Andreas Salcher verrät die Erfolgsformel für einen Bestseller

Bevor Andras Salcher mit dem Schreiben eines Bestsellers beginnt, führt er viele Gespräche und schaut sich an, welche Bücher es zu dem Thema schon gibt. Erst wenn er den Buchtitel gefunden hat, beginnt er zu recherchieren. Meistens schreibt er auch schon das Inhaltsverzeichnis für ein Buch, das es noch gar nicht gibt. Andreas Salcher behauptet, dass sein einziges Erfolgsgeheimnis die Nähe zu seinen Lesern sei. In einer Gesellschaft, in der sehr viel schwarz-weiß gemalt wird, zeigt er in seinen Büchern die Zwischentöne auf und zeigt seinen Lesern, dass es mehr Türen im Leben gibt, als man manchmal sieht. Andreas Salcher veröffentlichte sein erstes Buch „Der talentierte Schüler und seine Feinde“ im Jahr 2008. Davon verkaufte er 30.000 Bücher. Seither schreibt er jedes Jahr einen Bestseller. Sein erfolgreichstes Buch ist „Meine letzte Stunde“ mit mehr als 50.000 verkauften Exemplaren.

Schriftsteller werden nicht durch Zufall Bestseller-Autoren

Andreas Salcher glaubt, dass seine Leser das Bedürfnis haben, an sich zu arbeiten und mehr aus ihrem Leben zu machen. Und in seinen Büchern kommen sie dafür Wege aufgezeichnet. Welcher der richtige ist, muss der Leser selbst entscheiden. Auch Andreas Salcher weiß, wie schwer es ist, als deutschsprachiger Autor einen weltweiten Bestseller zu schreiben. Er erklärt: „Das letzte deutschsprachige Buch, das es auf Platz ein bei der New York Times-Bestseller-Liste schaffte, war Patrick Süßkinds „Das Parfüm“ im Jahr 1984 mit weltweit 20 Millionen verkauften Exemplaren.

Sein erstes Buch hat Andreas Salcher erst im Alter von 48 Jahren geschrieben, weil er zwanzig Jahre darüber nachgedacht hat, was sein erstes Buch sein könnte. Seiner Meinung nach ist es ein Mythos, dass man durch Zufall Bestseller-Autor wird. Obwohl er in den zwanzig Jahren viele Ideen hatte, hat er keine einzige an einen Verlag geschickt. Denn er spürte, dass diese Buchideen nicht das Potential für einen Bestseller hatten. Jedes Mal, wenn er in Amerika war, ist er in den Buchshop „Barnes & Nobles“ gegangen und hat sich dort angeschaut, wie Bestseller aufgebaut und gestaltet sind und wie das Inhaltsverzeichnis aufgebaut ist.

Die meisten Bestseller-Autoren sind großartige Menschen

Laut Andreas Salcher braucht man Mut, um den Weg als Autor zu gehen und wenn man ihn eingeschlagen hat, muss man bis zum Umfallen für seine Bücher kämpfen. Auf die Frage, ob jeder Bestseller planbar sei, antwortet Andreas Salcher: „Er ist zumindest kein Zufall – auch der Erfolg von J. K. Rowling. Also Rowling ist nicht die Hobbyschreiberin von nebenan, sondern eine bestens ausgebildete Frau.“ Rowling hat einen Abschluss in Literatur an der exzellenten Exeter Universität, davor arbeitete sie bei Amnesty International.

Andreas Salcher ist schon oft dem Erfolg der großen Bestseller nachgegangen und hat dabei herausgefunden, dass man dahinter oft großartige Menschen entdeckt, die eine tolle Idee hatten und die irgendwann auf den richtigen Verlag treffen. Nicht nur seinen Lesern hält Andreas Salcher in seinen Bücher einen Spiegel vor, sondern auch sich selbst. Er beginnt bei jedem Buch wieder beim Nullpunkt und macht während des Schreibens eine Reise, auf die er seine Leser mitnimmt. Er sieht sich selbst als Vermittler, der einen bekannten Stoff aufgreift und ihn spannend aufbereitet. Quelle: Kurier

Von Hans Klumbies