Andreas Salcher gibt Denkanstöße zur Selbstverwirklichung

Vergnügen und Lust sind wichtige Bestandteile des menschlichen Lebens. Ein Sprichwort lautet: „Lachen ist die beste Medizin.“ Wie trostlos wäre die Welt, wenn sich die Menschen nur mit schwergeistigen Dingen auseinandersetzen würden. Andreas Salcher stellt sich die Frage, warum nicht jeder auch eine kindliche, lustbetonte und triviale Seite haben sollte. Vergnügen und Lust dürfen aber die übergeordnete Rolle im Leben spielen. Denn die Freude daran nimmt ab einer bestimmten Grenze ab und nicht mehr zu. Lebenskunst heißt auch immer, die richtige Balance zwischen Vergnügen und ernster Tätigkeit zu finden. Andreas Salcher veröffentlichte sein erstes Buch „Der talentierte Schüler und seine Feinde“ im Jahr 2008. Davon verkaufte er 30.000 Bücher. Seither schreibt er jedes Jahr einen Bestseller. Sein erfolgreichstes Buch ist „Meine letzte Stunde“ mit mehr als 50.000 verkauften Exemplaren. Sein aktuelles Buch heißt „Erkenne dich selbst und erschrick nicht“.

Der Weg der Tugend führt zu einem stabilen Wertegerüst

Wenn ein Mensch seine Persönlichkeit verändern möchte, muss er lernen, seine Aufmerksamkeit auf jene Dinge zu richten, womit er sich in Zukunft mehr befassen will. Andreas Salcher betont: „Lebenssinn entsteht dann, wenn wir einen wesentlichen Teil unserer Lebensenergie auf höhere Ziele ausrichten. Damit kommen wir dem näher, was Abraham Maslow Selbstverwirklichung genannt hat. Dieser Weg hat kein Ende, daher nimmt auch die Freude daran kein Ende.“

Jedes Ereignis hat die Bedeutung, die Menschen ihm zuschreiben. Wenn jemand erst einmal bestimmte Werte in seinem Leben herausgefunden hat, die ihm Orientierung geben, werden die vielen Entscheidungen, die man treffen muss, nicht als Qual der Wahl, sondern als eine Freude der Selbstbestimmung empfunden. Zu einem stabilen Wertegerüst gelangt ein Mensch laut Andreas Salcher, indem er den Weg der Tugend beschreitet und zwar im Sinne der Selbstverwirklichung und Selbstveredelung. Denn die Tugend ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Wahl, die jeder Mensch treffen kann.

Selbstverwirklichung kann das Gefühl eines vollendeten Lebens bescheren

Unter einem zeitgemäßen Verständnis der Tugend versteht Andreas Salcher nicht das Befolgen von vorgegebenen moralischen Regeln, sondern die bewusste Entscheidung, auf welche Ziele ein Mensch seine Energien richtet. Es ist ratsam, seine Anstrengungen auf das höchste Ziel zu konzentrieren, das ein Mensch auf Erden erreichen kann. Es handelt sich dabei um die eigene Selbstverwirklichung, die am Ende des Tages das Gefühl eines vollendeten Lebens bescheren kann.

Andreas Salcher erklärt: „Menschen, die ihrer Selbstverwirklichung nicht nur in ihrer Vorstellung, sondern auch tatsächlich näherkommen, verfügen über eine herausragende Fähigkeit: Sie haben eine klare Vorstellung vom guten Ausgang ihrer Bestrebungen vor Augen.“ Daraus schöpfen sie die benötigte Energie, um dieses Bild von sich selbst mit aller Konsequenz in die Realität umzusetzen. Ein authentisches Leben ist für Andreas Salcher ein glückliches, weil es erlaubt, täglich Freude dabei zu empfinden, die richtigen Dinge zu tun.

Von Hans Klumbies