Roboter erledigen immer mehr Aufgaben selbstständig

Zu jeder technologischen Neuerung gehörten auch immer diejenigen Menschen, die ein Ende der menschlichen Arbeit vorhersagten, aber tatsächlich ist das niemals eingetreten. Deshalb meinen viele Beobachter, dass auch bei der heutigen technologischen Revolution mehr und bessere Jobs geschaffen als vernichtet werden. Philipp Blom ist nicht dieser Ansicht: „Sie sehen ein Zukunft voller kreativer, interaktiver und interessanter Arbeit, während die monotonen und gefährlichen Arbeiten von Robotern ausgeführt werden. Sie irren gewaltig.“ Denn diesmal wird tatsächlich alles anders. Mit dem zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts haben Computer gelernt, zu lernen, zu verstehen, zu sprechen, zu erkennen und ihre jeweiligen Fähigkeiten der jeweiligen Situation anzupassen. Zumindest theoretisch werden damit ihre Anwendungsmöglichkeiten unendlich. Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford und lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien.

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Ohne Glauben kann kein Mensch leben

Zeiten, in denen der Glaube schwindet, geben sich gerne der Vorstellung hin, früher sei stärker und unangefochtener geglaubt worden. Deshalb hätte es damals „Glauben“ und nicht etwa nur „Willen zum Glauben“ gegeben. Rüdiger Safranski erläutert: „Dieser Wille zum Glauben gilt als ein Phänomen der aufgeklärten Spätzeit, in der die religiösen Lichter allmählich ausgehen und dem raffinierter gewordenen und von seiner eigenen Aufgeklärtheit überanstrengten Bewusstsein nicht mehr der Glaube, sondern nur noch der Wille zum Glauben bleibt.“ Diesen Ausdruck hat der amerikanische Philosoph William James Anfang des letzten Jahrhunderts geprägt. Er bezeichnet die Art, wie man sich Glauben und Religion heutzutage intellektuell allenfalls glaubt leisten zu können. Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Rüdiger Safranski ist Honorarprofessor für Philosophie an der Freien Universität Berlin.

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Die Wirkmacht der Europäischen Aufklärung ist bis heute spürbar

Das „Handbuch Europäische Aufklärung“ ist das erste deutschsprachige Werk, das dieser Epoche gewidmet ist. Die überwiegend deutschen Autoren der einzelnen Artikel, durchwegs Spezialisten für ihren Gegenstand, haben immer ihr Augenmerk auf die drei Hauptländer England, Frankreich und Deutschland gelegt, um von vornherein auf die europäische Dimension der Aufklärung aufmerksam zu machen. In ihren Beiträgen prüfen sie ferner die Hypothese von der Fähigkeit der Aufklärung zu ihrer Selbstaufklärung sowie den Funktionswandel ihrer Themen und Zukunftsvorstellungen. In der Regel bleibt die Wirkmacht einer Epoche spürbar, die vor rund 350 Jahren eine neue soziale, politische und geistige Formation großen Anspruchs ins Werk setzte. Den Abschluss der einzelnen Beiträge bilden jeweils Bibliographien zu den Quellen und zur Forschung. Diese sind mit der Argumentation der Darlegung verknüpft. Prof. Dr. Heinz Thoma war bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2010 lehrte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg französische und italienische Literaturwissenschaft.

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Yuval Noah Harari beschreibt den Weg zur Erfindung des Geldes

Die Jäger und Sammler in der Steinzeit kannten kein Geld. Jede Sippe jagte, sammelte und produzierte fast alles, was zum Leben notwendig war, selbst. Verschiedene Mitglieder der Gruppe könnten Spezialisten auf unterschiedlichsten Gebieten gewesen sein, doch sie teilten ihre Güter und Dienstleistungen in einer Wirtschaft, die auf gegenseitigen Gefälligkeiten und Verpflichtungen aufgebaut war. Die Gruppe … Weiterlesen