William Shakespeare hat insgesamt 38 Dramen geschrieben

Willima Shakespeare wurde vor 450 Jahren, am 26. April in Stratford-upon-Avon laut Kirchenregister getauft. An welchem Tag er genau geboren wurde, ist bis heute nicht restlos geklärt. William Shakespeare gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker aller Zeiten. Auch im 21. Jahrhundert ist der Dichter noch enorm populär. Wie die Statistik des deutschen Bühnenvereins belegt, war William Shakespeare in der Theatersaison 2011/12 der mit Abstand meist gespielte Autor im deutschsprachigen Raum: 180 Inszenierungen von 31 Stücken, insgesamt 2.291 Aufführungen. Auf der Rangliste der einzelnen Stücke führt zwar Goethes „Faust“, aber William Shakespeare belegt mit dem „Sommernachtstraum“ Platz zwei und mit „Romeo und Julia“ Platz drei. Rang acht belegt „Hamlet“ und Rang 18 „Was ihr wollt“. Überliefert sind insgesamt 38 Dramen und 154 Sonette, also Gedichte, die William Shakespeare geschrieben hat.

„Romeo und Julia“ zählt zu den beliebtesten Theaterstücken von William Shakespeare

Weltweit sind seine beiden beliebtesten Stücke die tragische Liebesgeschichte „Romeo und Julia“ und die Tragödie um den philosophierenden, am Leben verzweifelnden „Hamlet“. Ebenfalls sehr populär sind das frivole Liebesdurcheinander namens „Sommernachtstraum“, die blutrünstige Geschichte um den Königsmörder „Macbeth“ und der gnadenlose Weltuntergang in „König Lear“. Was William Shakespeares Stücke auch nach mehr als 400 Jahren so erfolgreich macht, darüber streiten sich die Literaturgelehrten.  

Der Anglist und Shakespeare-Experte Ernst Soudek sieht den Ausnahmedramatiker durchaus kritisch: „Er war ein großartiger Lyriker und Theatermacher, der die Sensationsgeilheit des Londoner Publikums seiner Zeit clever ausnützte. Heute wirken viele seiner Stücke ihrer Handlung wegen ausgesprochen „silly“, brutal und unrealistisch, obwohl große Regisseure und Schauspieler aus den tragischen Protagonisten noch viel herausholen können.“ Ernst Soudek muss allerdings eingestehen, dass William Shakespeare tief greifende philosophische Gedanken in für die damalige Zeit plausible Handlungen verpackt hat.

William Shakespeare gibt radikal Auskunft über den Menschen

Matthias Hartmann dagegen, Direktor des Wiener Burgtheaters, ist ein großer Verehrer von William Shakespeare: „Für einen Theatermann ist Shakespeare anders als die anderen großen Dichter. Er hat nicht nur eine Welt erfunden, er hat unsere Welt erfunden. Für unsere Kultur, für unser ganzes Denken ist sein Werk so grundlegend wie die vier Evangelisten und die Relativitätstheorie. Shakespeare offenbart die Urgewalt, die das Theater haben kann und immer haben wird. Shakespeare war nach allen Regeln der Kunst ein Theaterpopulist. Heute würde man ihm vorwerfen, sich an Quoten zu orientieren.“

William Shakespeare sieht in seinen Theaterstücken die Menschen so, wie sie sind. Bei ihm verhalten sich die Figuren nicht wie Theaterpersonal, das meist nach einem streng psychologischen Bauplan handelt. Bei William Shakespeare handeln die Protagonisten unlogisch, so wie echte Menschen eben auch. Der Schauspieler Gerd Voss, der schon in vielen Stücken von William Shakespeare mitgewirkt hat, formuliert dies wie folgt: „Man lernt, dass der Mensch das Unberechenbarste ist, was es gibt. Der Mensch ist wie ein Vulkan, in dessen Inneren Dinge schlummern, von denen man kaum eine Ahnung hat. Ich kenne keinen anderen Autor, der so radikal Auskunft gibt über den Menschen.“ Quelle: Kurier

Von Hans Klumbies