Gerade die Selbstverantwortung und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten sind die Voraussetzungen für ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung. Anja Förster und Peter Kreuz raten, bei allen Lebensentscheidungen, ob groß oder klein, generell auf das Rückgaberecht zu verzichten. Denn wer die Tatsache seiner natürlichen Wankelmütigkeit schon von vorneherein in seine Entscheidungen einpreist, indem er sich schon während der Entscheidung zugesteht, diese irgendwann in Zukunft wieder zurückzunehmen, stellt sich selbst ein Bein. Ein solches Entscheiden ohne wirklich zu entscheiden trägt eine sich selbst erfüllende Prophezeiung in sich. Die Wahrscheinlichkeit erhöht sich, dass man tatsächlich unglücklich mit seiner Entscheidung wird, seine Meinung ändert und alles rückgängig machen will. Denn man lässt sich nie vollständig auf seine Wahl ein. Anja Förster und Peter Kreuz nehmen als Managementvordenker in Deutschland eine Schlüsselrolle ein.
Dankbarkeit ist eine Übungssache
Die Zweifel werden dabei immer mitgeschleppt. Und wenn dann Schwierigkeiten auftauchen, dann fragt man sich nicht, wie man diese überwinden kann, sondern fragt sich, wann der richtige Zeitpunkt zum Aussteigen ist. Anja Förster und Peter Kreuz raten: „Würden Sie in schwierigen Zeiten die gleiche Energie aufwenden, um in der bereits endgültig entschiedenen Situation zurechtzukommen, dann würden Gehirn und Psyche automatisch dafür sorgen, sich dieser Situation schneller anzupassen – um eben zurechtzukommen.“
Um ein gelingendes Leben zu führen, schadet es auf keinen Fall sich in Dankbarkeit zu üben, denn Dankbarkeit ist eine Übungssache wie jede andere gute Angewohnheit. Dankbarkeit ist also ein Verhalten, zu dem man sich selbst konditionieren kann. Das Gute an der Dankbarkeit ist, dass man unmöglich negative Gedanken hegen kann, während man dankbar ist. Man kann beispielsweise keine Wut oder Trauer empfinden, wenn man dankbar ist. Wer also über irgendetwas eine Enttäuschung verspürt, dem zeigt dieses Gefühl an, dass er an dieser Stelle eine Wahl hat.
In jedem Schlechten gibt es etwas Gutes
Anja Förster und Peter Kreuz erläutern: „Entweder Sie konzentrieren sich auf das, was schlecht ist. Dann haben sie für die besten Voraussetzungen gesorgt, dass Sie Ihre frühere Entscheidung bereuen können, Ihre Selbstzweifel anwachsen und der Glaube an Ihre Selbstwirksamkeit schrumpft.“ Wer allerdings erkennt, dass dies nicht der beste Weg ist, um mit einer Enttäuschung fertig zu werden, kann auch einen anderen Pfad einschlagen und überlegen, was das Gute im Schlechten ist und für was man gerade jetzt dankbar ein könnte.
Diese Haltung bewusst einzunehmen, fühlt sich anfangs etwas merkwürdig an. Aber es funktioniert. Und je öfter man sich in Dankbarkeit übt, desto leichter fällt es einem. Die Wirkung ist jedenfalls verblüffend. Anja Förster und Peter Kreuz ziehen folgendes Fazit: „Eines der vielen guten Resultate der Dankbarkeit ist, dass Sie aufhören, sich ob der vielen Wahlmöglichkeiten zu grämen. Sie lernen zu akzeptieren, was „gut genug“ für Sie ist. Sie hetzen nicht mehr dem „Besten“ hinterher.“ Quelle: „Nein“ von Anja Förster und Peter Kreuz
Von Hans Klumbies