Deutschsein hat etwas mit Herkunft und Tradition zu tun

Deutschsein ist mehr als nur formelle Staatsbürgerschaft. Sogar Anhänger der Grünen sind offensichtlich mehrheitlich der Meinung, es gebe so etwas wie einen Nationalcharakter. Christian Schüle fügt hinzu: „Der Begriff Nationalcharakter hat als vermeintlich veraltetes Konzept keinesfalls ausgedient und wird mitnichten von der nachwachsenden Generation als überwunden erachtet.“ Drei Viertel der Deutschen finden, dass deutsche Kultur „Leitkultur“ für die in Deutschland lebenden Ausländer sein sollte; und gut die Hälfte der Deutschen meint, dass Deutschsein mit Herkunft und Tradition zu tun habe. Das heißt: Politik muss sich an der Wirklichkeit orientieren, und dazu gehört, dass mindestens eine relative Mehrheit der Bevölkerung ihre eigene Nationalität auch über eine in Jahrhunderten gewachsene Kulturtradition und eine gemeinsame Herkunft definiert. Seit dem Sommersemester 2015 lehrt Christian Schüle Kulturwissenschaft an der Universität der Künste in Berlin.

Weiterlesen

Durch Meditation kommt man seinen Gedanken und Gefühlen näher

Glückliche Menschen sind ziemlich allein. Mit sich selbst im Reinen zu sein, genügt ihnen auch, weil sie dann mit allem verbunden sind. Gefühle sind immer Zustände des Sich-Selbst-Erlebens in Bezug auf die Umwelt. Klaus Biedermann erläutert: „Emotionale Qualität erreichen Sie durch bewusste Selbstwahrnehmung: durch Erkennen der jeweils vorhandenen Gedanken, der daraus resultierenden Emotionen und der sich daraus ergebenden notwendigen Veränderungen. Machen Sie sich bewusst, ob Gefühle wie Freude, Angst, Überraschung, Wut, Ekel oder Trauer etwas mit Ihnen machen oder ob Sie diese Gefühle beherrschen.“ Emotionale Intelligenz erfordert Verantwortungsbereitschaft sowie die Bereitwilligkeit, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten, in der man es sich so herrlich eingerichtet hat. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

Weiterlesen

Selbstveränderungen gelingen nur mithilfe anderer Menschen

Die Macht des Unbewussten in Frage zu stellen und zu leugnen, dass die Willensbildung eines Menschen auch über unbewusste Mechanismen auf vielfältige Weise beeinflussbar ist, wäre naiv. Joachim Bauer ergänzt: „Ebenso naiv wäre es, mit der Willensfreiheit die Vorstellung zu verbinden, der Mensch könne sich – qua freien Willen oder auf der Basis von neuen Vorsätzen – selbst neu erfinden.“ Zu den Kontexten, in denen sich die menschliche Willensbildung vollzieht, gehört die eigene, überaus facettenreiche innere Realität mitsamt ihren unbewussten Anteilen.“ Zum großen Projekt der Aufklärung gehörte auch die Erforschung der inneren Realität. Nur so können die Sphären der Vernunft und die von ihr ermöglichten Möglichkeiten der Steuerung auch nach innen hin erweitert werden. Der Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut Joachim Bauer lehrt an der Universität Freiburg.

Weiterlesen

Träume sind Gefühle in bewegten Bildern

Die Mehrheit der Traumforscher nimmt an, dass das Träumen dazu da ist, tagsüber Erlebtes in den bereits vorhandenen Erfahrungsschatz zu integrieren und insofern neue Erfahrungen zu formieren beziehungsweise Sichtweisen zu entwickeln. Die Wissenschaft weiß heute, dass Menschen tatsächlich im Traum lernen, auch in der Schlafphase, die mit dem Träumen verbunden ist. Brigitte Holzinger erklärt: „Wenn diese Schlafphase aus irgendeinem Grund nicht sein kann, dann wird manches, was wir tagsüber wahrgenommen haben, nicht so gut verarbeitet.“ Nicht jeder erinnert sich an seine Träume. Ein wesentlicher Faktor bei der Erinnerung ist, ob sich jemand davon etwas verspricht. Also, wenn jemand an Träumen interessiert ist, wird er sie sich eher merken als einer, für den Träume nur fantastische Gebilde sind, die nur stören. Die Psychologin und Psychotherapeutin Brigitte Holzinger ist Inhaberin des Instituts für Bewusstseins- und Traumforschung in Wien.

Weiterlesen

Der Mut zum Leben ist tief im Unterbewusstsein verwurzelt

Der Mut zum Leben ist eine Kraft des Gefühls, die Menschen brauchen, um das Dasein in seiner Zwiespältigkeit nicht nur zu ertragen, sondern auch noch gut zu finden, bejahen und mehr als das: bei sich selbst sein zu können. Uwe Böschemeyer fügt hinzu: „Mut zum Leben ist die Kraft, Leben, wie immer es auf uns zukommt, annehmen zu wollen und zu können. Eine Kraft, die insbesondere diejenigen brauchen, deren Leben ihrer eigenen Meinung nach nicht wie gewünscht verläuft, nicht lebenswert genug erscheint oder bereits krank ist.“ Im Jahr 1975 erwarb Uwe Böschemeyer bei Prof. Viktor Frankl sein Zertifikat in Logotherapie und Existenzanalyse. 1982 gründete er das Institut für Logotherapie in Hamburg. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Wertimagination und die Wertorientierte Persönlichkeitsbildung.

Weiterlesen

Der Geruch spielt bei Kennenlernen eine entscheidende Rolle

Dass Geruch und Anziehung eng zusammenhängen, kann für die Harmonie in Beziehungen nicht überschätzt werden. Ein guter Test darauf, ob eine Bindung zwischen Mann und Frau haltbar ist, findet bei jedem Rendezvous statt und erfolgt im Unterbewusstsein bereits in den ersten Momenten der Kontaktaufnahme. Wer sich nahekommen und es bleiben möchte, muss einander riechen können. Denn wer sich gerne riechen mag, bleibt auch länger zusammen. Werner Bartens erklärt: „Evolutionär ist dieses Auswahlkriterium äußerst sinnvoll, denn ein als attraktiv empfundener Geruch weist darauf hin, dass der potentielle Partner ein deutlich anderes Immunsystem hat.“ Werden zwei Menschen ein Paar, die sich gut riechen können, bedeutet dies, dass sich ihre Abwehrsysteme in den gemeinsamen Nachkommen mischen und diese daher widerstandsfähiger gegen diverse Keime sind. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

Weiterlesen

Ein Sinn im Leben sorgt für Sicherheit im Denken und Tun

Sinn ist vor allem ein Gefühl. Er ist kein Index an der Börse des Lebens – er selbst ist die Börse. Der Charakter des Sinns ist zurückhaltend, scheu, niemals aufdringlich oder gar fordernd, kann aber jederzeit zu Heldentaten auflaufen. Das Fehlen eines Sinn-Gefühls lähmt das persönliche Universum, es sorgt dafür, dass Menschen nicht mehr arbeiten können und wollen, es ist Krankheitserreger und Energieräuber und raubt schließlich alle Lebensgeister. Das Nichtvorhandensein von Sinn empfindet Alexander Goebel sogar als lebensbedrohlich. Wenn das Handeln dagegen ein sinnerfülltes Gefühl erzeugt, fühlt sich das angenehm, leicht und tragfähig an. Ein unerschütterliches gutes Gefühl sorgt für Sicherheit im Denken und Tun. Natürlich ist den meisten Menschen klar, dass weder Glück noch Unglück ein durchgehender Zustand sein kann. Alexander Goebel ist seit 40 Jahren erfolgreich im Emotionsgeschäft unterwegs.

Weiterlesen

Träume sind kostbar für das Verstehen der eigenen Person

Die Menschen könnten ihre Selbsterfahrung erheblich bereichern, wenn sie ihre Träume als das nähmen, was sie sind, nämlich wertvolle Ergänzungen des Unbewussten zu dem, was dem Bewusstsein verborgen geblieben ist. Uwe Böschemeyer erläutert: „Sie erinnern an vergangenes, sinnvolles Leben. Sie erinnern an vergangenes, aber unerledigtes Leben, an nicht überwundene Verletzungen ebenso wie an nicht ergriffene Möglichkeiten. Sie erhellen nicht nur Vergangenes, sondern werfen auch Lichter auf Kommendes.“ Die Träume zeigen auch die inneren Widerstände, die die Entwicklung eines sinnvollen Lebens stören. Ebenso zeigen sie die Möglichkeiten des Geistes, die noch nicht bewusst geworden sind. Uwe Böschemeyer zählt dazu zum Beispiel die Freiheit, die Kreativität, die Hoffnung und die Religiosität. Im Jahr 1975 erwarb Uwe Böschemeyer bei Prof. Viktor Frankl sein Zertifikat in Logotherapie und Existenzanalyse. 1982 gründete er das Institut für Logotherapie in Hamburg. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Wertimagination und die Wertorientierte Persönlichkeitsbildung.

Weiterlesen

Die meisten Menschen setzen Schönheit mit Weiblichkeit gleich

Viele Frauen sind heute fast vollständig emanzipiert. Egal, welchen Weg sie einschlagen, sie müssen sich nichts mehr gefallen lassen – fast nichts und niemand kann ihnen etwas anhaben. Diese Frauen sind sich ihrer Qualitäten voll bewusst. Doch ein Problem ist auch an ihnen haften geblieben. Rebekka Reinhard kennt es: „Nur wenn es um ihren Körper geht, versiegen die Quellen ihres Selbstwertgefühls schlagartig. Die natürlichen Feinde moderner Frauen sind der Badezimmerspiegel und die Waage.“ Frauen, die ihren Proportionen eine beneidenswerte Gleichgültigkeit entgegenbringen, stellen in jedem Fall eine unerhebliche Randgruppe dar. Dr. Rebekka Reinhard studierte Philosophie, Amerikanistik und Italianistik und promovierte über amerikanische und französische Gegenwartsphilosophie. Zu ihren erfolgreichen Büchern zählen „Die Sinn-Diät“, „Odysseus oder Die Kunst des Irrens“ und „Würde Platon Prada tragen?“

Weiterlesen

Neurowissenschaftler erntschüsseln die Geheimnisse des Traums

 

Gerade erlebt die Traumforschung eine Renaissance. Wissenschaftler wollen herausfinden, wie und warum ein Mensch träumt und versuchen mit Hilfe von Computern zu ergründen, welche Vorgänge sich im Gehirn bei einem Traum abspielen. Große Datenmengen liefern inzwischen Apps, mit denen Menschen ihre Träume aufzeichnen und Muster erkennen können. Nicht nur Neurowissenschaftler, sondern auch Psychologen, Ärzte und Normalbürger wollen die Geheimnisse der Träume aufdecken. Der Neurowissenschaftler Patrick McNamara von der Universität in Boston ist sich sicher, dass es in der Traumforschung bald bahnbrechende neue Ergebnisse geben wird. Denn dank neuer Computer-Apps wie beispielsweise „Dreamboard“ stehen den Wissenschaftlern auf einmal riesige Datenmengen zur Verfügung. Solche Apps lassen sich bequem auf das Smartphone oder den Tablet-PC herunterladen. Wer sich anschließend registriert, kann dann immer und überall seine Träume eintragen und alles was damit zusammenhängt.

Weiterlesen

Georg Pfau gewährt Einblicke in die Sexualität von Mann und Frau

Die Lust mag der Anreiz für die Sexualität sein, die Kommunikation das eigentliche Motiv, die Fortpflanzung ist der Auftrag der Evolution. Der evolutionsbiologische Auftrag liegt laut Georg Pfau in den Genen des Menschen und hat damit eine ganz besondere Bedeutung. Ursprünglich diente die Sexualität nur der Fortpflanzung. Das ganze menschliche Sein ist darauf abgestimmt, die Art zu erhalten. Georg Pfau schreibt: „Auch wenn der Mensch seiner Sexualität andere Inhalte verliehen hat, die Gene haben wie immer das letzte Wort. Man kann sich ihnen nicht entziehen, sie beherrschen das Tun und Lassen, vor allem in der Auswahl der Partner.“ Weil der Auftrag zur Fortpflanzung im Unterbewusstsein dominierend ist, empfinden Frauen und Männer am anderen Geschlecht genau jene Eigenschaften sexy, die Fruchtbarkeit und Willen zur Fortpflanzung signalisieren. Dr. Georg Pfau ist Arzt und Sexualmediziner. Er ist Mitglied der „Deutschen Akademie für Sexualmedizin“ in Berlin sowie Vorstands- und Gründungsmitglied der „Österreichischen Akademie für Sexualmedizin“ in Salzburg.

Weiterlesen

Georg Pfau erklärt den Unterschied zwischen Mann und Frau

Georg Pfau stellt zunächst einmal fest, dass es zwei verschiedene Geschlechter mit unterschiedlichen Talenten gibt. Dabei gibt er zu, dass die Wahrheit über den Unterschied zwischen beiden nicht immer leicht herauszufinden ist. Diese Feststellung hat einen Hintergrund. Denn Georg Pfau beobachtet Bestrebungen in der Gesellschaftspolitik, die verbreiten wollen, dass Männer und Frauen primär gleich sind, sozusagen idente Wesen, allenfalls mit unterschiedlichen Geschlechtsorganen. Männliche und weibliche Eigenschaften wären dann reine soziale Konstrukte, die den Menschen anerzogen worden sind. Die Evolution hat aber Frauen und Männer so geschaffen, die sich in ganz bestimmten Eigenschaften unterscheiden mussten, um die Fortpflanzung und Erhaltung der Art auf die bestmögliche Weise zu garantieren. Dr. Georg Pfau ist Arzt und Sexualmediziner. Er ist Mitglied der „Deutschen Akademie für Sexualmedizin“ in Berlin sowie Vorstands- und Gründungsmitglied der „Österreichischen Akademie für Sexualmedizin“ in Salzburg.

Weiterlesen

Diätwillige können ihr Wunschgewicht nur über den Kopf erreichen

Abnehmen fängt im Kopf an. Der Kampf gegen überschüssige Kilos entscheidet sich mental. Zuerst müssen die Betroffenen den Teufelskreis von Crash-Diäten und Jo-Jo-Effekt durchbrechen, um anschließend durch eine Umstellung des Bewusstseins zu einem schlanken und gesunden Körper zu gelangen. Denn wer er nicht schafft sein Gehirn umzuprogrammieren, dem gelingt beim Abnehmen nur kurzfristig ein Erfolgserlebnis, und schneller als gedacht, hat man die alten Kilos wieder zuviel auf den Rippen. Denn viel zu selten beschäftigen sich die Menschen damit, wie sehr ihre Gefühlswelt und ihre Gewohnheiten das Essverhalten bestimmen. Nicht wenige Ernährungsexperten vertreten die These, dass es nicht das Entscheidende ist, was auf dem Teller liegt, sondern es viel mehr auf den seelischen und mentalen Zustand ankommt, der über den Erfolg einer Diät entscheidet.

Weiterlesen

Bertrand Russell stellt eine Idealismustheorie auf

Bertrand Russell versteht unter dem Idealismus die Lehre, dass alles, was existiert, oder doch wenigstens alles, von dem wir wissen können, dass es existiert, in irgendeinem Sinne geistig beziehungsweise bewusstseinsähnlich sein muss. Den ersten Versuch einen erkenntnistheoretisch begründeten Idealismus aufzubauen, stammt laut Bertrand Russell von Bischof George Berkeley. Er bewies zunächst, dass man nicht annehmen darf, unsere Sinnesdaten existieren unabhängig von uns, sondern dass sie im Bewusstsein sein müssen, in dem Sinne, dass es sie nicht geben würde, wenn es kein Sehen, Hören, Berühren, Riechen oder Schmecken gäbe.

Weiterlesen

Das Unbewusste prägt den Lebensweg mehr als die Rationalität

An zwei fiktiven Charakteren, Harold und Erica, zeigt David Brooks in seinem Buch „Das soziale Tier“, was die Wissenschaft heute über die menschliche Natur weiß und wie sich das Menschenbild in den vergangenen drei Jahrzehnten grundlegend geändert hat. Anhand der neuesten Erkenntnisse der Psychologie, Neurowissenschaft, Verhaltensforschung und Biologie erklärt der Autor wie stark der Lebensweg eines Menschen von seinen Intuitionen, Gefühlen, Beziehungen, Veranlagung und Verlangen geprägt ist. Der Mensch ist in erster Linie nicht das Produkt seiner bewussten Denkprozesse, sondern vielmehr weitgehend von seinen unbewussten Gedanken gesteuert. Die unbewussten Teile bilden den Hauptteil der Psyche, hier finden die meisten Entscheidungen und eindrucksvollsten Denkvorgänge statt. Deshalb lautet die Hauptthese von David Brooks: der Mensch ist kein rationales Individuum, sondern ein soziales Tier.

Weiterlesen

David Brooks stellt ein umfassendes Bild vom Menschen auf

Der amerikanische Journalist, der für die New York Times schreibt und ein Buch mit dem Titel „Das soziale Tier“ veröffentlicht hat, ist davon überzeugt, das Menschen viel besser durch Geschichten lernen als durch Argumente. Eine große Rolle spielt dabei auch die Macht und die Wichtigkeit von Emotionen. Bei seinen Recherchen war er geschockt darüber, wie massiv das Unterbewusstsein die Meinungen und Entscheidungen eines Menschen beeinflusst, da er seinen Geist nicht direkt kontrollieren kann. Aber ein Individuum hat die Möglichkeit, seine Umwelt zu beeinflussen und darüber dann auch sein Denken. David Brooks erklärt: „Ich meine, dass die Menschen über die Jahrhunderte gelernt haben, ihr Umfeld zu strukturieren und ihr Unbewusstes dadurch auch zu beeinflussen. Durch Manieren, durch Regeln, durch gesellschaftlich geteilte Erziehungsideale.“

Weiterlesen

Georg Ernst Stahl entwickelt die Phlogistontherorie

Georg Ernst Stahl wurde 1659 in Ansbach geboren und studierte schon mit 16 Jahren an der Universität Jena Medizin und Naturwissenschaften. Sein Lehrer war Professor Georg Wolfgang Wedel, der der chemiatrischen Richtung angehörte, einer Gruppe von Ärzten, die alle Lebensvorgänge auf die chemische Zusammensetzung des Körpers zurückführten. Georg Ernst Stahl promovierte bei ihm und habilitierte sich im Jahre 1684. 1687 wurde er als Leibarzt an den Hof von Weimar berufen. Nachdem er dort sechs Jahre erfolgreich gewirkt hatte, geht er als Professor für Medizin an die neu gegründete Universität Halle. Georg Ernst Stahl veröffentlichte über 200 wissenschaftliche Schriften, sowohl auf medizinischem Gebiet (Animismus) als auch auf dem Gebiet der Chemie (Phlogistontheorie). Eines seiner bedeutendsten Werke ist die „Theoria medica vera“, das er 1707, nach dreizehnjähriger Arbeit, fertig stellte. Berühmt wurde Georg Ernst Stahl durch seine medizinische Theorie des Animismus.

Weiterlesen

Richard Wilhelm beschreibt die Geburt der Philosophie

Für Richard Wilhelm entsteht Philosophie nicht voraussetzungslos. Vielmehr ist sie seiner Meinung nach stets zunächst ein Bewusstwerden eines Kultur- und Weltanschauungsbesitzes. Dieser beginnt anschließend durch irgendwelche historischen Ereignisse in Frage gestellt zu werden und bedarf deshalb einer gedanklichen Rechtfertigung, Weiterentwicklung oder Umgestaltung. Dazu kommt noch ein weiterer Umstand. Richard Wilhelm schreibt: „Wir finden nämlich um die Wende des 6. zum 5. vorchristlichen Jahrhunderts um die ganze Erde eine Welle geistiger Produktivität gehen, die unbewusst schlummerndes Weltanschauungsgut dem Individuum auf bisher ungekannte Weise zu eigen macht.“ Richard Wilhelm, der 1873 in Stuttgart geboren wurde und 1930 in Tübingen starb, war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Sinologen. Zudem war er als Theologe und Missionar tätig.

Weiterlesen

Die Marketingforschung muss völlig neue Wege gehen

Ein großer Teil der Werbung und Kommunikation über Marken wirkt beim potentiellen Kunden unbewusst, ohne dass er es bemerkt. Anhand der neuesten Ergebnisse der Hirnforschung und der Psychologie beschreiben die Autoren Christian Scheier und Dirk Held, wie das Produkt über Werbung in die Köpfe der Kunden gelangt. Außerdem hat das Autorenteam den Anspruch, Klarheit darüber zu schaffen, wie das Thema Neuromarketing einzuordnen ist und welches die wirklich bedeutenden Ergebnisse der Hirnforschung für die Kommunikation und die Werbung sind. Wie Werbung im Gehirn wirkt, ist der Schwerpunkt des Buches. Neuromarketing beweist, dass jeder Kontakt mit einer Marke in ein und demselben Markennetzwerk im Gehirn landet.

Weiterlesen

Zum Tod des Ethnologen Claude Levi-Strauss

Seinen Weltruhm begründete der Ethnologe Claude Levi-Strauss mit dem Buch „Traurige Tropen“. Er beschrieb darin die Erinnerungen an seine Jahre in Brasilien, in das er 1935 aufgebrochen war, um die Indianerkulturen des südamerikanischen Landes zu erforschen. Großen Einfluss auf die Bewegung des Strukturalismus hatte die Veröffentlichung  von „Das Ende des Totemismus“ und „Wildes Denken“. Eine These zieht sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk von Claude Levi-Strauss – dass der Mensch in seinem Unterbewusstsein Systemen mit Struktur unterworfen sei. Skeptisch beobachtete Claude Levi-Strauss während seines ganzen Lebens den Fortschrittsglauben des Westens.

Weiterlesen