Leistung besteht aus Effizienz und Fairness

Es ist nichts Falsches daran, Menschen aufgrund ihrer Leistung einzustellen. Tatsächlich ist es in der Regel genau das Richtige. Michael J. Sandel erklärt: „Wenn es darum geht, einen Job zu erledigen, kommt es aus mindestens zwei Gründen auf Leistung an.“ Einer davon ist Effizienz. Der andere Grund ist Fairness. Es wäre beispielsweise falsch, den qualifiziertesten Bewerber aufgrund rassistischer, religiöser oder sexistischer Vorurteile auszuschließen und stattdessen eine weniger qualifizierte Person zu beschäftigen. Die Vorstellung, dass eine Gesellschaft wirtschaftliche Belohnungen und verantwortungsvolle Positionen entsprechend der Leistung vergeben sollte, erscheint aus mehreren Gründen reizvoll. Ein Wirtschaftssystem, das Anstrengung, Initiative und Talent belohnt, ist wahrscheinlich produktiver als eines, das alle gleich bezahlt oder erstrebenswerte Stellungen auf der Basis von Vetternwirtschaft vergibt. Michael J. Sandel ist ein politischer Philosoph, der seit 1980 in Harvard lehrt. Er zählt zu den weltweit populärsten Moralphilosophen.

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Gewinner glauben ihren Erfolg verdient zu haben

In einer Gesellschaft der Ungleichheit wollen diejenigen, die ganz oben landen, daran glauben, dass ihr Erfolg moralisch gerechtfertigt ist. Michael J. Sandel erläutert: „In einer meritokratischen Gesellschaft heißt das, die Gewinner müssen glauben, dass sie ihren Erfolg aufgrund des eigenen Talents und harter Arbeit verdient haben.“ Diejenigen, die beispielsweise mit glänzenden und legitimen Referenzen an einer Universität zugelassen werden, sind auf ihre Leistung stolz. Sie vertreten die Ansicht, sie seien aus eigener Kraft reingekommen. Doch das ist für Michael J. Sandel in gewisser Weise irreführend. Es trifft zwar zu, dass ihre Zulassung Hingabe und harte Arbeit widerspiegelt. Doch man kann nicht wirklich sagen, das sei allein ihr eigenes Werk. Michael J. Sandel ist ein politischer Philosoph, der seit 1980 in Harvard lehrt. Er zählt zu den weltweit populärsten Moralphilosophen.

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Die Globalisierung löste eine Umverteilung aus

Die Globalisierung und neue Technologien wie Digitalisierung spalten laut Alexander Hagelüken den deutschen Arbeitsmarkt, schrumpfen die Mittelschicht und treiben die Einkommen auseinander. Die Globalisierung lässt Arbeitsplätze verschwinden wie beispielsweise jene in Schuhfabriken. Sie trifft Arbeitnehmer, die den gut ausgebildeten, aber trotzdem günstigen Asiaten oder Osteuropäern unterliegen. In Deutschland wirkte sich besonders der Fall des Eisernen Vorhangs aus, sagt Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Bis zur Wende nahmen die Reallöhne nämlich zu. Dann kam die Konkurrenz, etwa tschechische Arbeiter, die anfangs ein Zehntel deutscher Löhne verdienten. Joachim Möller erklärt: „Es wurden Arbeitsplätze verlagert. Vor allem wirkte die Drohung mit der Verlagerung: Das reichte schon, um in Deutschland niedrige Löhne durchzusetzen. Das veränderte die Machtverhältnisse zugunsten der Arbeitgeber.“ Alexander Hagelüken ist als Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung für Wirtschaftspolitik zuständig.

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Die wahre Liebe wird immer geachtet werden

Das Studium, das dem Menschen angemessen ist, ist das seiner Beziehungen. Solange er sich nur als körperliches Wesen kennt, muss er sich im Hinblick auf seine Beziehungen zu den Dingen studieren: das ist die Beschäftigung seiner Kindheit; fängt er an, sich als geistiges Wesen zu fühlen, muss er sich im Hinblick auf seine Beziehungen zu den Menschen studieren: das ist die Beschäftigung seines ganzen Lebens. Jean-Jacques Rousseau schreibt: „Sobald der Mann eine Gefährtin braucht, ist er kein isoliertes Wesen mehr, sein Herz ist nicht mehr allein. Alle seine Beziehungen zu seiner Gattung, alle Zärtlichkeit seiner Seele werden mit jener geboren. Seine erste Leidenschaft wird bald die anderen in Wallung bringen.“ Die Neigung des Instinkts dagegen bezieht sich auf kein bestimmtes Objekt.

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Ziele machen glücklich und zufrieden

Ziele sind eine bedeutende Antriebskraft im Leben eines Menschen. Der Wert eines Ziels liegt dabei gar nicht unbedingt darin, dass man es auch erreicht. Ein stures „Das muss ich unbedingt schaffen!“ ist niemals hilfreich. Christian Thiel erläutert: „Wenn es um Ziele geht, gilt vielmehr die asiatische Weisheit: Der Weg ist das Ziel. Wer weiß, wohin er will, der strengt sich an, um sein Ziel zu erreichen.“ Die Richtung dorthin darf sich aber ruhig noch ändern. Zwischen Menschen, die ihre Ziele erreichen, und denen, die das nicht tun, findet sich in Bezug auf die Zufriedenheit kein großer Unterschied. Beide Gruppen sind in etwa gleich glücklich. Diejenigen aber, die sich ein Vorhaben erst gar nicht zutrauen, sind deutlich unzufriedener mit ihrem Leben. Christian Thiel ist freier Autor und Single- und Paarberater.

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Europa unterscheidet sich von der übrigen Welt

Von seinem Ursprung her in der griechischen Mythologie angesiedelt, haben sich mit dem Begriff „Europa“ im Laufe seiner Geschichte verschiedenartige Vorstellungen vom europäischen Kontinent als einem Gebilde sui generis verbunden, das sich durch bestimmte politische und zivilisatorische Eigenschaften auszeichne und von den anderen Erdteilen grundlegend abhebe. Die Vorgeschichte des aufklärerischen Europabegriffs führt zurück zu den Anfängen der europäischen Geschichte. Denn bevor Europa zum Namen eines Kontinents wird, bezeichnet es zunächst eine Gestalt der griechischen Mythologie. Der Begriff Europa hat sowohl in der griechischen als auch in der römischen Antike ebenso wie auch im Mittelalter nur eine marginale Rolle gespielt. Allein im 8. Jahrhundert scheint sich für einen kurzen Zeitraum mit dem Begriff Europa eine über den geographischen Gehalt hinausgehende Vorstellung zu verbinden.

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Das psychische Immunsystem vermindert Stress

Das psychische Immunsystem erzeugt ein Sicherheitsnetz, das ein Individuum vor den Auswirkungen von chronischem Stress schützt. Zudem stärkt es Menschen, damit sie plötzliche Schicksalsschläge besser bewältigen können. Während das biologische Immunsystem einen Menschen am Leben hält, indem es ihn vor Krankheiten schützt, vermindert das psychische Immunsystem den erlebten Stress und hilft dabei, einer Depression vorzubeugen. Walter Mischel erklärt: „Das psychische Immunsystem findet Mittel und Wege, damit wir unsere guten Ergebnisse als Verdienst anrechnen und uns für schlechte nicht hassen.“ Das psychische Immunsystem hält die innere Überzeugung aufrecht, gut, klug und geschätzt zu sein. Sofern Menschen nicht an einer schweren Depression oder einer anderen psychischen Störung leiden, sind sie imstande, von sich selbst zu glauben, dass sie mehr positive und weniger negative Eigenschaften als die meisten ihrer Zeitgenossen haben. Walter Mischel gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Psychologen der Gegenwart.

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Die Philosophie prägt das Selbstverständnis des 18. Jahrhunderts

Schon den Zeitgenossen gilt das 18. Jahrhundert als das philosophische. Dass die Philosophie das Selbstverständnis eines Zeitalters maßgeblich prägen kann, sagt etwas über ihren wachsenden Anspruch auf öffentliche Wirksamkeit aus. Darin spiegelt sich der Versuch wider, die Gesellschaft, die Moral und das komplette Wissen der Zeit mithilfe der Vernunft rational abzusichern und sie auf vernünftigen Grundlagen neu zu entwickeln. Nicht zuletzt manifestiert sich in diesem Anspruch auch das Selbstbewusstsein einer neuen Elite von Intellektuellen, die sich aus religiösen und staatlichen Abhängigkeiten und Bevormundungen zu lösen beginnt und sich machtvoll als Vordenker und Sprachrohr dessen begreift, was sich seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert als öffentliche Meinung herausbildet. Teile der intellektuellen Eliten treten aus ihren ständischen Bindungen und aus ihren alten Funktionszusammenhängen heraus.

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Wolfgang Kersting stellt die Theorie des Egalitarismus vor

Die Konzeption des Egalitarismus beruht für Wolfgang Kersting auf einer übertriebenen Interpretation der vertrauten moralischen Intuition, dass Gerechtigkeit etwas mit Verdienst zu tun haben muss. Dieser wiederum ist die eigene Leistung. Was sich jemand selbst erarbeitet hat, gehört ihm. Niemand darf es ihm nehmen, auch nicht der Sozialstaat. Das jedoch, was einem zufällt, muss nach Maßgabe allgemeiner Regeln der Gerechtigkeit ausgeglichen werden. Wolfgang Kersting erläutert: „Und zu dem, was einem zufällt und nicht selbst erarbeitet worden ist, gehören alle natürlichen und herkunftsbedingten Eigenschaften und Fähigkeiten, Dispositionen und Einstellungen, die wesentlich für Erfolg und Misslingen der Lebenskarriere verantwortlich sind.“ Wolfgang Kersting, emeritierter Professor für Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel hat sich vor allem mit den Themen Sozialstaat, Gerechtigkeit und Gesellschaftsordnung beschäftigt. Er veröffentlichte Bücher über Platon, Machiavelli, Thomas Hobbes, John Rawls sowie über Immanuel Kants Rechts- und Staatsphilosophie.

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Daniel Zimmer stellt verschiedene Formen der Gerechtigkeit vor

 

In der griechischen Antike wurde die Gerechtigkeit zu den Tugenden gerechnet. Der Philosoph Platon zählte sie neben der Weisheit, Tapferkeit und Besonnenheit zu den Kardinaltugenden. Sein Schüler Aristoteles entwickelt in seiner „Nikomachischen Ethik“ das Konzept der Gerechtigkeit weiter, indem er zwischen ausgleichender und austeilender Gerechtigkeit unterschied. Erstere beschrieb die Bereitschaft, anderen das ihnen Zustehende zu gewähren. Daniel Zimmer erklärt: „Hierher zählt das Prinzip der Tauschgerechtigkeit bei Verträgen wie dem Kauf, bei denen Leistung und Gegenleistung gerechterweise im Wert entsprechen.“ Zur ausgleichenden Gerechtigkeit gehört auch die korrigierende Form, insbesondere der Grundsatz des vollwertigen Ausgleichs eines Schadens durch den Schädiger. Professor Dr. Daniel Zimmer ist Vorsitzender der Monopolkommission und Direktor des Center for Advanced Studies in Law and Economics der Universität Bonn.

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Frankreich verdankt Kurt Tucholsky seine besten Jahre (6. Teil)

Schon lange war Frankreich das Land der Sehnsucht von Kurt Tucholsky. Es verkörperte für ihn die Nation der Aufklärung und der großen Revolution von 1789, die Nation der Demokratie und der republikanischen Freiheit, die Nation der Literatur und des Cabarets, des Chansons und des Theaters. Es war für ihn ein Land, in dem geistig Arbeitende ruhig, zufrieden und halbwegs geachtet leben konnten. Und dorthin wollte er als eine Art „Auslandskorrespondent für kulturelle Angelegenheiten“. Das Gehalt der „Weltbühne“ von 650 Mark hätte dazu allerdings nie gereicht, denn allein seine Wohnung in Fontainebleau kostet 300 Mark im Monat. Kurt Tucholsky muss sich also zusätzliche Verdienstmöglichkeiten erschließen. Über gute Beziehungen erhält den Auftrag für das Feuilleton der „Vossischen Zeitung“ Glossen und Beobachtungen aus Paris zu schreiben.

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Francis Bacon erkennt im Reichtum keine wirklichen Nutzen

Francis Bacon kann den Reichtum nicht besser definieren als das Gepäck der Tugend. Großer Reichtum hat für den englischen Philosophen und Staatsmann, dessen Schriften maßgeblich zur Begründung des Empirismus beitrugen, keinen wirklichen Nutzen, es sei denn man würde ihn verschenken. Ansonsten dient er seiner Meinung nach nur der eigenen Vergötterung. Francis Bacon schreibt: „Kein Mensch kann den wahren Umfang großer Reichtümer je ganz ermessen; er kann sie höchstens bewahren oder verteilen oder sich des Ruhmes freuen, die sie ihm verleihen, aber sie haben keinen praktischen Nutzen für den Eigentümer.“ Francis Bacon gibt zu, dass man einwenden könnte, der Reichtum könnte dazu dienen, Menschen aus Gefahren und Schwierigkeiten zu befreien. Für ihn allerdings gilt mit Sicherheit, dass große Reichtümer mehr Menschen versklavt als befreit haben.

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Führungspersonen müssen heutzutage fast ideale Menschen sein

Herausragende Führungspersönlichkeiten hatten schon immer ihre moralischen Schattenseiten. Eine Abstimmung, die von der BBC initiiert worden war, hat zum Beispiel Winston Churchill, der die Demokratie und Zivilisation während des Zweiten Weltkriegs in Europa gerettet hat, zum bedeutendsten Briten aller Zeiten erkoren. Obwohl allgemein bekannt ist, dass er ein starker Whiskytrinker war, sehr spät aufstand und seinen Urlaub gerne auf der Yacht des griechischen Milliardärs Aristoteles Onassis verbrachte. Nicht nur große Staatsmänner, sondern auch bedeutende Unternehmer und Manager, die große Leistungen vollbracht und den Wohlstand der Gesellschaft wesentlich gemehrt haben, führten nicht unbedingt ein vorbildliches Privatleben. Und wenn man an Künstler denkt, erweist sich der heutzutage praktizierte rigorose Moralismus endgültig als unbrauchbar und wird für diese Kreativen auch nicht angewendet.

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Matthias Sutter verrät wie Ökonomen die Geduld messen

In der Verhaltensökonomie messen die Wissenschaftler das Maß an Geduld in der Regel in der Form, dass ein Versuchsteilnehmer nicht nur eine, sondern mehrere Entscheidungen treffen muss. Dabei wird die potentielle Belohnung in der Zukunft Schritt für Schritt gesteigert. Matthias Sutter nennt den Grund für diese Vorgehensweise: „Dadurch kann man messen, wie attraktiv die zukünftige Belohnung sein muss, um der kleineren Belohnung in der Gegenwart zu widerstehen. Dieses Herangehen entspricht dem typischen Ansatz von Ökonomen, dass (fast) alles seinen Preis hat. Tatsächlich hat auch das Warten auf die Zukunft einen Preis, nämlich den Verzicht auf Konsum in der Gegenwart.“ Matthias Sutter, geboren 1968, ist Professor für Angewandte Ökonomie am European University Institute in Florenz und Professor für Experimentelle Wirtschaftsforschung an der Universität Innsbruck. Er zählt zu den produktivsten Experimental-Ökonomen seiner Generation.

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Theodor W. Adorno reflektiert über die Klassentheorie

Geschichte ist, der Theorie zufolge, eine Aufeinanderfolge von Klassengkämpfen. Laut Theodor W. Adorno ist der Begriff der Klasse mit dem Auftreten des Proletariats verbunden. Noch als revolutionäre Gesellschaftsgruppierung nannte die Bourgeoisie sich den dritten Stand. Theodor W. Adorno fügt hinzu: „In der Ausdehnung des Klassenbegriffs auf die Vorzeit denunziert die Theorie nicht bloß die Bürger, deren Freiheit mit Besitz und Bildung die Tradition des alten Unrecht fortsetzt. Sie wendet sich gegen die Vorzeit selber.“ Der Schein patriarchalischer Gutmütigkeit, den jene seit dem Sieg des unerbittlichen kapitalistischen Kalküls angenommen hat, wird zerstört. Theodor W. Adorno, geboren am 11. September 1903 in Frankfurt am Main, gestorben am 6. August 1969, lehrte in Frankfurt als ordentlicher Professor für Philosophie und Soziologie und war Direktor des Instituts für Sozialforschung an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität.

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Das deutsche Drama stand ganz im Zeichen der Revolution

Den deutschen Dichtern gelang im Drama nicht, was den spanischen, englischen und französischen Schriftstellern beschieden war. Laut Reinhold Schneider war ihr Drama das späteste und problematischste. Er nennt einige Gründe dafür: den Humanismus und den Dreißigjährigen Krieg und das Abbrechen der Tradition volksgemäßer Dichtung. Die Deutschen haben allerdings in der Musik und in der lyrischen Dichtung einen ungleich reicheren und eigeneren Ausdruck als im Drama gefunden, das heißt in einer Kunst, die der eigentlich plastischen Gestaltung ferner ist und darum auch einen viel geringeren formgebenden Einfluss auf das Leben ausübt als das Drama. Für Reinhold Schneider liegt vieles vom Größten, was die Deutschen vollendet haben, verborgen oder verschüttet, beziehungsweise ist nur wenigen erreichbar. Der Schriftsteller Reinhold Schneider, geboren 1903 in Baden-Baden, gestorben 1958 in Freiburg/Breisgau, wurde 1956 mit dem Friedenspreis des Deutschen Bundhandels ausgezeichnet.

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Ray Robertson nennt 15 Gründe am Leben zu bleiben

Den Tod kann man nicht vergessen und auch nicht wegdiskutieren. Ray Robertson rät in seinem Buch „Warum nicht? 15 Gründe doch am Leben zu bleiben, dass man den Tod einfach akzeptieren und dahin gehend nutzen sollte, die menschliche Glückseligkeit zu Lebzeiten zu erhöhen. Wenn man sich schmerzliche Wahrheiten eingesteht, sei es über den eigenen oder den Zustand der Welt, dann ist das laut Ray Robertson nur der erste Schritt beim Aufbau eines glücklichen Lebens, das diesen Namen wirklich verdient. In seinem neuen Buch beschreibt Roy Robertson in fünfzehn Essay die Dinge, die für ihn den Sinn des Lebens ausmachen. Dazu zählt er unter anderem wie nicht anders zu erwarten die Liebe, aber auch unerwartete wie die Einsamkeit und den Rausch. Ray Robertson, geboren 1966 in Ontario, zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Romanciers Kanadas. Er lebt in Toronto.

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Rudolf Eucken philosophiert über die Macht des Schicksals

Das Schicksal der Menschen ist so unterschiedlich, dass daraus unvermeidlich viel Verstimmung, Missmut und Zweifel entspringt. Das menschliche Handeln und Ergehen hat laut Rudolf Eucken bestimmte Voraussetzungen, da es durch seine Umgebung bedingt und in festen Zusammenhängen steht. Versucht ein Mensch solche Bindungen abzuschütteln und sich lediglich auf sich selbst zu konzentrieren, führt sein Leben ins Leere und in die Vereinsamung. Mit der Abhängigkeit scheint der Mensch unter die Macht eines dunklen Schicksals, ja eines blinden Zufalls zu geraten, der dem einem freundlich, dem anderen feindlich gesinnt ist. Den ersten treffen vernichtende Schicksalsschläge, dem anderen erfüllt sich alles nach seinen Wünschen. Der eine muss schmerzlich auf das verzichten, was dem anderen in Überfluss zufällt. In dem allen spielen kleine Dinge, scheinbare Zufälle eine große Rolle und entscheiden über wichtigste Fragen des Lebens.

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Herwarth Walden erklärt die Begrifflichkeit in der Dichtung

Das Material der Dichtung ist das Wort, die Form ist der Rhythmus. In keiner Kunst sind laut Herwarth Walden die Elemente so wenig erkannt worden. Der Schriftsteller stellt die Schrift, statt das Wort zu setzen. Für den Sprachlehrer Herwarth Walden ist Schrift die Zusammenstellung der Wörter zu Begriffen. Er schreibt: „Mit diesen Begriffen arbeiten Schriftsteller und Dichter. Der Begriff ist aber etwas Gewonnenes. Die Kunst jedoch muss sich jedes Wort neu gewinnen.“ Wort zu Wort muss seiner Meinung nach gefügt werden, wenn ein Wortgebäude entstehen soll, dass man Dichtung nennt. Der Musikwissenschaftler und Sprachlehrer Herwarth Walden wurde 1878 in Berlin geboren. Er schrieb Romane, Dramen, Gedichte und Essays. Bleibendes Verdienst hat er als Theoretiker der expressionistischen Wortkunst, deren unermüdlicher Propagator, Mittler und Förderer er war. Herwarth Walden starb 1941 in Saratow/Wolga.

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Manfred Spitzer warnt vor der Gefahr der digitalen Demenz

Manfred Spitzer behauptet in seinem Buch „Digitale Demenz“, dass digitale Medien langfristig dem Körper und vor allem dem Geist schaden. Wer googelt, surft und chattet, lagert seiner Meinung nach geistige Arbeit aus. Die Gedächtnisleistung und das Konzentrationsvermögen nehmen ab. Bei Kindern und Jugendlichen wird laut Manfred Spitzer durch die Bildschirmmedien die Lernfähigkeit drastisch vermindert und eine Oberflächlichkeit erzeugt. Wenn soziale Online-Netzwerke mit virtuellen Freundschaften locken, besteht die Gefahr, dass das Sozialverhalten der User beeinträchtigt wird und es möglicherweise sogar zu Depressionen kommen kann. Deshalb fordert Manfred Spitzer Eltern, Lehrer und Politiker auf, objektive Informationen über die Risiken der Online-Medien zu verbreiten und deren Nutzung für Kinder und Jugendliche zu beschränken. Manfred Spitzer leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen.

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Kinder sind für Ildikó von Kürthy zu Prestigeobjekten geworden

Die Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy beklagt, dass Kinder eine so ungeheuerliche Bedeutung bekommen haben. Viele Eltern leben ihrer Meinung nach nicht mehr mit ihren Kindern, sonder für ihren Nachwuchs. Ildikó von Kürthy sagt: „Kinder sind zu Prestigeobjekten geworden.“ Wenn es um die Mutterrolle geht, werden die Diskussionen sehr schnell sehr emotional, weil viele Mütter bei der leisesten Kritik, ihren ganzen Lebensentwurf bedroht sehen. Es reicht schon, dass jemand seine Kinder anders erzieht, und schon fühlen sich anderen Mütter infrage gestellt. Ildikó von Kürthy zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands. Inzwischen hat sie acht Bücher geschrieben, die es alle auf die Bestsellerlisten schafften. Ingesamt hat sie mehr als sechs Millionen Exemplare ihrer Werke verkauft.

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„Leben und leben lassen“ ist die Botschaft des Jainismus

In Indien haben sich die Menschen an die sonderbare religiöse Minderheit der Jain gewöhnt. In anderen Teilen der Welt ist die uralte indische Lebensform des Jainismus ein Mysterium und ein Rätsel geblieben. Bisher haben sich nur ein paar Religionswissenschaftler mit dieser relativ unbekannten Glaubenslehre beschäftigt. In Deutschland könnte sich dies nun nachhaltig ändern, da der neue Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, ein Jain ist. Elacharya Shri Shrutsagar gehört zu den zwei wichtigsten lebenden Acharyas, so heißen die Heiligen im Jainismus. Er erklärt: „Der Jainismus ist keine Religion. Er ist eine Lebensform und eine Wissenschaft.“ Dennoch wird der Jainismus, obwohl er nur vier bis acht Millionen Anhänger hat – vor allem in Indien – als Weltreligion bezeichnet.

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George Soros fordert eine Bankenunion für Europa

George Soros fordert, dass Deutschland endlich seiner Führungsverantwortung gerecht werden muss, um die endgültige Spaltung der Europäischen Union in Schuldner- und Gläubigerländer zu verhindern. Er sieht aber keinen Grund, an der demokratischen Integrität Deutschlands zu zweifeln. George Soros behauptet zu wissen, was die Eurokrise ausgelöst hat. Er behauptet: „Die Mitgliedsländer der Eurozone haben ihr Recht, Geld zu drucken, an die Europäische Zentralbank (EZB) abgetreten, und inzwischen liegt auf der Hand, dass dies die Hauptursache für die Eurokrise ist.“ Als der Euro eingeführt wurde, haben die Regulierer laut George Soros zugelassen, dass Banken in unbegrenzter Höhe Staatsanleihen kaufen, ohne Eigenkapital bereitzustellen, und die Europäische Zentralbank hat alle Staatsanleihen der Eurozone zu gleichen Bedingungen an ihrem Diskontfenster akzeptiert. George Soros, amerikanischer Finanzier, Börsenspekulant und Philanthrop, leitet das Open Society Institute in New York.

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James Dyson erfand den Staubsauger ohne Staubbeutel

Der britische Staubsauger-Erfinder James Dyson hinterfragt alles und gibt niemals auf. Mit diesen Maximen ist er zum Milliardär geworden. Als wissenschaftliche Faustregel galt, dass man das Rad nicht neu erfinden müsse – aber genau das stimmt nicht. James Dyson nimmt ein alltägliches Stück Technik wie einen Staubsauger, eine Waschmaschine oder einen Händetrockner und erfindet dann diesen Gegenstand ganz einfach noch einmal neu. Vor allem mit dem von ihm erdachten Staubsauger, der keinen Staubbeutel braucht, hat James Dyson in den vergangenen zwanzig Jahren sein Vermögen verdient. Laut „Sunday Times“ sollen es inzwischen 1,8 Milliarden Euro sein. Der geniale Erfinder hat seine Firma aus dem Nichts aufgebaut und ist heute in zahlreichen Ländern der Erde Marktführer bei Staubsaugern.

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Julia Friedrichs begibt sich auf die Suche nach Idealen

Julia Friedrichs ist für ihr neues Buch „Ideale“ nicht nur durch ganz Deutschland gereist, sondern sogar zu den Kaimaninseln, um den verschiedensten Menschen Fragen zu stellen wie: „Wofür kämpfen Sie in Ihrem Leben?“ oder „Haben Sie Ideale?“. Zudem wollte sie wissen, was die Menschen dafür tun, das ihre Ideale von Dauer sind oder warum sie ihre früheren Ideale längst aufgegeben haben. Am Anfang ihres Buches versucht die Autorin erst einmal durch Lektüre philosophischer Bücher und des Dudens herauszufinden, was ein Ideal eigentlich ist. Julia Friedrichs schreibt: „Ein Ideal, notiere ich, ist ein Leitbild, das unverrückbar über der Realität thront. Es ist größer als das, was wir immer „Werte“ nennen, das Anständig-Sein, das Ehrlich-Sein. Ein Ideal ist mehr, etwas das man anvisiert, dem man entgegenlebt.“ Julia Friedrichs hat beim Verlag Hoffmann und Campe folgende Bestseller veröffentlicht: „Gestatten: Elite. Auf den Spuren der Mächtigen von morgen (2008) und „Deutschland dritter Klasse. Leben in der Unterschicht (mit Eva Müller und Boris Baumholt, 2009).

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