Judith Glück beschreibt die fünf Ressourcen weiser Menschen

Die Weisheitsforscherin Judith Glück befasst sich in ihrem neuen Buch „Weisheit“ mit der Entwicklung von Weisheit und beschreibt darin die fünf Ressourcen weiser Menschen: Erstens Offenheit für Neues und Neugier auf das Leben sowie die Bereitschaft, andere Standpunkte gelten zu lassen. Zweitens die Regulation der Emotionen, das heißt, ein kluger Umgang mit den eigenen Gefühlen. Drittens das Vermögen zur Einfühlung, die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Viertens Reflexivität, die sich darin äußert, komplexe Zusammenhänge verstehen zu wollen und sich selbst zu hinterfragen. Und fünftens die Akzeptanz von Unkontrollierbarkeit – die Einsicht, dass man nur eine begrenzte Kontrolle über die Dinge hat, die in jedem Leben passieren. Judith Glück verdeutlicht anhand zahlreicher Fallbeispiele, wie sich diese Ressourcen im Leben bemerkbar machen. Judith Glück ist seit 2007 Professorin für Entwicklungspsychologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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Daniel Klein stellt den britischen Philosophen David Pearce vor

Der britische Philosoph David Pearce hat ein populäres E-Book mit dem Titel „The Hedonistic Imperative“ geschrieben, das echten geistigen Sprengstoff enthält. Daniel Klein erklärt: „Er zwingt sich mir die Frage zu stellen, als ob es im Leben etwas Wertvolleres gibt, als sich die ganze Zeit über enorm gut zu fühlen.“ Zunächst einmal übernimmt David Pearce seine grundlegenden Prämissen von zwei altehrwürdigen Philosophen, und zwar von Epikur und Jeremy Bentham, dem britischen Sozialphilosophen des 18. Jahrhunderts. Von Epikur kommt der Lehrsatz, dass das glücklichste Leben durch ataraxia (Angstfreiheit) und aponia (Schmerzfreiheit) gekennzeichnet ist. Daniel Klein, Jahrgang 1939, studierte Philosophie in Harvard. Zusammen mit Thomas Cathcart schrieb er „Platon und Schnabeltier gehen in eine Bar“, das in 26 Sprachen übersetzt wurde.

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Der Trompeter Till Brönner ist Deutschlands erfolgreichster Jazz-Star

Die Jazzmusik neu erfunden hat Till Brönner nicht, aber Musikalben unter anderem für Hildegard Knef, Manfred Krug und die No Angels produziert, mit Dave Brubeck, Chaka Khan und Natalie Cole gespielt und mit Carla Bruni, Sérgio Mendes und Annie Lennox zusammengearbeitet. Wohltemperiert und glasklar lässt Till Brönner seine entspannten Versionen der Klassiker aus dem Great American Songbook auf seiner neuen CD „The Good Life“ klingen. Wobei es im Text des instrumental gespielten Titeltracks nicht um die Annehmlichkeiten des Lebens geht, sondern um die Frage: Was ist man bereit, davon zu opfern für die wahre Liebe? Um am Ende etwas Echtes, etwas Bleibendes erhalten. Die meiste Zeit im Jahr lebt Till Brönner mittlerweile in Los Angeles.

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Der Genuss hat mit vielen Gegenspielern zu kämpfen

Tatsächlich ist es so, dass wohl die meisten Menschen, wenn sie das Wort „Genuss“ hören, ans Essen denken – und nicht immer nur Positives damit verbinden. Schließlich gibt es gesundes und schädliches Essen. Doch nicht nur mit dem Essen verhält es sich so. Viele Menschen sind dem Genießen gegenüber im Allgemeinen skeptisch geworden. Denn in ihrer Wahrnehmung steht Genuss viel zu oft im Gegensatz zu Gesundheit – man denke an Genussmittel wie Alkohol, Tabak oder Zucker – oder er gilt als Gegenspieler zu Produktivität, sprich er wird gleichgesetzt mit Hedonismus, Faulheit und Zeitverlust. Gleichzeitig, und das ist wohl das Interessanteste am Ganzen, sehen sich die meisten Menschen gerne als Genießer, buchen Wellnessferien, essen bewusst genussvoll, lassen sich von Gesichtsmassagen und Peelings verwöhnen, genießen ihren Ruhestand und manchmal sogar ihre Arbeit.

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Gute Freunde halten Körper und Seele gesund

Gute Freunde helfen nicht nur Hindernisse zu meistern, sie halten außerdem gesund. Denn gegen Übergewicht und Bluthochdruck helfen sie offenbar besser als Sport und gesunde Ernährung. Wer kaum freundschaftliche Kontakte pflegt, schläft nicht nur schlechter und ist öfter gestresst. Er hat auch ein höheres Risiko, früher zu sterben. Professor Franz Neyer, Direktor des Instituts für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, erklärt: „Ohne soziale Beziehungen können Menschen überhaupt nicht existieren.“ Was ihn an dieser Tatsache besonders fasziniert, dass der Mensch freiwillig enge Bande zu Fremden knüpft. Das ist der Unterschied zu vielen Tieren, die ohne ihr Rudel kaum überleben könnten. Seit mehr als 20 Jahren untersucht Franz Neyer was Menschen abseits von Verwandtschaft, Sexualität und oberflächlichem Nutzen aneinander bindet.

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Streit ist für viele Paare ein festes Ritual

Beschimpfungen, Flüche und Schreie haben noch keine Partnerschaft gekittet. Und dem Wohlbefinden der Partner schaden sie nur. Das hat aber nichts damit zu tun, dass es nicht wichtig sein kann, sich in aller Klarheit auszusprechen – das hilft den meisten Menschen sehr wohl. Werner Bartens fügt hinzu: „Wenn sie ehrlich zueinander sind und es unbedingt aussprechen müssen, können sich viele Paare eingestehen, dass sie emotional nichts mehr aneinander bindet und sich genauso gut trennen könnten.“ Streit ist für viele Paare ein festes Ritual. Das muss nicht schlimm sein, denn es kommt sehr darauf an, wie sich die Paare im Konflikt verhalten und ob sie einander dennoch zeigen können, dass sie sich schätzen. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

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Belohnungen aufzuschieben schützt vor Verletzlichkeiten

Die kognitiven und emotionalen Kompetenzen, dank deren Vorschulkinder auf größere Belohnungen warten können, ebnen ihnen den Weg zur Entwicklung psychischer Ressourcen, Einstellungen und sozialer Beziehungen, die ihre Chancen verbessern können, ein erfolgreiches Leben zu führen. Außerdem schützt die Fähigkeit, Belohnungen aufzuschieben, das eigene Selbst. Walter Mischel erklärt: „Denn sie hilft uns dabei, unsere persönlichen Verletzlichkeiten – Vulnerabilitäten – effektiver abzuschirmen und zu regulieren, unsere heißen, impulsiven Reaktionen abkühlen zu lassen und auch die Konsequenzen unseres Handelns zu bedenken.“ Zunächst einmal würdigt Walter Mischel das heiße System. Die Menschen sollten auf das hören, was es ihnen sagt, und von ihm lernen. Es schenkt ihnen die Emotionen und die Freude, ohne die das Leben nicht lebenswert ist, und es erlaubt reflexartige Urteile, die sich manchmal bewähren. Walter Mischel gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Psychologen der Gegenwart.

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Das subjektive Erleben verändert das Selbst

Viele Menschen manchen sich schnell Sorgen über Ereignisse, die unmittelbar bevorstehen und sie ängstigen, aber sie stellen sich die Zukunft nur selten in anschaulicher, emotionaler Weise vor. Walter Mischel fügt hinzu: „Die rosarote Brille und das psychische Immunsystem, die unser Wohlgefühl aufrechterhalten, schützen die meisten davor, länger bei solchen Ängsten zu verweilen.“ Sie erlauben es, bedrohlichen Risiken in der Zukunft wie Krankheiten, Verarmung und Einsamkeit im Alter weitgehend auszublenden. Wenn diese Ängste übermächtig werden, lenken sich die meisten Menschen schnell von ihnen ab. So vermeidet man Angst. Folglich gehen Menschen weiterhin alle möglichen Risiken ein, wobei sie die langfristigen Folgen ignorieren, die weit in der Zukunft liegen, die obendrein ungewiss sind und damit leicht abgetan werden können. Walter Mischel gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Psychologen der Gegenwart.

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Die Midlife-Crisis führt zur Egozentrierung

Es gibt verschiedene heikle Phasen im Leben, in denen die Menschen erheblich selbstbezogener sind als sonst. Ein Höhepunkt der Egozentrierung ist neben der Pubertät sicherlich die Midlife-Crisis. Werner Bartens erklärt: „Man kreist nur noch um sich, um die nachlassende Spannkraft, fehlende Energie und weniger Leistungsfähigkeit.“ Und nur mühsam stellt sich die Erkenntnis ein, dass es fortan nicht nur körperlich, sondern auch beruflich nicht zwangsläufig weiter aufwärtsgeht und manche Möglichkeiten im Leben unwiderruflich vorbei sind. Wer damit hadert, findet wenig Muße, sich auch noch in das Seelenleben anderer einzufühlen. Werner Bartens rät, dieses Selbstmitleid auf keinen Fall zu kultivieren. Denn nach einer Krise geht es in der Regel auch wieder aufwärts. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

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Schlafmangel kann der Auslöser vieler psychischer Leiden sein

Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Burnout-Syndrom und Angststörungen, aber auch die Abhängigkeit von Alkohol und anderen Drogen sind Gründe für immer mehr lange Krankschreibungen und Frühverrentungen. Fachleute wie der Berliner Psychologe Frank Jacobi machen dafür „erhöhte psychomentale Anforderungen“ verantwortlich: „Die Anforderungen in der Arbeitswelt überfordern manche Menschen.“ Wenn die Medien über das Problem berichten, ist meist … Weiterlesen

Die kleine Zärtlichkeit zwischendurch ist ein großer Segen

Die Art und Weise, wie ein Mensch nach getaner Arbeit zu Hause empfangen wird, hat einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit. Kardiologen aus Toronto konnten beweisen, dass eine herzliche oder besser ein zärtliche Begrüßung durch den Partner den Blutdruck senkt und auch etliche weitere segensreiche Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Dies gilt gleichermaßen für Mann und Frau. „Die Belastung am Arbeitsplatz hat erheblichen Einfluss auf den Blutdruck,“ erklärt Sheldon Tobe, der die Studie geleitet hat. Wer einen Partner gefunden hat und lange mit ihm zusammenbleiben möchte, sollte laut Werner Bartens auch den beiläufigen Körperkontakt und die kleine Zärtlichkeit zwischendurch auf keinen Fall vernachlässigen. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

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Gute Gefühle führen zwangsläufig zu einem erfolgreichen Leben

Gute Gefühle sind wesentlich für Erfolg im Privatleben und im Beruf. Das ist so, weil sich Menschen mit schlechten Gefühlen ruinieren, persönlich und unternehmerisch. Der Autor des Buchs „Gute Gefühle“, Alexander Goebel, der schon seit 40 Jahren erfolgreich im Emotionsgeschäft unterwegs ist, unterhält seine Leser mit Geschichten aus Unterhaltung, Theater und Musik. Außerdem zeigt die erstaunlichen Zusammenhänge zur normalen Welt der Arbeit und beweist über die emotionalen Themen, wie sehr die Kooperation von Kunst und Wirtschaft Sinn macht. Von dieser Zusammenarbeit profitieren nicht nur der Mensch und seine Beziehungen, sondern ebenso die Unternehmen und sogar das ganze Land. Alexander Goebel betrachtet die Emotion als eigenen Faktor, dem großes Veränderungspotential inneliegt. Der Autor macht in seinem Buch „Gute Gefühle“ neue Vorschläge, wie Menschen diese Kraft in ihrem Leben und ihrem Unternehmen berücksichtigen können.

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Bis zu einem gewissen Punkt macht Geld tatsächlich glücklich

Bislang sind Wissenschaftler davon ausgegangen, dass Glück vor allem von materiellen Faktoren wie Wohlstand, Ernährung und Gesundheit abhängt. Je reicher und gesünder die Menschen sind, umso glücklicher sind sie auch, so die weit verbreitete Logik. Dieser Zusammenhang ist jedoch keinesfalls erwiesen. Yuval Noah Harari erklärt: „Philosophen, Priester und Dichter haben sich seit Jahrtausende lang den Kopf über das Glück zerbrochen und sind oft zu dem Schluss gekommen, dass gesellschaftliche, ethische und spirituelle Faktoren weit größere Auswirkungen auf unser Glücksempfinden haben als unsere materiellen Umstände.“ In den letzten Jahrzehnten haben Forscher mit der wissenschaftlichen Untersuchung des Glücks und seiner Ursachen begonnen. Zunächst muss dabei allerdings geklärt werden, was in einem solchen Zusammenhang überhaupt gemessen werden soll. Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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Ein natürliches Zeitmanagement macht die Menschen belastbar

Die meisten Menschen haben den natürlichen Umgang mit der Zeit eingebüßt. Peter Spork nennt als Beispiele die Sommerzeit, die Schichtarbeit und den Schulbeginn um 8 Uhr. Damit die Menschen wieder im Einklang mit dem Rhythmus der Natur leben können, hat Peter Spork einen 8-Punkte-Plan entworfen, in den er die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft integriert hat. Der Autor plädiert dafür die Sommerzeit abzuschaffen, mehr Licht bei der Arbeit zu installieren und die unterschiedlichen Chronotypen bei den Büroarbeitszeiten zu berücksichtigen. Sein neues Buch „Wake up!“ ist ein leidenschaftlicher Aufruf für den gemeinsamen Weg in eine ausgeschlafene Gesellschaft. An dessen Ende sollen weniger Burn-out-Erkrankungen und Depressionen, weniger Schlafmangel und Gereiztheit, weniger Übergewicht und Diabetes stehen. Der Neurobiologe Peter Spork ist Wissenschaftsjournalist.

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Die Philosophen können die Menschen nicht glücklich machen

Eine große Kränkung für die Eitelkeit des Menschen bedeutet es, dass die Hervorbringungen seiner größten Kunstfertigkeit und seines größten Fleißes den geringsten Werken der Natur nicht ebenbürtig sind, nicht an Schönheit und auch nicht an Wert. Selbst bei jenen Stücken, die man Kunstwerke nennt, findet David Hume, dass an den besten ihrer Art die besondere Schönheit der Kraft und dem glücklichen Einfluss der Natur geschuldet ist. David Hume fügt hinzu: „Dem naturgegebenen Enthusiasmus der Dichter verdanken wir, was ihre Werke bewunderungswürdig macht. Das größte Genie, wenn die Natur es einmal im Stich lässt, wirft seine Leier auf die Seite und gibt sich nicht der Hoffnung hin, nach Regeln der Kunst solch göttliche Harmonie zu erreichen, die allein aus natürlicher Eingebung hervorgehen kann.“ David Hume, der von 1711 bis 1776 lebte, gehört zu den Klassikern der europäischen Philosophie.

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Regelmäßige Ejakulation ist gut für die Gesundheit des Mannes

Eine aktuelle Studie aus Kanada ergab, dass Männer, die mindestens 20 verschiedene Sexualpartnerinnen hatten, um 28 Prozent weniger oft an Prostatakrebs erkrankten als der Durchschnitt. „Die Häufigkeit der Ejakulation hat durchaus Einfluss auf das Risiko, Prostatakrebs zu entwickeln. Das ist durch Studien belegt. Allerdings hängt das nicht von der Anzahl der Sexualpartner ab – der positive Nebeneffekt zeigt sich auch bei der Masturbation“, erklärt der Sexualmediziner Georg Pfau. Für die männliche Gesundheit ist es jedenfalls wesentlich, regelmäßig zu ejakulieren. Georg Pfau fügt hinzu: „Frauen werden körperlich nicht krank, wenn sie keinen Geschlechtsverkehr und keinen Orgasmus haben.“ Dr. Georg Pfau ist Arzt und Sexualmediziner. Er ist Mitglied der „Deutschen Akademie für Sexualmedizin“ in Berlin sowie Vorstands- und Gründungsmitglied der „Österreichischen Akademie für Sexualmedizin“ in Salzburg.

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Glück heißt für David Hume in erster Linie Zufriedenheit

In dem Buch „Vom schwachen Trost der Philosophie“ stellt Herausgeber Jens Kulenkampff sechs Essays des schottischen Philosophen David Hume vor. Die Texte handeln vom Essayschreiben, vom Maßstab des Geschmacks, vom Epikuräer, vom Stoiker, vom Platoniker und vom Skeptiker. Im Essay über die Epikuräer schreibt David Hume: „Aber unter all den fruchtlosen Versuchen, mit Menschenkunst etwas zu schaffen, ist keiner so lächerlich wie der Versuch gestrenger Philosophen, ein künstliches Glück zu erzeugen und uns durch Regeln der Vernunft und durch Reflexion in einen Zustand des Wohlbefindens zu versetzen.“ Denn Glück heißt für David Hume Behaglichkeit, Zufriedenheit, Ruhe und Lust, nicht ängstliche Achtsamkeit, Besorgnis und Strapaze. Körperliche Gesundheit besteht seiner Meinung nach in der Mühelosigkeit, in der sich die körperlichen Vorgänge abspielen.

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Die meisten Menschen wissen nur wenig über Ethik und Moral

Unter den Autoren Großbritanniens, die sich mit dem Thema Philosophie auseinandersetzen, zählt Julian Baggini zu den bekanntesten. Viele seiner Bücher, die auch von der Kritik hoch gelobt wurden, entwickelten sich zu Bestsellern. In seinem Buch „Ethik“ stellt Julian Baggini zwanzig ethische Fragen, auf die er philosophische Antworten gibt. Die Fragen lauten zum Beispiel: „Ist Abtreibung Mord?“, „Sollte Euthanasie legal sein?“, „Ist Sex eine moralische Frage?“, „Sind wir verantwortlich für unsere Handlungen?“ und „Sind alle moralischen Dilemmata lösbar?“. Viele Menschen glauben heutzutage, dass die Zeit in der sie leben, ein Zeitalter des moralischen Verfalls sei. Allerdings scheint der Niedergang der Moral mit einem unaufhaltsamen Aufstieg der Ethik verbunden zu sein. Überall in den großen Supermärkten stehen inzwischen ethischen Produkte herum.

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Thermotherapien entspannen und lindern vielfältig den Schmerz

Wärme fördert nicht nur die Entspannung und das Wohlbefinden. Sie wird auch therapeutisch bei vielen Beschwerden eingesetzt. Andreas Bünz, Chefarzt der Abteilung Naturheilverfahren an der Hufeland-Klinik in Bad Ems, erläutert: „Sie stimuliert den Teil des vegetativen Nervensystems, der für die Erholung des Organismus zuständig ist. Sie erweitert Gefäße und Bronchien, senkt den Blutdruck, löst Muskelkrämpfe und lindert Schmerzen.“ Deshalb wird Wärme vor allem bei Nackenschmerzen, Rückenbeschwerden, Gelenkproblemen und Verspannungen eingesetzt. Auch auf Erkrankungen der Atemwege und krampfartigen Bauchscherzen hat Wärme einen lindernden Einfluss. Andreas Bünz ergänzt: „In der Klinik setzen wir Wärme zudem unterstützend bei chronischen Entzündungen ein.“ Bei der Ganzkörper-Hyperthermie wird beispielsweise die Temperatur des Körpers unter der Überwachung eines Arztes in einer Wärmekammer schrittweise erhöht.

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Eine liebevolle und enge Beziehung ist eine Quelle des Glücks

Eine der wichtigsten Grundlagen für eine dauerhafte Beziehung ist die Liebesarbeit, die ein Paar glücklich macht. Doch es gibt laut Sonia Laszlo noch ein anderes Element, das in dem Konstrukt der romantischen Liebe völlig fehlt: die Streitkultur. Die Glücksforscherin erläutert: „Für eine glückliche Langzeitpartnerschaft ist anfängliches heißes Liebesglück wesentlich weniger wichtig als eine gesunde Streitkultur, gemeinsame Scheiterkultur und gemeinsame Stressbewältigung.“ Die besten Bewältigungsstrategien für Probleme weisen jene Paare auf, die Dinge nicht allzu ernst nehmen und Partner humorvoll zum Lachen bringen können. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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Geschenke sollen das Wohlbefinden des Empfängers maximieren

Es ist ein Ausdruck von Freundschaft, wenn man dem Freund oder der Freundin ein Geschenk macht, wobei die Gaben unvermeidlich einen materiellen Aspekt haben. Bei manchen ist der Geldwert relativ unbedeutend, bei anderen kann er sehr hoch sein. In den letzten Jahrzehnten hat sich laut Michael J. Sandel ein Trend zu Geldgeschenken verstärkt. Seiner Meinung nach einem weiteren Beispiel für die zunehmende Umwandlung des gesellschaftlichen Lebens in Geschäftsbeziehungen. Ökonomen fällt es schwer, in Geschenken einen Sinn zu erkennen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es fast immer besser, statt eines Sachgeschenks Bargeld zu verschenken. Ein Geldgeschenk bringt ökonomisch den größten Nutzen. Michael J. Sandel ist politischer Philosoph, der in Oxford studiert hat und seit 1980 in Harvard lehrt. Seine Vorlesungen über Gerechtigkeit machten ihn zu einem der bekanntesten Moralphilosophen der Gegenwart.

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Die Finanzkrise hat die Laune der Menschen nur kurz getrübt

Fragt man Banker oder Politiker danach, welches Jahr das dramatischste für ihr Land war, das sie je erlebt haben, werden die meisten vermutlich das Jahr 2008 nennen. Lisa Nienhaus kennt den Grund: „Im Oktober 2008 stürzte nach der Pleite der Bank Lehman Brothers das Finanzsystem der Welt zusammen – und zog diverse Firmen mit sich.“ So mussten beispielsweise Banken und Versicherungskonzerne mit Steuergeldern gerettet werden, Autokonzerne und mittelständische Unternehmen gingen in Konkurs. Allein in den USA verloren im Jahr 2008 mehr als zwei Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz, in Deutschland brach ein Boom bei der Kurzarbeit aus. In Island mussten die großen Banken abgewickelt werden. Das Land, einst eines der reichsten Nationen der Welt, musste sich Geld beim Internationalen Währungsfonds besorgen. Lisa Nienhaus ist Wirtschaftsredakteurin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

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Burnout hat das Ausmaß einer Epidemie angenommen

Hilmar Klute wagt in seinem Buch „Wir Ausgebrannten“ die Behauptung, dass Burnout vor allem ein negativer Ego-Trip ist. Burnout ist seiner Meinung nach nichts weiter als eine große öffentliche Seelenwanderung. Es scheint so, als wäre Burnout die Krankheit des digitalen Zeitalters, obwohl es den klinischen Begriff in der Medizin gar nicht gibt. Burnout ist laut Hilmar Klute in Deutschland tatsächlich eine Volkskrankheit geworden, eine für deren Ausbruch man sogar Schuldige finden kann. Der Autor nennt sie beim Namen: „Den Arbeitgeber, der viel zu hohe Anforderungen an seine Mitarbeiter stellt; die Gesellschaft, die verlangt, dass man zu jeder Zeit funktioniert, beruflich wie privat. Und den postmodernen Menschen an sich, der nicht mehr in der Lage ist, auf sich selbst zu achten, der kein Körpergefühl mehr hat und nicht mehr weiß, wie man sich richtig ernährt.“ Hilmar Klute ist Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung und schreibt Essays, Reportagen sowie Kolumnen für das „Streiflicht“. Er lebt in München.

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Glücksforscherin Sonia Laszlo: „Glück ist kein Dauerzustand“

Das Glück hat sich in der Gegenwart zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Mit Coaching, Therapien und Büchern werden große Gewinne erzielt. Für diesen Boom sind laut Glücksforscherin Sonia Laszlo mehrere Faktoren verantwortlich. Zum einen ist die Welt ihrer Meinung nach kleiner geworden. Sie erklärt: „Früher haben wir uns nicht mit der gesamten Welt verglichen, heute vergleichen wir uns mit Weltbestwerten.“ Den Menschen wird von vielen Seiten her eingeredet, dass sie für alles selbst verantwortlich sind und alles veränderbar ist. Ratgeber versprechen eine schnelle Lösung aller Probleme. Die Leute glauben, dass diese Bücher ihnen helfen, weil sie möchten, dass es ihnen so geht, wie sie denken, dass es ihnen zusteht. Sonia Laszlo ist Kommunikationswissenschaftlerin und referiert an der Universität Wien zur Anthropologie des Glücks.

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Die UNO veröffentlicht ihren ersten Weltglücksbericht

Obwohl sich das Bruttosozialprodukt in den USA vervielfacht hat, ist die Lebenszufriedenheit der Amerikaner ständig gesunken. Das ist eines der Ergebnisse des ersten Weltglücksberichts, den die UNO jetzt veröffentlicht hat. Für die Studie haben die Glücksforscher Richard Layard und John Helliwell sowie der UN-Sonderberater für die Milleniumsentwicklungsziele Jeffrey Sachs alle internationalen Glücksumfragen bis zum Jahr 2011 analysiert. Eine der wichtigsten Studien in der Glücksforschung ist der Gallup World Poll. Danach leben die glücklichsten Menschen in den Ländern Dänemark, Finnland, Norwegen und den Niederlanden und die unglücklichsten in Afrika: in Benin, in der Zentralafrikanischen Republik und in Togo.

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