Alles hängt mit allem zusammen

Das infizierte Denken ist eine Kurzanleitung von Anders Indset für alle und niemanden. Sie ist geschrieben für eine neue Generation der Denkenden und für den Tag danach. An jenem Tag, an dem die Menschen mit gedanklichen Sprüngen und Widersprüchlichkeiten klarkommen. Anders Indset ergänzt: „An jenem Tag, an dem wir aus der Geschichte lernen und zu zugleich hinterfragen.“ Es ist auch jener Tag, an dem die Menschen aufhören, nur ihre persönlichen Erfahrungen zum Maßstab zu machen. Dann hören sie auch auf zu hören, was sie hören wollen und beginnen endlich zuzuhören. Anders Indset fordert: „wir brauchen eine holistische Auseinandersetzung mit der Welt, wie wir sie sehen, und ein Verständnis für deren Interdependenz. Alles hängt mit allem zusammen, mit einer einhergehenden Entkopplung.“ Anders Indset, gebürtiger Norweger, ist Philosoph, Publizist und erfolgreicher Unternehmer.

Viele Menschen verpassen das Reflektieren

Gefangen in ihren Selbstverständlichkeiten, haben viele Menschen tiefe Gespräche mit ihren Mitmenschen nicht zugelassen. Sie sind gefesselt in ihrer Freiheit und gefangen in ihrer Gegenwart. Die Zukunftslosigkeit dient der Gefälligkeit in einer vollökonomisierten Welt, die sie ermüdet. Viele Menschen optimieren und amüsieren sich, verpassen jedoch dabei das Reflektieren. Sprache, Kultur und Konsum – alles gleich sich an, dennoch fühlen sich viele Menschen gespaltener und unzufriedener als je zuvor.

Anders Indset erklärt: „Die Absolutheiten, mit denen wir kämpfen, dienen nicht dem Allgemeinwohl.“ Anders Indset geht es in seinem Buch „Das infizierte Denken“ um die Reflexionen über Handlungen und das Gedachte als Problemdarstellung für das Denken an sich. Nämlich um eine Welt ohne Maske, in der die Menschen einander sehen können, eine Welt in der sie leben und erleben können. Die Menschheit wird mit einem gordischen Knoten unterschiedlicher Paradoxien konfrontiert.

Das höchste Ziel muss der Verstand sein

Die Menschheit steht am Scheideweg, an dem sie es selbst in der Hand hat, wie es weitergehen soll. Anders Indset wünscht sich eine Welt, in der man die Generation der Getriebenen mit der Generation der Mitgezogenen zusammenführt. Er fordert eine Welt, in der das höchste Ziel der Verstand ist, eine Gesellschaft des Verstandes, die eines Tages die algorithmische „Wissensgesellschaft“ ablöst und es ermöglicht, zur Vernunft zu kommen. Ein utopischer Traum? Ja sicherlich.

Wäre es aber nicht interessant, es zu versuchen? Wäre es nicht etwas, was man als Sinn des Lebens definieren könnte? Denn es wäre ein ernsthafter Versuch, die Welt und die diversen Gesellschaften ein wenig besser zu verstehen und ein wenig besser zu machen. Im Buch „Das infizierte Denken“ ist die Zeit in Reflexionen gefasst. Es ist ein Beitrag zur Weltverständlichkeit, damit sich die Menschen in eine Richtung neuer Selbstverständlichkeiten bewegen können. Quelle: „Das infizierte Denken“ von Anders Indset

Von Hans Klumbies