er beschreibt die Dynamik der amerikanischen Gesellschaft mit ihren primitiven Kleinfamilien und die Unbeweglichkeit von Kulturen mit hochkomplexen patriarchalischen Großfamilien, und er erklärt den europäischen Konflikt zwischen einer deutschen Stammfamiliengesellschaft und Gebieten mit egalitären Familienstrukturen. Emmanuel Todd ist einer der prominentesten Soziologen Frankreichs.

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Geschichte und Naturgeschichte gehören zusammen

David Christian erzählt in seinem neuen Buch „Big History“ die Geschichte der Welt anhand von verschiedenen Schwellenmomenten, in denen die Komplexität zunahm: von der Entstehung des Lebens bis zur Fotosynthese, von der Sprache bis zum menschengemachten Klimawandel. Sein Buch ist eine Synthese der Erkenntnisse aus Physik, Chemie, Biologie, Geologie und Archäologie. Es endet mit einem Ausblick in die Zukunft, in der die Menschheit endlich die Verantwortung für den Planeten Erde übernehmen muss. Um die Geschichte der Menschheit zu verstehen, muss man begreifen, wie sich so eine seltsame Art entwickelte. Das heißt, man muss etwas über die Entwicklung der Erde, der Sterne und der anderen Planeten erfahren, und das bedeutet letztlich, sich die Geschichte des Universums anzueignen. David Christian ist Gründer und wichtigster Vertreter der Big History, die zeigen will, dass Geschichte und Naturgeschichte zusammengehören.

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Das Leben ist ein lebenslanger Lernprozess

In seinem Buch „Leben lernen – ein Leben lang“ erläutert Albert Kitzler, um was es im Leben geht, nämlich es nachhaltig und sinnvoll so zu gestalten, dass man es jeden Tag neu lieben und genießen kann. Der Autor gibt zu, dass dies nicht einfach ist, da nur wenige Menschen diese Kunst beherrschen. Denn die Lebensfreude der meisten Menschen ist getrübt von Sorgen, inneren Konflikten, Ängsten, Unruhe, Rastlosigkeit, Enttäuschungen, Sinnzweifeln und unerfüllten Sehnsüchten. Gerade um solchen Belastungen abzubauen, ist eine Weiterbildung in philosophischer Lebensbewältigung äußerst hilfreich, denn sie sorgt für Freude und neue Energie. Denn Glück und Unglück liegen in der eigenen Seele – das war die einhellige Überzeugung der großen Denker in der Antike. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Philosoph und Jurist Dr. Albert Kitzler ist Gründer und Leiter von „MASS UND MITTE“ – Schule für antike Lebensweisheit.

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Nur der Mensch kann sein Unterbewusstsein überlisten

John Bargh entschlüsselt in seinem neuen Buch „Vor dem Denken“ das Unbewusste. Er zeigt, dass die Gefühle, das Denken und das Handeln eines Menschen durch verborgene mentale Prozesse gesteuert werden. Und dies geschieht in einem weit größeren Maß, als die Forschung bislang vermutet hat. So steuern beispielsweise Prägungen aus der Vergangenheit, das gegenwärtige Bauchgefühl und Ziele für die Zukunft das tägliche menschliche Verhalten, bevor das Denken überhaupt einsetzt. Das Überleben zu sichern, ist dabei das vorrangige Ziel. Dem freien Willen des Menschen sind damit enge Grenzen gesetzt. Doch John Bargh verrät, wie man ungewollte Handlungsmuster vermeidet und das Unbewusste überlisten kann. Prof. Dr. John Bargh ist Professor für Psychologie an der Yale University, wo er das Automaticity in Cognition, Motivation, and Evaluation (ACME) Laboratory leitet.

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Deutschland ist heute Europas große Hoffnung

James Hawes begibt sich in seinem neuen Buch „Die kürzeste Geschichte Deutschlands“ auf einen rasanten Streifzug durch die Jahrhunderte, von den alten Germanen bis zur Bundesrepublik Deutschland im 21. Jahrhundert. James Hawes erzählt 2000 Jahre deutsche Geschichte entlang der politisch brisanten Frage: Wohin gehört dieses Land im Herzen Europas? Ist es eher dem Westen oder dem Osten zuzurechnen? James Hawes hat sich entschieden: „Deutschland ist heute Europas große Hoffnung. Es muss jetzt handeln, und es muss als das Land anerkannt werde, das seine Bestimmung endlich erfüllt: ein mächtiges Land im Herzen des Westens zu sein.“ Gegliedert hat James Hawes seinen Parforceritt durch die deutsche Geschichte in vier Kapitel, die jeweils rund 500 Jahre umfassen. Der englische Germanist James Hawes ist Universitätsdozent für kreatives Schreiben in Oxford und Schriftsteller.

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Die Elite in Deutschland kriegt den Arsch nicht mehr hoch

Evi Hartmann beschreibt in ihrem Buch „Ihr kriegt den Arsch nicht hoch“ eine Elite, die keine Ambitionen mehr hat, Anstrengungen scheut und bloß nicht zu viel Verantwortung übernehmen möchte. Die Autorin beobachtet auch folgendes: Während sich die Epidemie der Leistungsverweigerung – gut getarnt als Work-Life-Balance – weiter ausbreitet, wird die echte Leistungselite immer kleiner. Für die meisten gilt: Posten statt Performen – die vermeintliche Säule der Zukunftsgesellschaft ist selbstzufrieden und anspruchsvoll und überschätzt sich maßlos selbst. Evi Hartmann schreibt: „Es ist eine Katastrophe. Die Haltung, nichts Wesentliches mehr ändern, nichts Großes mehr leisten, nichts Wegweisendes mehr erreichen wollen, breitet sich immer weiter aus.“ Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann ist Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Supply Chain Management, an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.

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Die Themen Heimat und Leitkultur darf man nicht den Rechten überlassen

Thea Dorn plädiert in ihrem neuen Buch „deutsch, nicht dumpf“ dafür, die Themen Heimat, Leitkultur und Nation nicht den Rechten zu überlassen. Und sie klärt ihre Leser darüber auf, ob sie ihr Land lieben und es sogar Heimat nennen dürfen. Die Autorin wendet sich den politischen Schicksalsfragen Deutschlands zu und will wissen, ob die Rede von Heimat und Verwurzelung oder gar Patriotismus ein rückwärtsgewandtes, engstirniges Denken befördert, das über kurz oder lang zu neuem Chauvinismus, Rassismus und Nationalismus führen wird. Oder ist es nicht eher so, dass das Beharren auf den eigenen kulturellen, historisch gewachsenen Besonderheiten in Zeiten von Migration, Globalisierung und Technokratisierung nicht Grundbedingung dafür ist, jene weltoffene Liberalität und Zivilität zu wahren, zu der das heutige Deutschland inzwischen längst gefunden hat. Thea Dorn studierte Philosophie und Theaterwissenschaften. Sie schrieb eine Reihe preisgekrönter Romane, Theaterstücke und Essays.

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Atemberaubende Fotografien zeigen Afrika von Kairo bis Kapstadt

Seit mehr als fünf Generationen bezaubert und bildet das National Geographic-Magazin mit seinen atemberaubenden Fotografien, lehrreichen Abbildungen und fesselnden Geschichten aus allen Ecken der Erde. Das trifft auch in besonderen Maße auf den Bildband „Afrika“ zu, der eine exklusive Auswahl 200 außergewöhnlicher und packender Afrikabilder aus den Archiven des legendären Magazins vereint – darunter 40 neue Fotografien, die die Schönheit des Kontinents und seiner Landschaften, Geschichte, Kulturen und Wildtiere widerspiegeln. Die Reise durch das faszinierende Afrika beginnt mit atmosphärischen, frühen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, führt den Betrachter weiter durch das goldene Zeitalter der Kodachrome-Dias und endet in der heutigen Epoche der digitalen Fotografie. Zu sehen sind unter anderem die nebelverhangenen Vulkane Ugandas, die kühlen Grabstätten Ägyptens, die gleißenden Wolkenkratzer von Simbabwe sowie die Gassen und Suks der Altstadtviertel Algeriens.

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Eine Wiedergeburt der Menschlichkeit ist auch heutzutage möglich

Richard David Precht skizziert in seinem neunen Buch „Jäger, Hirten, Kritiker“ das Bild einer wünschenswerten Zukunft im digitalen Zeitalter und stellt die Frage, ob das Ende der Arbeit, wie sie bis heute die Regel war, überhaupt einen Verlust darstellt. Der Autor entwirft dabei eine humane Zukunft, in deren Mittelpunkt nicht die Technik steht, sondern der Mensch. Richard David Precht schreibt: „Wir stehen heute, im Jahr 2018, vor einem Epochenumbruch. Die „Automation“, lang ersehnt, könnte nun zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ein erfülltes Leben ohne Lohnarbeit für sehr viele ermöglichen.“ Was lockt, ist ein Leben in selbstbestimmten Tun ohne Entfremdung, ohne Konditionierung und Eintönigkeit. Der Philosoph, Publizist und Bestsellerautor Richard David Precht zählt zu den profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum.

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Weniger Besitz ist mehr Glück

Fumio Sasaki beschreibt in seinem Bestseller „Das kann doch weg!“ das befreiende Gefühl, mit weniger zu leben und gibt seinen Lesern 55 Tipps für einen minimalistischen Lebensstil. Minimalisten bringen ihr Lebensgefühl auf eine einfache Formel: weniger Besitz = mehr Glück. Fumio Sasaki schreibt: „Früher habe ich ständig über Dinge nachgedacht, die mir noch fehlen zu meinem vermeintlichen Glück.“ Eines Tages allerdings beschließt er sein Leben radikal zu ändern. Er reduziert seinen Besitz auf ein Minimum. Dadurch tritt bei ihm ein bemerkenswerter Effekt ein. Plötzlich fühlt er sich frei, denn er hat durch seinen neuen Lebensstil mehr Zeit, mehr Geld und ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit für jedes einzelne Ding, das er jetzt besitzt. Fumio Sasaki arbeitete als Cheflektor des japanischen Verlages Wani Books, bevor er freier Autor wurde.

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Holger Volland kennt die kreative Macht der Maschinen

Holger Volland beschreibt in seinem neuen Buch „Die kreative Macht der Maschinen“ wie sich die „Künstliche Intelligenz“ (KI) bereits in das Leben der Menschen und ihrer Kultur eingeschlichen hat – und was sie mit ihnen macht. Dabei beantwortet der Autor unter anderem folgende Fragen: Wo profitiert der Mensch von kreativen Maschinen? Wo lauern auf das Individuum Gefahren? Und was kann man tun, um Herr im digitalen Haus zu bleiben? Denn eines steht fest: Immer klügere Algorithmen beeinflussen, wen man liebt, welche Nachrichten man liest und ob man einen Kredit bekommt. Algorithmen haben sich scheinbar zu wahren Alleskönnern entwickelt, da die technischen Fortschritte von Künstlicher Intelligenz atemberaubend sind. Der Informationswissenschaftler Holger Volland lehrte an der Hochschule Wismar Gestaltung und kuratierte große Ausstellungen der Gegenwartskunst in Argentinien und Deutschland.

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Die Menschen verdanken ihre Existenz dem Zufall

Jonathan Losos liefert in seinem neuen Buch „Glücksfall Mensch“ vollkommen neue Antworten auf die großen Frage nach der Entstehung und Entwicklung des Lebens. Die Evolution ist seiner Auffassung nach nicht langsam, sie läuft zuweilen in Windeseile ab – und sie wiederholt sich. Der Naturwissenschaftler erklärt, warum die Menschen ihre Existenz dem Zufall verdanken und man die Evolution dennoch vorhersagen kann. Jonathan Losos ist der prominenteste Vertreter der Experimentellen Evolutionsforschung, die er an Eidechsen, Schildkröten, Schlangen und Krokodilen betreibt. Die Experimentelle Evolutionsforschung bildet derzeit die Speerspitze der Evolutionsbiologie, und sie erlaubt, Theorien über Evolution in freier Natur, in Echtzeit zu überprüfen. In seinem Buch „Glücksfall Mensch“ geht es vor allem darum, in welchem Umfang sich das Leben wiederholt und in welchem Ausmaß verschiedene Arten ähnliche Anpassungen als Reaktion auf sich gleichende Umweltbedingungen entwickeln. Jonathan B. Losos ist Professor für Evolutionäre Biologie in Harvard.

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Richard Thaler stellt die Grundannahmen der Ökonomie auf den Kopf

Richard Thaler hat als einer der ersten Ökonomen gezeigt, dass das Handeln von Menschen oft unvernünftig ist und damit traditionelle Grundannahmen der Ökonomie auf den Kopf gestellt. In seinem neuen Buch „Misbehaving“ erklärt er anhand vieler Beispiele aus Beruf und Alltag, warum das Konzept des rational handelnden Homo oeconomicus ein fataler Irrglaube ist. Dabei wirft er einen ebenso klugen wie amüsanten Blick auf die psychologischen Grundlagen menschlicher Entscheidungen. Die Kernpromisse der Wirtschaftstheorie lautet, dass Menschen sich so entscheiden, dass sie ihren Nutzen optimieren. Außerdem wird angenommen, dass der Homo Oeconomicus keine verzerrten Entscheidungen trifft. Das heißt, er trifft seine Entscheidungen auf der Grundlage dessen, was Ökonomen „rationale Erwartungen“ nennen. Richard Thaler ist Professor für Behavorial Science and Economics an der University of Chicago. 2017 erhielt er für seine Forschungen zur Wirtschaftspsychologie den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

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Stefan Weidner fordert ein kosmopolitisches Denken

Viel zu lange glaubten die Staaten des Westens, dass sich ihre Maximen wie Fortschritt, Säkularität und Liberalismus sich irgendwann auf der ganzen Erde durchsetzen würden. Aus einer radikal aufklärerischen Position heraus stellt Stefan Weidner diese vermeintliche Überlegenheit in seinem Buch „Jenseits des Westens“ in Frage: Gerade heute braucht es seiner Meinung nach ein kosmopolitisches Denken, das ganz unterschiedliche Weltenwürfe ernst nimmt. Auch in Arabien, Afrika und China haben sich etwa Vorstellungen von der Würde des Menschen entwickelt und wie sie durch das Recht garantiert werden kann. Jedem Weltbild geht eine Grammatik, ein Vokabular, eine Überlieferung, eine Erzählung voraus. Dieses Narrative, das heißt, die Geschichten, die über die Welt erzählt werden, interessieren Stefan Weidner mehr als das, was angeblich die Welt selbst sein soll. Stefan Weidner studierte Islamwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn.

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Fremde haben der deutschen Kultur entscheidende Impulse gegeben

In dem prächtigen Bildband „Deutschland“ begeben sich die der Fotograf Berthold Steinhilber und die Journalistin Sabine Böhne auf eine Reise durch die Zeit, um die deutsche Geschichte anhand von Bildern und Texten lebendig werden zu lassen. Diese führt zu Orten und zu Landschaften, an denen die Vergangenheit bis heute sichtbar ist. Dies gilt sowohl für die Höhlen aus der Eiszeit auf der Schwäbischen Alb, als auch für das mittelalterliche Kloster der Hildegard von Bingen auf dem Disibodenberg oder die neuzeitliche Glashütte des Optikers Joseph von Fraunhofer in Benediktbeuern. Der Zeiler Hexenturm bei Bamberg war ein Schauplatz des Schreckens, während das Rathaus des Westfälischen Friedens in Münster als Ort der Hoffnung im Vermächtnis der Deutschen weiterlebt. Berthold Steinhilber fotografiert unter anderem für die Magazine GEO, Stern und National Geographic. Sabine Böhne ist Journalistin und Professorin für Print-Journalismus an der Hochschule Ansbach.

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Das Zeitalter der großen Gereiztheit ist angebrochen

In der Welt der sozialen Netze herrscht längst ein Zustand rauschhafter Nervosität, eine Stimmung der kollektiven Gereiztheit, weil alles ans Licht gezerrt wird, sei es das Banale oder das Bestialische, die enthemmte Beschimpfung und die anonyme Attacke. Bernhard Pörksen analysiert in seinem neuen Buch „Die große Gereiztheit“ die Erregungsmuster der digitalen Epoche und das große Geschäft mit der Desinformation. Der Autor führt vor, wie sich die Idee von Wahrheit, die Dynamik von Enthüllungen, der Charakter von Debatten und die Vorstellung von Autorität und Macht verändern. Heute kann jeder Nachrichten versenden, der Einfluss der etablierten Medien schwindet. In dieser Gemengelage sollte der kluge und intelligente Umgang mit Informationen zur Allgemeinbildung gehören und in der Schule gelehrt werden. Denn die Mündigkeit in Bezug auf die Medien ist zur Existenzfrage der Demokratie geworden. Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen.

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Die Pluralisierung verändert alle Menschen einer Gesellschaft

Kein Mensch kann heute seine ganz persönliche Kultur noch so leben, als ob es keine andere neben ihm gäbe. In gemischten Gesellschaften steht jede Kultur neben anderen. Das heißt: Es gibt keine selbstverständliche Kultur, keine natürliche Zugehörigkeit mehr. Die Außenperspektive – dass es nämlich immer anders sein könnte, dass man jemand anders sein, etwas anderes glauben, anders leben könnte – ist heute Teil einer jeden Kultur. Und diese Veränderung betrifft jeden Einzelnen. Sie verändert den Bezug zur Gemeinschaft, zur eigenen Identität. Die Philosophin Isolde Charim wendet ihre Thesen in ihrem neuen Buch „Ich und die Anderen“ auf verschiedene gesellschaftliche Themen an, von der Integrationspolitik über die Definition des Heimatbegriffs bis hin zu den Debatten um religiösen Zeichen. Die Philosophin Isolde Charim arbeitet als freie Publizistin und ständige Kolumnistin der „taz“ und der „Wiener Zeitung“.

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Das Bewusstsein von der eigenen Würde schützt vor Verführbarkeit

Der Neurobiologe Gerald Hüther zeigt in seinem neuen Buch, dass Würde nicht allein ein ethisch-philosophisch begründetes Menschenrecht ist. Würde ist seiner Meinung nach auch ein biologisch verankerter innerer Kompass, der die Menschen in die Lage versetzt, sich trotz vielfältiger und Anforderungen und Zwängen in einer hochkomplexen Welt zurechtzufinden und sich nicht zu verlieren. Deshalb ist es für Gerald Hüther so wichtig, dass jeder Einzelne lernt, die Wahrnehmung der eigenen Würde zu stärken. Denn es ist klar: Wer sich seiner Würde bewusst wird, ist nicht mehr verführbar. Zudem erklärt der Autor in seinem neuen Buch „Würde“ unter anderem was es bedeutet, wenn einem die Würde genommen wird, weil man in der digitalen Welt nur noch als Datensatz zählt oder im Netz geschmäht oder gemobbt wird. Gerald Hüther zählt zu den bekanntesten Hirnforschern in Deutschland.

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Faulheit wird fast reflexhaft als Gegensatz zur Arbeit bestimmt

Der Band 21 des Philosophicum Lech bietet wie immer einen anregenden Gedankenaustausch über gesellschaftlich fundamentale Fragen der Gegenwart. Der etwas provokante Titel lautete diesmal „Mut zur Faulheit. Die Arbeit und ihr Schicksal.“ Der breite thematische Bogen reicht von der Austreibung des Faulteufels und den Wonnen der Arbeit über ironisch-heitere Zukunftsvisionen einer Mußemaschine bis hin zu kulturellen Widersprüchen des Kapitalismus. Dennoch ist die Arbeit für viele Menschen offenbar die entscheidende Quelle für Wohlstand, Wert und Würde. Konrad Paul Liessmann, dem wissenschaftlichen Leiter des Philosophicum Lech ist es wieder gelungen, eine hochkarätige Referentenschar zu verpflichten. Dazu zählen unter anderem Univ.-Prof. Dr. Stephan Lessenich, Professor am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, den Bestsellerautor Ulrich Schnabel und Univ.-Prof. Dr. Martin Seel, Professor für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

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