Gegen Erschöpfung gibt es Gegenmittel

Andreas Salchers neues Buch trägt den Titel „Die grosse Erschöpfung“. Der Autor geht darin der Frage nach warum heutzutage so viele Menschen an Erschöpfung leiden. Er beschreibt, was erfüllte von erschöpften Menschen unterscheiden und stellt Strategien gegen die Erschöpfung vor. Andreas Salcher glaubt nicht an die „Universal Theory of Everything“, welche die komplizierte Welt widerspruchsfrei erklärt und rezepthaft auf Handlungsanleitungen reduziert. Die fünf Regeln gegen Erschöpfung, die für jeden in jeder Lebenssituation passen, gibt es nicht. Stattdessen greift der Autor im letzten Kapitel auf die Lebenserfahrung und Weisheit von drei bedeutenden Lehrern aus der Wissenschaft und Spiritualität zu. Dr. Andreas Salcher ist Mitgebegründer der „Sir Karl-Popper-Schule“ für besonders begabte Kinder. Mit mehr als 250.000 verkauften Büchern gilt er als einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren Österreichs.

Zu den Energiequellen zählen Spiritualität und Intelligenz

Andreas Salcher stellt sie vor: „Viktor Frankls Lehre hilft uns, auch in schwierigsten Situationen Freiräume zu erkennen. Der Benediktinermönch David Steindl-Rast zeigt uns die vielen Chancen auf, dankbar für unser Leben zu sein. […] Der Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi weist uns den Weg, wie wir mit dem richtigen Maß an Anstrengung Glück statt Erschöpfung erfahren können.“ Es ist verblüffend, wie viele Gemeinsamkeiten sich in den Lehren dieser drei so unterschiedlichen Persönlichkeiten finden.

Es handelt sich dabei um universelle Botschaften, die allen Menschen helfen können, ein zufriedenes, sinnvolleres und glückliches Leben zu führen. Es ist nicht immer die Vielzahl von Aufgaben, die Menschen so ermattet. Sondern es ist der Verlust an Orientierung, sobald das Wertegerüst, das sie sich im Laufe der Jahre zurechtgezimmert haben, ins Wanken gerät. Spiritualität und Intelligenz, Intuition und Verstand sind wichtige Energiequellen im Leben eines Menschen.

Jeder Mensch hat die Wahlfreiheit

Andreas Salcher hat eine gute Nachricht: „Wir brauchen weder unser Leben radikal umstellen – das gelingt nur den wenigsten – noch versuchen, die ganze Welt zu retten. Damit können wir nur scheitern.“ Man sollte sich stattdessen für sein Umfeld interessieren. Das beginnt mit dem Mut, andere um Hilfe zu bitten und ungefragt Hilfe anzubieten. Kein Mensch muss alles alleine bewältigen. Wer etwas für sich selbst und seine Gemeinschaft tut, fühlt sich besser. Darum geht es in diesen bewegten Zeiten.

Die wichtigste Botschaft, die Andreas Salcher seinen Lesern vermitteln möchte, ist ganz einfach: „Wir haben die Wahlfreiheit. Vielleicht manchmal nicht im Handeln, aber zumindest immer in unserem Denken.“ Je bewusster man wählt, desto mächtiger ist man. Damit ein Gedanke mächtig werden kann, bedarf es des Mutes, seine Stimme zu erheben. Die Sehnsucht, dass die Dinge wieder in Ordnung kommen, lebt in vielen Menschen. Andreas Salcher betont: „Unser Leben kann gelingen.“

Die grosse Erschöpfung
Und die Quellen der Kraft
Andreas Salcher
Verlag: edition a
Gebundene Ausgabe: 237 Seiten, Auflage: 2022
ISBN: 978-3-99001-628-2, 25,00 Euro

Von Hans Klumbies