Das Lernen aus dem Leben führt zur Weisheit

Weisheit ist eine seltene und außergewöhnliche Eigenschaft, und den meisten Menschen wird es nicht vergönnt sein, sie in hohem Maße zu erwerben. Deshalb müssen Weisheitsforscher immer wieder hinterfragen, inwieweit ihre Vorstellungen von Weisheit vielleicht nur ihren persönlichen Vorstellungen von optimaler Entwicklung wiedergeben. Judith Glück stellt fest: „Ab den 1980er-Jahren begann die Psychologie, sich für das Thema Weisheit zu interessieren. Ein wichtiger Grund dafür war zweifellos das zunehmende wissenschaftliche Interesse am Altern überhaupt.“ In Zukunft wird ein immer größerer Anteil der Bevölkerung über 60, 70, ja über 100 Jahre alt sein. Mit dieser Erkenntnis wuchs auch das wissenschaftliche Interesse daran, was das Altern eigentlich mit den Menschen macht, ob und wie es das Denken, das Gedächtnis und die Persönlichkeit verändert. Judith Glück ist seit 2007 Professorin für Entwicklungspsychologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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ZEN löst negative Gedankenmuster auf

Im Hier und Jetzt nichts zu bewerten, kann man vielleicht als Kernaufforderung des ZEN verstehen. Klaus Biedermann erläutert: „Unsere großen Seuchen – Depression und Angst – haben damit zu tun, dass die Betroffenen nicht in der Gegenwart leben. Der Depressive ärgert sich über Dinge, die waren, der Angstvolle macht sich Gedanken über das, was noch kommt und wahrscheinlich nie eintreffen wird.“ Der einzige Moment aber, in dem man glücklich sein kann, ist jetzt. Zu viel zu denken, macht unglücklich. Besonders gefällt Klaus Biedermann am ZEN, dass Komik und Erleuchtung hier nahe beieinander liegen dürfen. Arthur Schopenhauer sagte einmal, jedes Lachen sei eine kleine Erleuchtung. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

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Das Unbewusste entsteht vor dem Bewussten

Innerhalb des Rahmens der kognitiven Psychologie mit ihrem Primat des Bewusstseins konnte es einen unbewussten Prozess nur dann geben, wenn er zuerst bewusst und vorsätzlich wäre; erst nach beträchtlicher Erfahrung konnte dieser Prozess so reibungslos und effizient verlaufen – in der Psychologie benutzt man dafür den Begriff „automatisiert“ –, dass es keiner großen bewussten Steuerung mehr bedürfte. Bis zur Jahrtausendwende gingen John Bargh und seine Kollegen davon aus, dass dies die einzige Möglichkeit der Entstehung unbewusster mentaler Prozesse sei: Zu Beginn bewusst und aufwendig, gewinnen sie erst durch Erfahrung und Übung die Fähigkeit, unbewusst abzulaufen. Doch sie lagen falsch oder zeichneten zumindest ein unvollständiges Bild. Prof. Dr. John Bargh ist Professor für Psychologie an der Yale University, wo er das Automaticity in Cognition, Motivation, and Evaluation (ACME) Laboratory leitet.

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Meditation führt zu innerem Frieden und Harmonie

Buddha wurde einst gefragt, was es ihm gebracht habe, zu meditieren. Er antwortete: „Nichts! Aber ich kann dir berichten, was ich verloren habe: Zorn, Ängstlichkeit, Furcht, Depression, Unsicherheit und die Angst vor dem Tod.“ Klaus Biedermann fügt hinzu: „Meditation führt zu Konzentration, Achtsamkeit, innerer Ruhe, inneren Frieden und Harmonie.“ Meditation ist geistige Hygiene und bringt einen Menschen dazu, die Aufmerksamkeit auf den jeweiligen Augenblick seines Lebens zu richten und diesen auszukosten. Meditation lässt den „Felsen in der Brandung“ in ihm wachsen und gibt ihm so einen ruhigen Fixpunkt, um den herum er seinen Alltag in Ruhe und Übersicht gut bewältigen kann. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

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Die Philosophie kennt die Wege zum einfachen Leben

Im Titelthema beschäftigt sich das neue Philosophie Magazin 03/2018 mit der Frage warum das scheinbar einfache Leben so kompliziert ist, obwohl es sich so einfach anhört. Die meisten Menschen denken dabei an Gelassenheit, geistige Weite und an eine Existenz, die ihre Freiheit in der Beschränkung findet. Das einfache Leben verspricht Balance, Übersicht und einen Halt in einer Welt die immer unübersichtlicher zu werden scheint. Doch viele, die schon einmal versucht haben, ihr Dasein auf die einfachen Dinge des Lebens zu reduzieren, sind an den Realitäten des Alltags oder an sich selbst gescheitert. Die Philosophie kennt drei Wege zum einfachen Leben: Erstens führt nur die Übung einen Menschen zur Leichtigkeit. Das zweite Geheimnis einer erfüllten Existenz ist die Leere. Die dritte Voraussetzung ist die der Selbsterkenntnis.

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Mit jeder Tugend geht ein Laster einher

Augustinus, der lateinische Kirchenlehrer der Spätantike, glaubte nicht daran, dass die Welt feinsäuberlich in die Kräfte des reinen Guten und des reinen Bösen geschieden werden könne. Vielmehr gehe jede Tugend mit einem Laster einher – Selbstvertrauen mit Stolz, Aufrichtigkeit mit Brutalität, Mut mit Leichtsinn und so weiter. Der Ethiker und Theologe Lewis Smedes beschreibt die menschliche Natur der Innenwelt wie folgt: „Unser Seelenleben ist nicht so scharf geschieden wie Tag und Nacht – mit reinem Licht auf der einen Seite und totaler Finsternis auf der anderen. Unsere Seelen sind überwiegend Schattenräume; wir leben an der Grenze, wo unsere dunklen Seiten uns Licht blockieren und einen Schatten auf unsere inneren Plätze werfen. Wir können nicht immer sagen, wo unser Licht endet und unser Schatten beginnt und wo unser Schatten endet und unsere Finsternis beginnt.“

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Ganztagsschulen sind zu reinen Aufbewahrungsanstalten verkommen

Joachim Bauer kritisiert, dass die Förderung der Potenziale zur Selbststeuerung und Selbstkontrolle an Deutschlands Schulen besorgniserregend mangelhaft ist: „Bedingt durch den Alltagsstress und allgemeinen Zeitmangel ihrer Eltern und Pädagogen, fehlt es vielen Kindern in hohem Maße an persönlichem Gesehenwerden, an Zuwendung und Gelegenheiten zur produktiven Auseinandersetzung mit Bezugspersonen.“ Ein besonders gravierender Mangel herrscht an Möglichkeiten, sich sportlich und musikalisch zu betätigen. Sport und Musik sind für Joachim Bauer sozusagen Intensivtrainingslager für die Entwicklung der exekutiven Funktionen, und hier ganz besonders der Selbstkontrolle und der sozialen Kompetenzen. Anstatt diese Fächer massiv zu verstärken, sind viele Ganztagsschulen in Deutschland, statt Treibhäuser für die Zukunft der Kinder zu sein, inzwischen zu reinen Aufbewahrungsanstalten verkommen. Der Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut Joachim Bauer lehrt an der Universität Freiburg.

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Bei der Achtsamkeit spielt Transzendenz keine Rolle

Achtsamkeit heißt die aktuelle Antwort auf Burn-out und Stress. Die neu entdeckte Innerlichkeit soll Menschen dazu bringen, sich dem Wesentlichen im Leben zuzuwenden – ist aber oft nur der Esoterik-Chic einer erschöpften Leistungselite. Achtsamkeit ist das Wort der Zeit. So wie in Burn-out alles Bedrohliche einer anstrengend gewordenen Welt mitschwingt, so atmet Achtsamkeit bereits alles, was fehlt und doch ersehnt wird. Es geht um Dinge, die lange an allen möglichen Orten eine Rolle spielten, nur nicht im Job. Um Sinnsuche und Sinnfragen, um Meditation, Spiritualität und inneres Leid. Dinge, für die traditionell die Kirchen zuständig waren, Psychotherapeuten, Freunde und vielleicht der Barmann im Hotel. Aber bestimmt nicht der Chef. Das Wort Achtsamkeit ist eine Übersetzung aus der buddhistischen Literatur: Satipatthana oder Smrti-Upasthana.

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Nur in der Stille kann man die innere Stimme hören

Harald Koisser, der Autor des Buchs „Die Kunst, sich zu verändern“, antwortet auf die Frage, warum heute so viele Menschen unter Stress leiden wie folgt: „Weil wir in einem System der Unruhe leben, dem wir uns freiwillig unterwerfen. Da ist keine dunkle Macht. Niemand zwingt uns.“ Viele Menschen unterwerfen sich freiwillig dem martialischem Rhythmus der Gegenwart. Man könnte dies aber auch lassen, denn die meisten Menschen sind freier als sie glauben. Harald Koisser erklärt: „Wir haben viel mehr Freiheiten, als wir uns bewusst machen. Alles, was in unserer Freizeit geschieht, entscheiden wir selbst.“ Eine stressfreie Freizeit liegt laut Harald Koisser vor allem in der Stille. Denn die Stille ist eine Wohltat und wirkt auf zwei Weisen: Zum einen ist Stille die Abwesenheit von Reizen.

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Viele Eltern lieben ihre Kinder nicht bedingungslos

Die Kindererziehung zeichnet sich heutzutage durch zwei bestimmende Merkmale aus. David Brooks kennt sie: „Erstens, Kinder werden heute in einem beispiellosen Maß gelobt. Schon Dorothy Parker scherzte, amerikanische Kinder würden nicht großgezogen, sondern angespornt – sie erhielten Nahrung, Unterkunft und Beifall. Das gilt heute noch viel mehr. Kinder bekommen unentwegt zu hören, wie besonders sie sind.“ Junge Menschen sind von so viel Lob umgeben, dass sie sich extrem hohe Ziele setzen. Laut einer Erhebung von Ernst & Young wollen 65 Prozent der Studenten Millionäre werden. Das zweite definierende Merkmal ist, dass Kinder heute in einem beispiellosen Ausmaß erzieherisch gefördert werden. David Brooks arbeitet als Kommentator und Kolumnist bei der New York Times. Sein Buch „Das soziale Tier“ (2012) wurde ein internationaler Bestseller.

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Selbstmitgefühl bietet Trost und Unterstützung

Wenn es einem Menschen schlechtgeht, ist es hilfreich, das eigene Leid zunächst zu sortieren und richtig wahrzunehmen. Leider haben aber viele Menschen nicht gelernt oder wieder verlernt, zu erspüren, warum es ihnen nicht gutgeht und was ihnen möglicherweise fehlt. Werner Bartens nennt ein Beispiel: „Sie erkennen dann beispielsweise nicht, dass ein Großteil ihres Unbehagens damit zusammenhängt, dass sie sich permanent selbst fertigmachen, weil sie den eigenen, viel zu hoch gesetzten Ansprüchen nicht genügen und diesen Kampf nur verlieren können.“ Es gibt inzwischen eine Reihe von Übungen und Meditationspraktiken, die dabei helfen, das verschüttete Selbst wieder freizulegen. Wer das hinbekommt und Selbstmitgefühl entwickelt, blendet schmerzhafte Einsichten und Emotionen zwar nicht aus, schützt sich aber davor, sich mit den negativen Grübeleien und Vorwürfen über alle Maßen zu identifizieren. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

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Unter der Umerziehung des Partners leidet die Liebe

Kaum sind die Flitterwochen der Liebe vorbei, beginnt bei vielen Paaren das Umerziehungsprogramm: Der andere soll sich ändern und sich den eigenen Vorstellungen anpassen. Christian Thiel warnt: „Doch das funktioniert nicht. Je mehr wir am anderen herumkritisieren, desto mehr leidet die Liebe. Und ändern tut sich der andere auch nicht.“ Man sollte also seinen Partner besser so lieben, wie er ist. Wenn sich zwei Menschen lieben, bedeutet das auch, den anderen zu akzeptieren. Da gibt es kein Wenn und Aber. Sich zu lieben heißt, Ja zueinander zu sagen. Die allermeisten Menschen wollen so geliebt werden, wie sie sind: mit ihren Stärken und Schwächen, mit ihren Vorzügen und Fehlern, mit ihren starken und schwachen Momenten. Christian Thiel ist freier Autor und Single- und Paarberater.

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Hans-Georg Gadamer verehrt Jaspers und Heidegger

Laut Hans-Georg Gadamer hängt die Menschlichkeit eines Individuums vor allem davon ab, wieweit es die natürlichen Grenzen, die es in seinem Wesen gegenüber denjenigen seiner Mitmenschen hat, sehen zu lernen vermag. Seiner Meinung nach profiert ein Mensch auch von denen, die von einem selbst lernen. Eine eminent politische Tätigkeit ist für den Philosophen Hans-Georg Gadamer das Denken und die Schulung von anderen im Denken.  Außerdem gilt es die die freie Urteilskraft zu wecken und in anderen zum Leuchten zu bringen. Er erklärt: „In diesem Sinne glaube ich, dass auch meine eigene Urteilsfähigkeit immer an dem Urteil des Anderen und seiner Urteilsfähigkeit seine Grenze findet und von ihm bereichert wird. Das ist die Seele der Hermeneutik.“

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Migräne entsteht bei Schülern durch hohen Leistungsdruck

Es dröhnt und zieht oder es hämmert und pocht. Kopfschmerzen können sich individuell verschiedenartig bemerkbar machen. Viele Schüler in Deutschland sind regelmäßig so stark davon betroffen, dass sie Medikamenten nehmen, nicht in die Schule gehen können oder einen Arzt aufsuchen müssen. Die Häufigkeit von Kopfschmerzen bei Jugendlichen ist in den vergangen 50 Jahren deutlich gestiegen. Dahinter kann nach Meinung von Wissenschaftlern etwa Leistungsdruck, aber auch Bewegungsmangel stecken. Betroffene sollten vor allem häufiger eine Pause machen. In verschiedenen Studien berichten bis zu 40 Prozent der Zwölf- bis Vierzehnjährigen von Schmerzattacken, die sie mindestens einmal pro Woche heimsuchen. In einem Zeitraum von einem Vierteljahr haben sogar 70 Prozent dieser Altersgruppe mindestens einmal starke Kopfschmerzen. Für die Zunahme dieses Leidens bei Jugendlichen ziehen Schmerzforscher verschiedene Ursachen in Betracht.

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Das menschliche Handeln wird durch das Temperament geleitet

David Hume als vorurteilsloser Betrachter menschlichen Handelns stellt fest, dass die Menschen fast vollständig durch die Art ihres Wesens und ihr Temperament geleitet werden und dass allgemeine Maximen nur geringen Einfluss haben, wenn sie nicht den persönlichen Geschmack oder das individuelle Gefühl ansprechen. David Hume nennt ein Beispiel: „Wenn jemand moderate Leidenschaften und einen wachen Sinn für Ehre und Tugend hat, wird sein Verhalten stets den Regeln der Moral entsprechen, oder er wird, sollte er von ihnen abweichen, ohne Mühe und schnell zu ihnen zurückkehren.“ Wenn aber jemand auf der anderen Seite von Natur aus ein so pervertiertes Gemüt besitzt und von solcher Fühllosigkeit und Unempfindlichkeit ist, dass er für Tugend und Menschlichkeit keinen Geschmack hat, dass er keine Zuneigung zu seinen Mitgeschöpfen empfindet und dass er keinen Wunsch verspürt, Achtung und Beifall anderer zu finden, dann muss er als ein unheilbar Kranker gelten, für den auch die Philosophie kein Heilmittel bereithält. David Hume, der von 1711 bis 1776 lebte, gehört zu den Klassikern der europäischen Philosophie.

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Selbsthilfetechniken können Panikattacken effektiv überwinden

Gleich am Anfang ihres Buches „Panikattacken meistern und das Leben zurückgewinnen“ stellt Denise F. Beckfield sechzehn Sofortmaßnahmen zur Überwindung einer Panikattacke vor. Das Buch ist in zwölf „Sitzungen“ gegliedert, die den Therapiesitzungen im Rahmen einer persönlichen Behandlung nachempfunden sind. Jede Sitzung baut auf der vorausgegangenen auf und die Übungen am Ende einer jeden Sitzung können den an Panikattacken leidenden helfen, die jeweiligen Inhalte seinen persönlichen Umständen anzupassen. Außerdem gibt es Abschnitte mit „Problemlösungen“, die nützlich sind, um eventuell auftretende Schwierigkeiten zu beheben. Denise F. Beckfield weist darauf hin, dass es immer mehr solide Belege dafür gibt, dass Selbsthilfetechniken, wie in ihrem Buch beschrieben, eine sehr effektive Methode sein können, um Panikattacken zu überwinden. Die Autorin Denise F. Beckfield ist Klinische Psychologin, die sich auf die Behandlung von Angst- und Panikattacken spezialisiert hat.

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Daniel Goleman befürwortet ein Training der Aufmerksamkeit

Daniel Goleman fordert in seinem Buch „Konzentriert Euch!“ seine Leser auf, sich die Aufmerksamkeit einmal als mentalen Muskel vorzustellen, den man durch Training stärken kann. Daniel Goleman schreibt: „Gedächtnisübungen fordern diesen Muskel, Konzentration ebenso. Die mentale Entsprechung zum wiederholten Heben einer Hantel bemerkt, wenn der Geist abschweift, und führt ihn wieder auf den zielgerichteten Weg zurück.“ Das Gleiche ist übrigens auch das Wesen, der auf ein Ziel hin gerichteten Meditation, die aus der Sicht der kognitiven Neurowissenschaft üblicherweise auch ein Training der Aufmerksamkeit mit einschließt. Die Meditierenden erhalten die Anweisung, ihre Konzentration nur auf einen Gegenstand zu richten, beispielsweise auf ein Mantra oder auf die eigene Atmung. Meditiert man so eine Zeit lang, gehen die Gedanken zwangsläufig auf die Wanderschaft.

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Serge Latouche rechnet mit dem Wachstumswahn ab

Für den französischen Ökonomen und Philosophen Serge Latouche, emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paris-Sud (Orsay), gibt es im Wesentlichen drei Aspekte, von denen die Konsumgesellschaft angetrieben wird. In seinem neuen Buch „Es reicht!“ stellt er sie vor: „Werbung, um Bedürfnisse zu wecken, Kredite, um ihre Befriedigung zu finanzieren, geplante Obsoleszenz, um den Bedarf anzukurbeln.“ Daneben rechnet Serge Latouche schonungslos mit der „Religion der Ökonomie“ ab und präsentiert zugleich ein politisches Rahmenprogramm für eine Welt jenseits des Wachstums. Mit dem Schlagwort „Degrowth“ oder Wachstumsrücknahme will Serge Latouche in erster Linie ausdrücken, dass sich die Menschheit vom Ziel des exponentiellen Wachstums verabschieden muss, da dieses Ziel nur für die Profitgier der Kapitaleigner steht – mit verheerenden Folgen für die Umwelt und für jeden einzelnen Menschen.

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Durch Morgenrituale tanken die Menschen Kraft für den Tag

Gewohnheiten sind eine alltägliche Übung, die jedem Tag eine Struktur verleiht. Viele Menschen setzen sich gerne an denselben Platz an einem Ort, den sie öfter besuchen und bestellen sich vorzugsweise das Gleiche in einem Restaurant. Sie sind froh, wenn sie die gleichen Dinge immer wieder tun können. Die meisten Menschen haben Morgenrituale, mit denen sie den Tag beginnen. Durch sie tanken Sie Kraft für einen langen Tag. Denn aufgepasst, ein Tag kann sich wirklich ganz schön in die Länge ziehen. Der Philosoph Clemens Sedmak, der unter anderem eine Professur am Londoner King´s College innehat, erklärt: „Am Anfang eines Tages liegt ein weißes Blatt vor einem Menschen, der dieses Papier dann Stunde um Stunde füllt.“ Jeder Tag ist eine Welt für sich. „Jeder Tag hat seine eigene Plage“, heißt es in der Bergpredigt.

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Der Philosoph David Hume warnt die Menschen vor der Trägheit

Die Natur hat den Menschen mit etwas Hohem, mit Geist vom Himmel begabt und damit eine Verwandtschaft zu höheren Wesen gegeben. Sie duldet nicht, dass edle Talente schlaff und müßig daniederliegen. David Hume fügt hinzu: „Statt dessen treibt sie den Menschen durch den Druck der Not, in jeder neuen schwierigen Situation sein Äußerstes an Kunstfertigkeit und Fleiß zu geben.“ Bei den Tieren hat die Natur für viele Bedürfnisse vorgesorgt, indem die wohltätige Mutter aller Dinge sie kleidete und mit Waffen versah. Und wo je ihr Fleiß erfordert ist, gibt die Natur den Tieren durch eingepflanzte Instinkten noch die Kunstfertigkeit dazu und leitet sie durch ihre unfehlbaren Maßregeln zu ihrem Besten. Der Mensch aber, nackt und bloß den rauen Elementen ausgesetzt, wächst nur allmählich durch Fürsorge und Umsicht seiner Eltern aus diesem Zustand der Hilflosigkeit heraus. David Hume, der von 1711 bis 1776 lebte, gehört zu den Klassikern der europäischen Philosophie.

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Durch Meditation lässt sich negativer Stress im Alltag vermeiden

Das Gehirn besitzt Areale, die für positive Gefühle, für Glück und Freude zuständig sind. Häufiges Meditieren soll die Aktivität in diesen Regionen des Gehirns verbessern können und die Selbstheilungskräfte des Körpers stärken. Das Angstzentrum soll dagegen durch regelmäßiges Training verkleinert werden können. Anna Paul vom Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Universität Duisburg-Essen erklärt: „Entspannungstechniken wie autogenes Training lösen Entspannungsantworten aus, wenn jemand unter Stress steht.“ Die Meditation hingegen setzt einen Schritt vorher an. Sie versucht von vornherein negativen Stress im Alltag zu vermeiden. Der Mensch soll gar nicht erst in Verspannungssituationen geraten und mit komplizierten Aufgaben im Leben besser zurechtkommen. Leistungssportler sind in dieser Hinsicht ein Vorbild, da sie eine hohe Disziplin haben müssen und sich während eines Wettkampfs nicht von ihren Gefühlen überwältigen lassen dürfen.

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Kurt Langbein stellt die Traditionelle Chinesische Medizin vor

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) vertritt den Ansatz, dass die Organe nicht von den Gefühlen getrennt sind, genauso wenig wie der Geist nicht abgekoppelt ist von den körperlichen Vorgängen und der Mensch nicht isoliert von seiner Umwelt betrachtet werden kann. Kurt Langbein erläutert: „Alles steht mit allem in Verbindung und befindet sich in einem ständigen Prozess der Veränderung.“ Paradoxerweise existieren aber seelische Krankheiten im Sinne der westlichen Psychotherapie nach traditioneller, chinesischer Auffassung nicht. Das hat sicherlich mit der Gesellschaftsform des Landes zu tun. Denn es gilt: „Die Einordnung in die gegebene gesellschaftliche Ordnung gilt als erster notwendiger Schritt, um wieder gesund zu werden. Kurt Langbein studierte in Wien Soziologie und ist seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter der Produktionsfirma Langbein & Partner Media. Er ist unter anderem Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“. Sein neuestes Werk heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.

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Die Menschen lernen in erster Linie von ihren Vorbildern

Das Wissen und Können eines Menschen beruht auf der Dichte der Verschaltungen seiner neuronalen Netzwerke, da jeder Lernprozess eine Vielzahl neuer Verknüpfungen schafft, die durch Übung verfestigt werden. Rotraud A. Perner nennt als Beispiele das Erlernen der Muttersprache, oder von Fremdsprachen, Musikinstrumenten, Sportarten, aber auch für das sich aneignen der sozialen Handlungsmuster. Und die Menschen lernen in erster Linie von ihren Vorbildern, wobei Rotraud A. Perner die medialen ausdrücklich dazuzählt. In seiner phallischen Phase fragt das Kind nach den Geschlechtsunterschieden, nach körperlichen Verschiedenheiten, die ihm zu dieser Zeit auffallen. Rotraud A. Perner ist Juristin, Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin und absolvierte postgraduale Studien in Soziologie und evangelischer Theologie. Ihr aktuelles Buch heißt  „Die reuelose Gesellschaft“ und ist im Residenz Verlag erschienen.

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Daniel Goleman hat eine Anleitung zum modernen Leben verfasst

Daniel Goleman prangert in seinem Buch „Konzentriert Euch!“ die Lüge vom Multitasking an und stellt die Kunst vor, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Multitasking funktioniert beim Menschen einfach nicht, da das Gehirn niemals mehrere Dinge gleichzeitig erfassen kann. Nur wer sein Augenmerk auf die wichtigen Angelegenheiten im Leben setzt, kann Bestleistungen erbringen. Die Menschen müssen dafür ihre Aufmerksamkeit bündeln, sei es im Job oder der Ausgestaltung des Privatlebens. Der renommierte Psychologe und Bestsellerautor Daniel Goleman unterscheidet drei Grundformen der menschlichen Aufmerksamkeit: die Konzentration nach innen, auf andere und nach außen. In den letzten Jahren ist die Aufmerksamkeit zum Gegenstand einer umfangreichen Forschung geworden, die weit über die Wachsamkeit hinausgeht. Denn die Fähigkeit, aufmerksam zu sein, so der Befund der Wissenschaftler, ist dafür entscheidend, wie Menschen beliebige Aufgaben bewältigen.

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Sonia Laszlo begibt sich auf die Suche nach dem Glück

Sonia Laszlo stellt sich in ihrem Buch „Fuck Happiness. Von der Tyrannei des Glücks“ die Frage, warum so viele Menschen ihre kostbare Lebenszeit damit verbringen, nach Geheimrezepten für das Glück zu suchen, statt ihre Energie dazu zu verwenden, ihr Leben mit allen Erfahrungen und Risiken mutig zu leben. Das ständige Streben nach dem Zustand des „glücklich seins“ sowie danach, das Unglück zwanghaft zu vermeiden, stresst die Menschen und macht sie am Ende nur unglücklich. Einer der Hauptschlüssel zum Glück ist für Sonia Laszlo Vertrauen, aber auch etwas Abwechslung gehört ihrer Meinung nach unbedingt dazu. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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