Forscher stellen die Unterscheidung von Denken und Fühlen infrage

Alle gefühlsmäßigen Regungen, die ein Mensch verspürt, sind nicht allein durch äußere Umstände erklärbar, sondern verweisen immer auch auf eine komplizierte innere Entstehungsgeschichte. Ulrich Schnabel ergänzt: „Und darin sind alle möglichen Erwägungen eingeflossen – ist das normal oder verrückt, erlaubt oder verboten, hilfreich oder schädlich …?“ Je nachdem wie ein Mensch oder sein Umfeld eine bestimmte Situation bewertet, kann ein Gefühl sich verstärken, sich abschwächen oder im Nu umschlagen. Gefühle sind daher immer auch ein „bewusstes Konstrukt“ und werden von rationalen Erwägungen mit gesteuert. Deshalb gehen heute manche Forscher sogar so weit, die althergebrachte Unterscheidung von Denken und Fühlen generell infrage zu stellen. Einer davon ist der Hirnforscher Ernst Pöppel. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Eine Ehe ist ein lebenslanges Gespräch

Die meisten frisch verliebten Paare reden ganz intuitiv miteinander – unablässig. Doch bei langjährigen Paaren ist von dieser Freude am Gespräch oft nicht mehr viel übrig. Zwischen sechs und zehn Minuten reden sie durchschnittlich noch jeden Tag miteinander – der Rest ist Schweigen. Wer nicht mehr miteinander redet, dessen Beziehung ist möglicherweise in Gefahr. Das hat einen einfachen Grund: Das Gespräch ist die Basis einer jeden Partnerschaft. Christian Thiel erklärt: „Eine Ehe ist ein lebenslanges Gespräch.“ Wer sich gerne und viel mit seinem Partner unterhält, dessen Beziehung wird Bestand haben, einerlei, welche Schwierigkeiten man als Paar zu überwinden hat und welche Gegensätze in der Beziehung bestehen. Trotz aller möglichen Dinge, die eine Partnerschaft beeinträchtigen, kann man ein glückliches Paar sein, wenn man sich gerne miteinander unterhält. Christian Thiel ist freier Autor und Single- und Paarberater.

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Das Leben ist widersprüchlich und immer in Bewegung

Aristoteles sagt: „Die Aufgabe des Weisen ist das Ordnen.“ Seit der Entstehung der Welt gilt Ordnung als das Schöne. Ihr Gegenspieler ist das Chaos. Und Unordnung bestätigt zugleich die Notwendigkeit der Ordnung. Sie gilt im kosmischen Bereich als absolut, in dem die Sterne unabänderlich ihre Bahnen ziehen. Es ist die Dynamik von Unordnung und Ordnung, die es Platon erlaubt, Ordnung als universellen Begriff außer Zweifel zu stellen. Wilhelm Berger erklärt: „Seine universelle Ordnung setzt er daher in eine gleichzeitige Distanz und Nähe zur Wirklichkeit. Sie ist die Sphäre des Wesentlichen, welchem wir das eigentliche Sein zuschreiben in unsern Fragen und Antworten.“ Das Allgemeine gilt bei Platon immer mehr als das Besondere. Professor Wilhelm Berger lehrt am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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Millionen Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen

In vielen Fällen beginnt das Leiden ganz harmlos. Plötzlich kann es aber unerträglich werden. Wie zum Beispiel akute Rückenschmerzen, von denen zwei Drittel aller Deutschen einmal im Leben betroffen sind. Meist verschwinden diese von allein wieder. Es kommt aber gar nicht so selten vor, dass sie unerwartet zurückkehren, jedes Mal länger bleiben und immer bedrückender werden. Dies kann der Beginn einer langen Leidensgeschichte sein. Millionen Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen. Aus verschiedensten Gründen ist eines Tages der Punkt erreicht, an dem sich der Schmerz selbst zur Krankheit entwickelt hat. Der Schmerz ist immer da, er kann über Jahre anhalten. Um diese Patienten, die von einem Dauerschmerz gequält werden, die von keinen körperlichen Symptomen verursacht werden, kümmert sich der Schmerzspezialist Wolfgang Koppert von der Medizinischen Hochschule Hannover.

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